[Des Sohnes Gottes Blutt macht rein von allen Sünden] Des Sohnes Gottes Blutt macht rein von allen Sünden/ Durch dieses kanst du recht der Reinen Nahmen finden/ Dich möge langes Glück und stetes Heyl umwinden.
... Wie sie verlohrne Stärck und neues Leben bringen/ Ich seh ein edler Bad in Christi Kirch entspringen/ Durch Geist und Wort geweyht: das hat die Eigenschafft/ Die angebohrne Schuld zu machen ... ... dir auch ein sicher Denckmahl geben/ Daß du in Gottes Huld wirst unverändert leben/ ...
... Der alten Adams-Schuld/ die angeerbet war/ Du trittst den neuen Bund mit Gott im Tauff-Bad ein: Die Gütte Gottes muß auch ... ... neuem Segen dir/ den Deinen beyzustehn/ Biß du ins neue Land der Ewigkeit wirst gehn.
[Unser Leib ist wie ein Hauß/ dem man Stützen unterstellt] Unser Leib ist wie ein Hauß/ dem man Stützen unterstellt/ Biß der schwache Grund entsinckt/ und es über Hauffen fällt.
... ich feste Zuflucht suche: Wo ist ein Ort/ an dem ich sicher bin? ... ... Gebäue prasseln/ Häuser splittern: Wo ist ein Ort/ an dem ich sicher bin? Wo soll ...
[Wenn über alle Welt wird dein Gericht ergehen] Wenn über alle Welt wird dein Gericht ergehen/ O trauter Heyland/ laß du mich zur Rechten stehen.
[Laß immerhin die Welt ihr eitles Netze flicken] Laß immerhin die Welt ihr eitles Netze flicken/ Ich lasse diß/ und will mich Gott zu folgen schicken.
[Der Saamen ist wohl gutt/ der Acker ist geringe] Der Saamen ist wohl gutt/ der Acker ist geringe/ Gieb Höchster/ daß er nicht für Weitzen Unkraut bringe.
[Muß ich nach Emauß offt betrübtes Geistes wallen] Muß ich nach Emauß offt betrübtes Geistes wallen/ Mein Heyland/ geh mir auch die Strasse zu Gefallen.
[Wie groß die Seelen-Noth und Angst des Leibes sey] Wie groß die Seelen-Noth und Angst des Leibes sey/ So bleibt/ wer Gott vertraut/ vom Untergange frey.
[Laß mich den Honigseim des süssen Trostes schmecken] Laß mich den Honigseim des süssen Trostes schmecken/ Wenn ich in Angst und Noth muß eingeschlossen stecken.
[Ich bin zwar Sünden-voll/ doch wiltu bey mir bleiben] Ich bin zwar Sünden-voll/ doch wiltu bey mir bleiben/ O HERR/ so soll mein Kahn nach deinem Willen treiben.
[Voll Aussatz ist die Seel/ und heischer ist der Mund] Voll Aussatz ist die Seel/ und heischer ist der Mund/ Herr mache mich/ dein Lob zu ruffen aus/ gesund!
[Will deine Gnade nicht für Hundert Funffzig schreiben] Will deine Gnade nicht für Hundert Funffzig schreiben/ So werd ich falscher Knecht dein Bettler ewig bleiben.
[Gicht/ Aussatz plagen uns: Arzt mach uns heil und rein] Gicht/ Aussatz plagen uns: Arzt mach uns heil und rein/ Und lehr uns dir in Treu und Furcht gehorsam seyn!
[Mein Wasser-Krug ist voll (vom Weine nicht/) vom Weinen] Mein Wasser-Krug ist voll (vom Weine nicht/) vom Weinen/ Laß Hülffe/ Trost und Rath zu rechter Zeit erscheinen!
[Ach Hertz/ die Gnaden-Zeit ist mir vorlängst erschienen] Ach Hertz/ die Gnaden-Zeit ist mir vorlängst erschienen/ Drum dencke was dir mag zu Heyl und Friede dienen.
[Laß mich des Glaubens Gold der Andacht Weyhrauch bringen] Laß mich des Glaubens Gold der Andacht Weyhrauch bringen/ Mit Myrrhen in Gedult durch alles Creutze dringen.
[Ach Herr/ zeuch bey mir ein/ laß mich die Palmen weyhen] Ach Herr/ zeuch bey mir ein/ laß mich die Palmen weyhen/ Gehorsam und Gedult zu deinen Diensten leyhen.
[Der Schlaff berennet mich/ das Glaubens-Oel will schwinden] Der Schlaff berennet mich/ das Glaubens-Oel will schwinden/ Komm/ mich zu wecken auff/ und jenes zu entzünden.
Buchempfehlung
Der junge Königssohn Philotas gerät während seines ersten militärischen Einsatzes in Gefangenschaft und befürchtet, dass er als Geisel seinen Vater erpressbar machen wird und der Krieg damit verloren wäre. Als er erfährt, dass umgekehrt auch Polytimet, der Sohn des feindlichen Königs Aridäus, gefangen genommen wurde, nimmt Philotas sich das Leben, um einen Austausch zu verhindern und seinem Vater den Kriegsgewinn zu ermöglichen. Lessing veröffentlichte das Trauerspiel um den unreifen Helden 1759 anonym.
32 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
Im nach dem Wiener Kongress neugeordneten Europa entsteht seit 1815 große Literatur der Sehnsucht und der Melancholie. Die Schattenseiten der menschlichen Seele, Leidenschaft und die Hinwendung zum Religiösen sind die Themen der Spätromantik. Michael Holzinger hat elf große Erzählungen dieser Zeit zu diesem Leseband zusammengefasst.
430 Seiten, 19.80 Euro