Der offene Schrank Mein liebes Mütterlein war verreist, Und kehrte nicht heim, und lag in der Grube; Da war ich allein und recht verwaist, Und traurig trat ich in ihre Stube. Ihr Schrank stand offen, ich fand ihn noch ...
Louis Capet Die Trommeln schallen am Schafott im Kreis, Das wie ein Sarg steht, schwarz mit Tuch verschlagen. Darauf steht der Block. Dabei der offene Schragen Für seinen Leib. Das Fallbeil glitzert weiß. Von vollen ...
Die achte Elegie Rudolf Kassner zugeeignet Mit allen Augen sieht die Kreatur das Offene. Nur unsre Augen sind wie umgekehrt und ganz um sie gestellt als Fallen, rings um ihren freien Ausgang. Was draußen ist, wir wissens ...
Saison Früh dunkelt die Welt. Was läßt sich erklügeln? ... ... ist pikant? Von den Wolkenhöhn, von den Nebelhügeln Wirbelt der Schnee ins offene Land. Ha, glänzende Bahn! Durch Straßen und Plätze Rauschet ...
Idylle Nach einem antiken Vasenbild: Zentaur mit verwundeter Frau am Rand eines Flusses Der Schauplatz im Böcklinschen Stil. Eine offene Dorfschmiede. Dahinter das Haus, im Hintergrunde ein Fluß. Der Schmied an der ...
Häusliches Gespräch »Mir leeren die Mäuse, Spitzmäuse und Ratten, Verschloßne Gehäuse Und offene Platten. Mann! die Apotheke Hilft sicherlich hier, Gift schaffe aus ihr, Auf daß ich es lege Dem wüsten Getier!« – ...
Morgen Der erste rosige Dämmerschein schwimmt draußen in grauer Luft, durchs offene Fenster der Frühwind weht uns würzigen Fliederduft. Zerronnen ist all im schimmernden Licht der finstere Traum der Nacht . . . an deiner wogenden Brust bin ...
Der Gang aufs Land An Landauer Komm! ins Offene, Freund! zwar glänzt ein Weniges heute Nur herunter und eng schließet der Himmel uns ein. Weder die Berge sind noch aufgegangen des Waldes Gipfel nach Wunsch und leer ruht von Gesange ...
Ein Traum von großer Magie Viel königlicher als ein Perlenband ... ... , So war ein großer Traum – wie ich ihn fand. Durch offene Glastüren ging die Luft. Ich schlief im Pavillon zu ebner Erde, ...
Champagnertropfen 1881. Frühlingsnächtige Stunden ... Mächtig schwillt die ... ... In aufgebrochenen Schollen Gestaltet sich's bunt und reich, Durch's offene Fenster rankt sich Keimendes Rebengezweig. Ueber die Borde drängt sich ...
Die Augen Schwarze Augen, das Haus zu erhellen, Blaue, an's offene Fenster zu stellen, Graue bewachen das Pförtchen zu Nacht, Braune betrügen die treueste Wacht.
... hastig den ganzen Inhalt ihrer Börse in die offene Hand der Bettlerin. Dann wandte sie sich eilig ab, und Reinhard hörte ... ... – So saß er stundenlang. Endlich stand er auf und legte sich ins offene Fenster. Der Nachttau rieselte zwischen den Blättern, die Nachtigall hatte aufgehört zu ...
An N.N. Gymnasialprofessor in X. Meine Hexameter tadelst ... ... Sinn sich verbirgt. Wir lieben den freien Rüstigen Schritt auf ebenem Pfad und die offene Fernsicht; Ob durch Markt und Gassen und mondlichtschimmernden Meinberg Herrmann schreitet, am ...
Der Wunsch Dürft' ich vom Schiksal die Erfüllung meines einigen Wunsches ... ... Insel; zöge sich dann noch ein kleiner Reb-Berg an der Seite in die offene Gegend hinaus, und ein kleines Feld mit winkenden Ähren, wäre der reichste König ...
Gott Laß untergehn die wandelnden Gestalten, Die bunt und irrend durch ... ... Vernunft verlanget Offenbarung; Sie schwingt sich forschend auf, und forschend wandelt sie Durchs offene Gebiet der schweigenden Erfahrung. Sie fragt die Möglichkeit; die Antwort ist: » ...
Das Musikantendorf Es blinkt ein Dörflein in Böhmens Land, Drin ... ... grüßen manch fernes Land, Sind üb'rall willkommen und wohlbekannt, Finden üb'rall offene Ohren und Hände Und schäumende Becher und Beifallsspende. Da hat jeder ...
Die schöne Buche Ganz verborgen im Wald kenn ich ein Plätzchen, ... ... vom Felsen, der Fußsteig jäh sich hinabschlingt, Lässet die Hellung mich ahnen das offene Feld. – Als ich unlängst einsam, von neuen Gestalten des Sommers ...
Die Wage 1800. Unter den Sternen hört' ich klingen die ... ... Thront der Richter und wägt, klaget und zeuget und spricht, Vor ihm das offene Buch. Im Weltgerichte der Völker, In der Tyrannen Herz, selbst in ...
... Städte, Schwärende, oder dem Abfall Offene. Denn eine Stunde war jeder, vielleicht nicht ganz eine Stunde, ein ... ... Wie ein gestreckter Arm ist mein Rufen. Und seine zum Greifen oben offene Hand bleibt vor dir offen, wie Abwehr und Warnung, Unfaßlicher, ...
Die Welle Pfauengrüne Gluten in der Luft. Über dem Meere Heliotropdüfte. ... ... jedes Glied. Unter ihr die Wasser glattmilchig, mit Lachen weinrot wie große, offene Wunden. Ein Pfauenhimmel und Leuchtrauch von Smaragd und Lapislazuli und ein Funkenkitzeln ...
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Anders als in seinen früheren, naturalistischen Stücken, widmet sich Schnitzler in seinem einsamen Weg dem sozialpsychologischen Problem menschlicher Kommunikation. Die Schicksale der Familie des Kunstprofessors Wegrat, des alten Malers Julian Fichtner und des sterbenskranken Dichters Stephan von Sala sind in Wien um 1900 tragisch miteinander verwoben und enden schließlich alle in der Einsamkeit.
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Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.
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