Drüben , ein Nebenwort des Ortes, für auf jener Seite, da ... ... nur im gemeinen Leben üblich ist. Er ist drüben, auf jener Seite. Aber, o sieh, was drüben im Dunkeln wild mit Flammen herauf zieht, Klopst. Das ...
Au , der natürliche Ausdruck eines lebhaften körperlichen Schmerzens ... ... . au wei! Die Oberdeutschen Mundarten ersetzen dieses Au durch Ach! Ah! und O! Indessen ist doch auch jenes schon alt, wie aus dem Griech. ουαι erhellet. S. Ach, Ah und O. Au weh ich bin in tausend Schmerzen! Opitz.
Drucken , verb. reg. act. welches die Oberdeutsche Form des ... ... im Oberdeutschen auch in allen Bedeutungen des vorigen üblich ist. Es drucket mich, o Herr, sehr schweres Leid, Opitz. Ps. 119. Sie drucken dir ...
Thürmen , verb. regul. act. in Gestalt eines Thurmes aufhäufen ... ... ; besonders in der dichterischen Schreibart, dagegen in der prosaischen aufthürmen üblicher ist. O, daß die Sonne nur, die mir jetzt heiter scheint, Um diesen May ...
... Nahme Jesus, so fern er in Ausrufungen gebraucht wird. Herr Je! o Je! Schwindel, Übelkeit und heftiges Seitenstechen erlaubten ihr noch kaum ein klägliches, ach Herr Je! Rost. Die ähnlichen Herr Jemi! Herr Jemini! O Jemini! scheinen ähnliche Verdrehungen dieses Nahmens zu seyn.
Kênnbar , oder mit dem t euphonico kênnbaar, -er, -ste, adj. et adv. was leicht gekannt oder erkannt werden kann; kenntlich. Ein kennbares, oder kenntbares Zeichen. Eine Tugend, welche diesen sanften Zügen so kennbar eingedruckt ist. Ihre Verdienste der Nachwelt ...
† Anhosen , verb. reg. act. die Hosen anziehen, nur im gemeinen Leben, und der komischen Schreibart. Herr Strephon hos't sich plötzlich an, in einer Romanze.
Schütten , verb. reg. welches ein sehr altes Zeitwort von vielfacher Bedeutung ist. Das doppelte t in der Mitte zeiget schon an, daß es der Form nach ein Intensivum ist, dessen einfacheres Stammwort schaden, scheden, scheiden, schuden u.s.f. ...
Anblasen , verb. irreg. act. S. Blasen. 1) An etwas blasen. Einen mit dem Munde anblasen. Der Wind bläs't mich an. 2) Mit Blase-Instrumenten empfangen, begrüßen. In diesem Verstande pflegen ...
Der Bíß , des -sses, plur. die -sse, von ... ... Einen Biß in etwas thun. Ingleichen figürlich von dem Gewissen, dessen Vorwürfe. O goldne Zeit, da mit geheimen Bissen Kein Gram den stillen Busen nagt. ...
Schadlos , -er, -este, adj. et adv. keinen ... ... Beschaffenheit, wo es in der dichterischen Schreibart zuweilen von Personen und Sachen gebraucht wird. O, vertraun sie mir ihn, ich bring ihn schadlos zurücke, Zachar, ohne Schaden ...
Erhêllen , verb. reg. welches in doppelter Gestalt üblich ist. ... ... ein Activum, hell machen, in der höhern Schreibart, für das niedrigere aufhellen. O Sonne, die mein Angesicht Aufs neu jetzund erhellet, Weiße. Ingleichen ...
Bescelen , verb. reg. act. mit einer Seele, d. ... ... Leben versehen. Wir sind Staub von einer allmächtigen Hand beseelt, Gell. O Liebe, deinen Schmeicheleyen Kann kein beseelt Geschöpf entgehn, Gell. Ingleichen ...
Diesmahl , richtiger Dieß Mahl, adv. temp. für dieses Mahl, jetzt, gegenwärtig. Dieß Mahl soll es geschehen, aber gewiß nicht wieder. O Muse stimme noch für dießmahl meine Lieder! Cron. Da das Pronomen ...
Umwlken , verb. regul. act. ich umwölke, umwölkt, ... ... Wolken umziehen. Der Himmel umwölkt sich. Ingleichen figürlich in der höhern Schreibart. O König, welch ein Gram umwölket dein Gesicht! Weiße. Was sagt die ...
Vergüten , verb. regul. act. wieder gut machen, ersetzen. Jemanden den erlittenen Schaden vergüten, ersetzen. O wie werde ich mein Verbrechen vergüten! Weiße. Daher die Vergütung, der Ersatz. Im Nieders. vergöden, vergöen.
Zermalmen , verb. regul. act. einen festen Körper mit Gewalt ... ... das goldene Kalb, und zermalmete es zu Pulver, 2 Mos. 32, 20. O Gedanke, der mein Innerstes gleich dem Donner zermalmet. So auch die Zermalmung und ...
Erniedern , verb. reg. act. niedrig machen, erniedrigen, welches ... ... ist, aber um des Sylbenmaßes willen von einigen neuern Dichtern wieder aufgenommen worden. O, so kannst du dich nur gleich einem Alcides erniedern, Und mit Demuth ...
Besêligen , verb. reg. act. selig, d.i. glücklich ... ... , in der höhern Schreibart. Auch du beseligst ihren Stand, Haged. O du süßer Augenblick, Wenn beseligst du mich wieder! Gleim. In ...
Verzögern , verb. regul. act. welches das Intensivum von verziehen ... ... Ankunft eines Dinges aufhalten, die Geschwindigkeit vermindern. Wie der liebliche Mond mich anlächelt! O verzögere noch deine Stunden! Weiße. Besonders von der ungebührlichen Verminderung der Geschwindigkeit, ...
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»Fanni war noch jung und unschuldigen Herzens. Ich glaubte daher, sie würde an Gamiani nur mit Entsetzen und Abscheu zurückdenken. Ich überhäufte sie mit Liebe und Zärtlichkeit und erwies ihr verschwenderisch die süßesten und berauschendsten Liebkosungen. Zuweilen tötete ich sie fast in wollüstigen Entzückungen, in der Hoffnung, sie würde fortan von keiner anderen Leidenschaft mehr wissen wollen, als von jener natürlichen, die die beiden Geschlechter in den Wonnen der Sinne und der Seele vereint. Aber ach! ich täuschte mich. Fannis Phantasie war geweckt worden – und zur Höhe dieser Phantasie vermochten alle unsere Liebesfreuden sich nicht zu erheben. Nichts kam in Fannis Augen den Verzückungen ihrer Freundin gleich. Unsere glorreichsten Liebestaten schienen ihr kalte Liebkosungen im Vergleich mit den wilden Rasereien, die sie in jener verhängnisvollen Nacht kennen gelernt hatte.«
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