Abnêhmen , veb. irreg. S. Nehmen, welches auf zweyerley Art üblich ist. I. Als ein Activum, wo es überhaupt den Begriff des Herabnehmens und der Absonderung ausdruckt, so daß nehmen als ein allgemeines Zeitwort verschiedene besondere Arten des Nehmens begreift ...
Ablaufen , verb. irreg. S. Laufen, welches theils als ein Neutrum, theils aber auch als ein Activum üblich ist. I. Als ein Neutrum, welches mit dem Hülfsworte seyn verbunden wird. 1) Von einem höhern Orte laufen und sich entfernen. (a ...
Abdanken , verb. reg. 1. Activum, der bisherigen Dienste entlassen. Seine Bedienten abdanken. Soldaten abdanken. Ein abgedankter Soldat, Officier. Der König von Frankreich hat die Parlaments-Räthe abgedankt. Bey der Reformation wurden die meisten katholischen Geistlichen abgedankt. Einen Minister abdanken. Nach ...
Abführen , verb. reg. act. 1) Etwas von einem Orte ab- oder wegführen, und zwar, (1) eigentlich, vermittelst eines Fuhrwerkes. Holz auf Schiffen abführen. Getreide auf Wägen abführen. (2) Durch Zeigung des Weges, Vorstellung der Bewegungsgründe u.s.f. Durch Leitung ...
Ablassen , verb. irreg. S. Lassen, welches in seinen meisten Bedeutungen elliptisch ist, und ein anderes ausgelassenes Zeitwort voraus setzet. Es ist aber I. Ein Activum, und bedeutet alsdann überhaupt, einen Körper seiner natürlichen Bewegung überlassen. Besonders, 1) was zurück ...
Abfallen , verb. irreg. S. Fallen. Es ist, 1. Ein Activum, durch Fallen, oder im Fallen absondern. Ein Stück von der Wand abfallen. Er hat sich die Nase abgefallen. Am häufigsten aber, 2. Ein Neutrum, welches das Hülfswort seyn erfordert. (1 ...
Abfinden , verb. irreg. act. S. Finden. Einen abfinden, ihn wegen seiner Ansprüche befriedigen, ihm geben, was ihm gehöret, und damit gehen lassen. Seine Gläubiger abfinden, oder sich mit ihnen abfinden. Doch gabst du ihr aus eitlem Sinn Den besten Kern ...
Abkommen , verb. irreg. neutr. (S. Kommen,) mit dem Hülfsworte seyn. 1) Eigentlich von einem Orte oder einer Sache entfernet werden, doch mit verschiedenen Nebenbegriffen. Von dem rechten Wege abkommen, sich verirren. Ich konnte aus der Gesellschaft nicht abkommen, konnte oder ...
Der Aal , des -es, plur. die Aale, Diminut. das Älchen. 1) Eigentlich ein bekannter Fisch mit einem langen und schlüpfrigen Körper, wovon die gewöhnlichste eßbare Art in süßen Wassern lebt; Muraena Anguilla, L. Seine Schlüpfrigkeit hat einige sprichwörtliche Redensarten veranlasset ...
Abfahren , verb. irreg. S. Fahren. Es ist 1. Ein Activum, und bedeutet: (1) Durch Fahren, oder im Fahren absondern. Ein Stück von der Mauer abfahren. Die Schienen von den Rädern abfahren. Einem einen Arm, einen Fuß abfahren. (2) Das Zugvieh ...
Das Aas , des Aases, plur. die Äser. 1. In die Fäulniß gegangenes Fleisch eines gefallenen Thieres; ohne Plural. Es stinkt wie Aas. S. auch Luder. Luthers Aas vom eßbaren Fleische geschlachteter Thiere ist veraltet, und gehöret vermuthlich auch zu Aß ...
Abhangen , verb. reg. neutr. (S. Hangen,) welches mit haben verbunden wird. 1. In eigentlicher Bedeutung (a) † Von etwas herunter hangen, wofür man doch richtiger und edler herab hangen sagt. (b) Von körperlichen Flächen, sich neigen, mit dem Horizonte einen spitzigen ...
† Abhanden , adv. welches nur von Sachen, und auch hier nur mit den Zeitwörtern seyn und kommen üblich ist. Abhanden seyn, nicht bey der Hand, abwesend seyn; abhanden kommen, verlegt oder verloren werden. Anm. Abhanden, oder wie es richtiger geschrieben wird ...
Abreißen , verb. irreg. S. Reißen. 1) Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte seyn, schnell und mit Gewalt abgehen, abgerissen werden. Der Strick riß ab. Der Knopf ist abgerissen. Die Kleider sind abgerissen, durch langen Gebrauch zerrissen. 2) Als ein Activum ...
Abnützen , Abnutzen , verb. reg. act. 1) Bey den Rechtslehrern, als ein Überbleibsel der Oberdeutschen Mundart, die Nutzung oder den Genuß einer Sache haben, wie abnießen. Ein Gut abnützen. 2) Durch Gebrauch schlechter, unbrauchbarer machen, besonders von Werkzeugen. Ein Messer ...
Abmèssen , verb. irreg. act. S. Messen. Es bedeutet 1) Eigentlich. (a) Das Maß einer Sache genau bestimmen. Einen Thurm, einen Acker abmessen. Etwas mit der Schnur, mit der Ruthe, mit Schuhen abmessen. Er gehet mit stolzen abgemessenen Schritten einher, in ...
† Abfällig , adj. et adv. von Abfall, welches nach Art aller solcher Adjectiven auf ig etwas anzeigen würde, was gewöhnlicher Weise abfällt, z.B. Blätter, Blumen, u.s.f. Allein in dieser Bedeutung scheint es nur in Oberdeutschland üblich zu ...
Abhalten , verb. irreg. S. Halten. 1. Activum (1) Eigentlich, etwas in einer Entfernung von einer andern Sache halten. So heißt z.B. besonders in Niedersachsen, die kleinen Kinder abhalten, sie so von sich halten, daß sie ihre Notdurft verrichten ...
Ablocken , verb. reg. act. 1) Eigentlich, von einem andern zu sich locken. Einem einen Hund, die Tauben ablocken. 2) Figürlich. (a) Durch List oder Schmeicheley von jemanden erhalten. Einem sein Geld ablocken, wofür man im gemeinen Leben auch wohl das ...
Abfassen , verb. reg. act. Könnte 1) eigentlich so viel bedeuten, als durch Fassen absondern oder vollenden, ingleichen aufhören zu fassen, welche Bedeutungen aber nicht üblich sind. Doch ist bey den Huf- und Waffenschmieden abfassen so viel, als ein Stück Eisen ...
Buchempfehlung
1889 erscheint unter dem Pseudonym Bjarne F. Holmsen diese erste gemeinsame Arbeit der beiden Freunde Arno Holz und Johannes Schlaf, die 1888 gemeinsame Wohnung bezogen hatten. Der Titelerzählung sind die kürzeren Texte »Der erste Schultag«, der den Schrecken eines Schulanfängers vor seinem gewalttätigen Lehrer beschreibt, und »Ein Tod«, der die letze Nacht eines Duellanten schildert, vorangestellt. »Papa Hamlet«, die mit Abstand wirkungsmächtigste Erzählung, beschreibt das Schiksal eines tobsüchtigen Schmierenschauspielers, der sein Kind tötet während er volltrunken in Hamletzitaten seine Jämmerlichkeit beklagt. Die Erzählung gilt als bahnbrechendes Paradebeispiel naturalistischer Dichtung.
90 Seiten, 5.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.
442 Seiten, 16.80 Euro