Abhärten , verb. reg. act. gehörig hart machen, so wohl in der eigentlichen, als figürlichen Bedeutung. Den Stahl abhärten. Ein abgehärtetes Volk. Er ist gegen alle Unbequemlichkeiten der Witterung abgehärtet. Durch Arbeit abgehärtet werden. Der Winter härtet ab und macht die ...
Abordnen , verb. reg. act. mit einem Befehle oder mit Vollmacht abschicken. Einen Bevollmächtigten, einen Bothen abordnen. Ein Abgeordneter, der von einem Höhern zwar mit Vollmacht, aber ohne einen bestimmten öffentlicheren Charakter abgeschicket worden, mit einem Lat. Worte ein Deputirter. Vermuthlich ...
Absacken , verb. reg. act. 1) Eigentlich, eine in einem Sacke befindliche Last abnehmen. Einen Esel absacken. 2) † Figürlich, doch nur im niedrigen Scherze, einen des Seinigen berauben. Einem sein Geld, eine gemachte Beute absacken. Anm. Absacken in der Bedeutung des ...
Abdorren , verb. reg. neutr. welches das Hülfswort seyn zu sich nimmt. 1) Durch Austrocknen abgesondert werden, dürre werden und absterben oder abfallen. Die Warze dorret ab. Der Aussatz ist abgedorret. Die Blumen sind abgedorret. Das Holz dorret ab, wenn es ...
Abbilden , verb. reg. act. 1) Eigentlich, die Gestalt einer Sache auf sinnliche Art nachahmen, ein Bild von einem Dinge machen. Einen Garten abbilden. Eine Frucht in Wachs abbilden. Gott unter menschlicher Gestalt abbilden. 2) Figürl. überhaupt so viel, als lebhaft ...
Abgießen , verb. irreg. act. S. Gießen. 1) Den oben befindlichen flüssigen Körper durch Gießen von dem übrigen Theile absondern. Das Fett von der Brühe abgießen. Das Gefäß ist zu voll, man muß etwas abgießen. Alles Wasser abgießen. 2) Durch Gießen ...
* Abhütten , verb. reg. act. im Bergbaue, eine Grube oder Zeche aus Nachlässigkeit oder Muthwillen verderben, und zu Grunde richten, welches auch abköhlen genannt wird. Vermuthlich von Hütte, so fern es ehedem alles Zimmerwerk bedeutete, und bey den Bergleuten zum Theil ...
† Abgängig , adj. et adv. Abgang habend, in den mehresten Bedeutungen des Zeitwortes abgehen. Eine abgängige Waare, welche gut abgehet. Eine abgängige Post, welche im Begriffe ist, abzugehen, besser die abgehende. Abgängige Stücke Holz, welche von etwas abgehen. Einige gebrauchen dafür ...
Abbacken , verb. irreg. S. Backen. 1) Als ein Neutrum mit seyn. Das Brot ist abgebacken, wenn die Rinde im Backen von der Krume abgelöset wird. Ausgewachsenes Getreide macht, daß das Brot abbäckt. 2) Als ein Activum, (1) das Backen des ...
Abholzen , verb. reg. act. im Forstwesen, das Holz in einem Walde, oder einer Gegend desselben völlig ausschlagen, welches auch abtreiben genannt wird. Einen Wald, einen Platz abholzen. So auch die Abholzung. In Oberdeutschland nennet man den so genannten Abraum, oder ...
Abblühen , verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, das Blühen vollenden. Bis der Weinberg, oder der Weinstock abgeblühet hat. Das Getreide hat noch nicht abgeblühet. Mit dem Hülfsworte seyn, aufhören zu blühen, für verblühen, ist es im Hochdeutschen ungewöhnlich ...
Abpragen , verb. reg. act. 1) Völlig ausprägen. Eine Münze, ein Schaustück abprägen. 2) Die Gestalt einer Sache durch das Gepräge abbilden, so wohl in eigentlicher, als auch in figürlicher Bedeutung. So wird in uns die Welt in Bildern abgeprägt, Dusch ...
Abdörren , verb. reg. act. 1) Durch Austrocknen absondern. 2) Zur Gnüge dörren, gehörig dürre machen. Getreide abdörren. Malz abdörren, wofür man auch wohl abdarren sagt; S. Darre. Figürlich, auf den Bergwerken, das in den Kienstöcken noch befindliche Silber oder Bley ...
Abfinnen , verb. reg. act. 1) Bey den Grobschmieden und Schlössern, das Eisen mit der Finne, oder dem dünnen Ende des Hammers, dünner schlagen. 2) Bey den Klämpenern, mit der Finne des Hammers Ecken in das Blech treiben. Gemeiniglich sprechen die ...
Ablêrnen , verb. reg. act. durch Zusehen oder Beobachten von einem andern erlernen. Einem eine Kunst, einen Handgriff ablernen. Die Lust, vom Wahn mich zu entfernen, Und deinem Flaceus abzulernen, Wie man durch ächten Witz gefällt, Haged.
Abbläuen , verb. reg. 1) † Activum von bläuen, schlagen, im gemeinen Leben, sehr schlagen. Und sorgte, ihr mit jedem Tage Den Rücken zehnmahl abzubläuen. Weiße. 2) Neutrum, mit haben, von blau, die blaue Farbe fahren lassen. Das Tuch bläuet sehr ab ...
Abhärmen , verb. reg. recipr. sich abhärmen, sich durch Harm entkräften, verzehren; im gemeinsamen Leben abgrämen. Blaß, wie ein Eremit stand er hier abgehärmt, Zach. Der ungezäumte Neid, der sonst nach allem geitzt, Verlieret hier die abgehärmten Blicke, Rost.
† Abquälen , verb. reg. act. 1) Im gemeinen Leben, durch Quälen, ingleichen durch unverschämtes Bitten, von einem erhalten. Einem etwas abquälen. 2) Sehr quälen. Drum hab ich auch zu weinen angefangen, Und meinen Geist mit Fasten abgequält, Opitz.
Abkämmen , verb. reg. act. 1) Von Kamm, pecten, mit dem Kamme herab bringen, ingleichen, mit dem Kamme reinigen. Abgekämmte Wolle. 2) Von Kamm, die Spitze, das Obertheil, in der Kriegsbaukunst, den obern Rand der Wälle und Brustwehren abschließen, gleichsam den ...
Abraffen , verb. reg. act. 1) Durch Raffen oder abnehmen, besonders in den Mühlen. Die Müller raffen von vier Säcken oft ein Viertel ab. 2) In der Landwirthschaft, das gehauene Getreide auf dem Felde zusammen raffen, um es in Garben zu ...
Buchempfehlung
Im Alter von 13 Jahren begann Annette von Droste-Hülshoff die Arbeit an dieser zarten, sinnlichen Novelle. Mit 28 legt sie sie zur Seite und lässt die Geschichte um Krankheit, Versehrung und Sterblichkeit unvollendet.
48 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Michael Holzinger hat sechs eindrucksvolle Erzählungen von wütenden, jungen Männern des 18. Jahrhunderts ausgewählt.
468 Seiten, 19.80 Euro