... Nie sah' ich Stellen, wo so licht zu finden, Was, seit sie fern, ich ... ... sehen mögen; Noch, wo mein Herz so frey sich konnt' entbinden, Den Himmel auf ... ... ich, konnt' Amor in Cypern's Gründen, Noch sonsten wo so holdes Nestlein hegen. Von Liebe ...
... Wurm in morsche Rinden, Wie der sich in mein Herz, wo er verstecket Es mit dem Tode schrecket. Daraus entstehen Thränen nun ... ... wieder unterm Mond zu schauen, Wenn auch zurück nach Rom Lucretia kehrte. So süße Rede lehrte Ich sie, gab ihr so liebliche Gesänge, Daß nimmer ...
Fünftes Sonett. So irrt mein thöricht Streben ab vom Wege, ... ... es Amors Pflege. Und wenn's den Zügel mit Gewalt ergreifet, So muß ich seine Herrschaft auch ertragen, Die mich zum Tode ... ... reifet Nur bittre Frucht, so denen, die sie brachen, Mehr Schmerzen geben kann, als Schmerzen ...
... . Kann sich mein Leben noch so lang' erhalten Im Kampf mit wilden Schmerzen und mit Qualen, ... ... Den Muth mir nahmen, bleichen und veralten; Dann gibt wohl Amor so viel Kraft dem Herzen, Zu sagen, wie viel Jahr' und ...
Siebentes Sonett. Am Fuß der Hügel, wo das Prachtgeschmeide Der Erdenglieder Donna einst empfangen, Die den vom Schlaf zu Thränen oft und Bangen Erweckt, der uns gesandt dir zum Bescheide; Da zogen frey wir hin in Fried' und Freude ...
Dreyßigstes Sonett. Ich fürchte so der schönen Augen Pfeile, Worin der Tod wohnt bey der Liebe ... ... Und ersten Sprung that vor geraumer Weile. Von nun an gibt es nicht so jähe Steile, Wohin mein Wille nicht empor sich richte, Zu ...
Einhundertstes Sonett. So neuer Art wollt' ich von Liebe künden, Daß harter Brust ich tausendfaches Stöhnen Täglich entpreßt' und tausendfältig Sehnen In kaltem Herzen drin sich müßt' entzünden; Verfärbt würd' oft ich schönes Antlitz finden, Mitleidiger den Blick, ...
Vierzigstes Sonett. Wohl hab' ich dich, so weit ich es im Stande, Vor Lüge stets bewahrt und hoch geehret, Treulose Zung', hast aber nie gewähret Mir Ehre drob, vielmehr wohl Zorn und Schande; Denn wenn ich mich nach deiner ...
... Sonett. Die edle Seele, die so früh von hinnen Entflieht, gerufen zu dem andern Leben, Wird ... ... Wird den drey ersten bald der Glanz entweichen, Und sie nur wird so Ruhm als Preis erlangen; Zum fünften Kreise würde sie nicht steigen; ...
Fünf und achtzigstes Sonett. So oft, ach! Amor Krieg ... ... der ich es dahin brachte, Daß Morgens, Mittags und in Abendstunden So ruhig jen' und ich so mild erfunden, Daß ich nichts Andres denke noch ... ... 'ger Worte, Daß heitre Lust er breitet, wo er wehe, – Ein holder Geist aus Paradieses ...
Neun und fünfzigstes Sonett. Ich bin so müde unterm Druck der Sünden, Dem alten, und der schuldbefangnen Weise, Daß ich zu irren fürcht' einmahl vom Gleise, Und mich in Widersachers Hand zu finden. Wohl kam ein großer Freund, mich ...
... wie ich's trag im Herzen drinnen, Nirgends wär' Einer von so harten Sinnen, Daß er nicht sollt' aus Mitleid mich beklagen. ... ... Weh, Petrus schadete nicht, noch Marien Der Glaube, der nur mich so schwer bekrieget! Ich weiß, daß Ihr allein mich ...
... Thränenschwere Verbannung! Obwohl nimmer werth ich wäre, Zu wohnen da, wo sich's für euch nur schicket. Doch weil ich da verniethet und versenket, Sollt' euch der Spiegel nicht zu meinem Leide So rauh und stolz erziehn in eitlem Ruhme; Zumahl wenn ...
... Kann mir kein Schatten Kühlung mehr gewinnen, So fühl' ich wachsen drin mein heiß Verlangen. Amor, der ohne Maß ... ... mein Wesen mir von hinnen Durch Augen, die mir schmerzlich aufgegangen. So zehr' ich täglich mehr mich ab und schwinde So leis' und still, daß ich es nur erfahre ...
Acht und achtzigstes Sonett. So will ich denn, Sennuccio, dir entfalten Die Kunde meines Lebens, meiner Wehen: – Noch glüh' ich und vergeh', wie sonst geschehen, Mich lenket Laura; doch es bleibt beym Alten. Demüthig bald, bald ...
... . Orso, nie schmerzen so mich See und Flüsse, Nicht so das Meer, wohin die Bäch' entweichen, Nicht Schatten so von Mauer, Berg' und Zweigen, Nicht Wolkenhimmel so noch Regengüsse, Und wie sie heißen all' die ...
Vier und siebenzigstes Sonett. Ich bin des Harrens nun so müd', umrungen Von all des Wehs endlos feindsel'ger Nähe, Daß Hoffnungen und Wünsch' ich all' verschmähe Und jede Fessel, die mein Herz umschlungen. Doch hat das schöne Antlitz mich ...
... ich schöne Herrinn nah zu finden, Allüberall so mild und voll des Süßen In Red' und Art, die mit ... ... Und seh' ihr Haar im Wind zerstreut, gekehret Rückwärts sie selbst; so lieblich zieht sie drinnen Im Herzen ein, als die den Schlüssel führet. Der Freude Uebermaß nur, so da wehret Der Zunge, weiß den Muth nicht ...
Sieben und siebenzigstes Sonett. Da Euch und mir so oft es sich erwiesen, Wie unsre Hoffnung immerdar nur trüget; Erhebt zum höchsten Gut, so stets genüget, Das Herz, ein froher Daseyn zu begrüßen. Dies Erdenleben ...
... viertes Sonett. Du grüne Höh' mit schatt'gen Blüthenbogen, Wo singend ruht, oder in sich gekehret Von ew'gen Geistern Zeugniß ... ... Und weislich thut und mehr, so nie es kehret, Sucht, wo das Gras, vom schönen Fuß ...
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