310. Das Hirschessen. Zur Zeit, als Schmalkalden noch unter den hennebergischen Grafen stand, ward in der Stadt ein großes s.g. Hirschessen gehalten. Die Mahlzeit war ein öffentliches Bürgerfest. Jedes Jahr erhielt der Magistrat aus den gräflichen Jagdrevieren einen geschossenen Hirsch geliefert, wogegen ...
145. Die Wunderblume. Der Weg von Großalmerode ... ... waldige Höhe, den Hesselbühl, auf welcher zur Seite des Weges eine Wiese, die s.g. große Wiese liegt. Noch ist es nicht lange, als ein Mann ... ... bebend an der seltsamen Erscheinung vorüber. Landau im hess. Volksbl. 1843 S. 51.
316. Der Mädchenraub. In dem Wolff von Gudenbergschen Dorfe Meimbressen findet folgendes alte Herkommen statt: Das Dorf hat ein s.g. Rathhaus mit zwei Sälen und von jeher einen Peitschmeister, der zu gleicher Zeit ein Schuhmacher ist. Jedes der beiden Geschlechter ist auf einem ...
... , um nur fortzukommen; legte es draußen aber in ein Nebengäßchen nieder, weil's ihm nur Mühe machte, ... ... Wind und trieb den Kahn mitten auf's hohe Meer, ohne daß er es hindern konnte, und trieb ihn ... ... wieder an das Tageslicht kommen möchte; für's zweite wünschte er sich in's Schloß, in das Zimmer des Königs ...
... durch nit! R. Büble, sei nit so grob, i bin a Rathsherr! B. Na, so rath mal, was i in meiner Tasch han! R. Ha, was wirst Du drin han! a Stückle Brod? B. Ja Dreckle! meine Hänschich!
123. Die Romöer. Die Romöer sind just nicht die Klügsten und man weiß allerlei von ihnen zu erzählen. Einmal war's auf Röm Mode geworden, rote Jacken zu tragen. Nur ein Mann, ein ...
265. Bonifazius-Aecker. Bei Amöneburg zeigt man unter Linden die Lena ... ... Kapelle, in welcher Bonifazius gepredigt haben soll. Auch liegen um die Stadt herum viele s.g. Bonifazius-Aecker, welche keinen Zehnten geben, weil Bonifazius darüber hingegangen; denn ...
326. Das Kugelhoppenfest. Ein altes Herkommen hat es ... ... Marköbel (im Hanauischen) zur Gewohnheit gemacht, daß der Gemeindebäcker am Himmelfahrtstage eine Menge s.g. Pallisaden oder Kugelhoppen backt oder vielmehr backen muß, weil Jeder, welcher ... ... nunmehr werden die Pallisaden durch eine Lotterie ausgespielt. Han. Mag. 1770, S. 430.
... sagte er: »Soll ich dir denn ein Stück an's Geweih stecken? Ei nun, man sagt ja, ... ... auf dem Hut,« und damit schnitt er ein Stück ab, und steckt's dem Hirsch an ein Ende ... ... sie dort. Als aber Notburga dort war, kam Otto's und Notburga's Hirsch nicht mehr vor Kaspars Fenster, um Manna für ...
357. Kälber behext. Ein Marschbauer konnte kein Kalb aufziehen; so oft er's versuchte, ward das Tier krank und konnte nicht leben, aber auch nicht sterben, so daß man es töten mußte. In der Not wandte er sich an einen klugen Mann um ...
Der Klingel. In dem schönen Thale der Murg ... ... Gernsbach eine Kapelle, der Klingel oder finstere Klingel genannt, die lebhaft an Tell's Kapelle am Vierwaldstädter See erinnert. Nach einer alten Volkssage war ehedem nicht ... ... * * Klüber, Beschreibung von Baden, 1810. 2r Th. S. 131.
120. Der St. Gangolfsbrunnen. Frauen, welchen der Kindersegen versagt war, gingen zum Frauhollenteiche, um darin zu baden (s.o. Nr. 19). Auch die Quelle des heiligen Gangolf an der Milseburg, drei Stunden von Fulda, machte die Frauen fruchtbar, welche daraus ...
... hat doch mitunter recht sonderbare Redensarten. Wenn's schneit, so sagen die Leute, St. Petrus wettert sein Bett aus, ... ... Sommer recht lange trocken Wetter, so hat der liebe Herrgott seine Heutage; regnet's aber und die Sonne scheint dazu, so sagt man, backt die alte ...
625. Die beiden Hähne. Der Hahn eines ... ... eines Tischlers scharrte in den Hobelspänen. Des Bäckers Hahn rief laut: »Mir geht's wohl!« Des Tischlers Hahn antwortete: »Wie lang wird's dauern?« Da kam der Bäcker und warf seinem Hahn einen Klotz ans Bein ...
... thonkat an nam man letjat För a äragst Thast, Am a fardar hat kam, A hiätar det wurd. Un a Firansh siig hat nog föl ... ... un Suas. Hat kam tu a Bagohn, Hat kam tu a Buum, Hat kam tu ...
... Wo nun von der Zeit an der Bauer ging und stand, so rief's immer hinter ihm, wenn er was sagte: »Du falsche Racker!« Er ... ... fange ich einmal an?« sagte der Mann zu seiner Frau, »so geht's nicht mehr, wir müssen ausziehen!« »Das hülfe auch was ...
Die Bläsjungfer. In einem einsamen Hölzchen bei Bernburg verwittern, vom ... ... belaubter Bäume verhüllt, die öden Mauern des Klosters Sanct Blasii. Still und heimlich ist's umher, und selten betritt ein menschlicher Fuß die einsame, sonst stiller Andacht geweihte ...
510. Die diebischen Puge. In Sundewitt gab's in frühern Zeiten viele Leute, die Puge auf ihren Höfen hatten; diese trugen nachts immer Korn, Futter und dergleichen ihren Hausherren zu. Einst begegneten sich ihrer drei mit einer großen Last Hafer im Stroh und ...
262. Die Glocke von Oberseilbach. In der Flur von Treis a.d.L. führt ein Bezirk den Namen »Oberseilbach«. Es soll dort ein Dorf gestanden haben, welches im dreißigjährigen Kriege von den Schweden zerstört wurde. Eine Glocke, welche bei dem dort quellenden ...
... Knabe sehen. Das flimmerte, das glänzte! Da gab's Perlen, wie welsche Nüsse; Diamanten, wie Hühnereier ... ... Der Knabe hatte oft vom Paradiese gelesen. »Das,« sagte er, »ist's gewiß, hier gefällt's mir!« Wochen und Monate verschwanden ihm, ... ... am Ufer des wohlbekannten See's. Er blickte auf, sah die drei Schwäne, streckte seine Arme nach ...
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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