85. Ein Berg selbst tanzte vor Lust, wenn mit Wein er würde begossen, Und wer den Becher verschmäht, den muß man des Wahnsinns zeihn. Den Saft der Reben zu fliehn, o Frömmler, mich mahnst du verdrossen; Doch wisse! den Menschen ...
131. Dem Brüten über dieses Sein, ich rat' euch, ... ... Sucht zu zerstreun euch und seid froh! Denn, als der ganze Erdenkram Erschaffen wurde, hat man euch vielleicht um euern Rat gefragt?
287. Ja, ich trinke Wein, und jeder, der Verstand ... ... als Verbrechen. Schon von Ewigkeit her wußte Gott, daß Wein ich trinken würde, Tränk' ich also nicht, so würd' es seiner Weisheit widersprechen.
... Von einer Hölle spricht man mir, in die ich kommen würde, Doch glaub' ich's nicht, ob schwer gedrückt auch von der ... ... Denn, gäb' es für verliebtes Volk und Trinker eine Hölle, Leer würde, wie meine hohle Hand, der Himmel ja zur Stelle.
146. Der Mensch kam auf die Welt und wurde nicht gefragt, Ihn fragen wird man nicht, wenn man hinweg ihn jagt; So gab der Himmel ihm die Traube zum Geschenke, Damit er, weinberauscht, der Unbill nicht gedenke.
Saadi Erzählsammlung • Rosengarten Die Erzählungssammlung »Rosengarten« wurde von Sa'di Mosleh od-Din 1258 verfasst. Es ist das populärste Prosawerk der persischen Literatur. Die vorliegende Fasssung wurde von Karl Heinrich Graf nach dem Text und dem arabischen Kommentare Sururi's aus ...
7. O Zipresse spröder Schönheit, Deren Gang so reizend ... ... Frist. Dich beglücke deiner Schönheit Ehrenkleid; – seit ew'ger Zeit Wurde dir, Zipressenschlanker, Angepasst der Reize Kleid. Wen die Sehnsucht nach ...
2. Herz, sobald du wüst geworden Durch den rosenfarben Wein, ... ... wo man nur arme Leute Für den Ehrensitz erkohr, Rag'st an Würde – wie ich hoffe – Über Alle du empor. Auf ...
... dem Glase in der Hand; Er wurde, als man ihn gedeutet, Als glückverheissend anerkannt. Ich hatte ... ... , von Gram erzeugt, entrückte Zur Morgenzeit mir selber mich: Da wurde mir das Glück gewogen, Und Wein fand im Pocale sich. ...
1. Würde an des Holden Seite Mir ein Platz gewährt vom Loose, Tränk' ich aus des Glückes Becher, Pflückte des Genusses Rose. Bitt'rer Wein – der Ssofis Feuer – Macht für meinen Bau mich beben: Küsse ...
72. Als deiner Schönheit helle Strahlen Den Urbeginn der Zeit erhellt, ... ... sah dein Antlitz glänzen, Doch frei von Liebe liess es ihn. Da wurde sie zum Feuerquelle Und stürzte auf den Menschen hin; Entzünden ...
73. Bin nicht der Zecher der's vermöchte Dem Wein und ... ... entsagen; Auch weiss der Vogt dass ich wohl nimmer Solch' eine Handlung würde wagen. Ich, der so lang auf Jene schmähte Die es verschworen ...
... Heere Schöner Hinterlistig einen Angriff wagen, Preis' ich Gott; mir wurde ja ein Götze Der im Stand ist jedes Heer zu schlagen. ... ... fürder einzusprechen, Denn mein Herz, entsagt' ich dem Pocale , Würde schmählich die Verträge brechen. Wein besitz' ich, ...
142. Es strich die Welt, wie Brauenschminke, Den Neumond auf ... ... des Freundes Braue Den Neumond eines Fest's zu schau'n. Es wurde, gleich des Neumond's Rücken, Gebrochen meine Hochgestalt, Als sich ...
14. Seit dein segenreicher Schatten Meinen Scheitel traf, Wurde das Geschick mein Diener Und das Glück mein Sclav'. Jahre sind's dass aus dem Haupte Mir entwich das Glück: Doch die Wonne deiner Liebe Bracht' es mir zurück. ...
... und mein Feuer mit Wasser dämpfen würde. Plötzlich sah ich aus dem Dunkel des Vorhofes einen Glanz hervorstrahlen, eine ... ... können. Er ließ sie daher aufsuchen; nach langem Umherstreifen in den arabischen Stämmen wurde man ihrer habhaft und stellte sie dem Könige im innern ... ... enthalten, und den Teppich der Leidenschaft zusammenzufalten, denn die richterliche Würde ist ein ehrenvoller Stand, den man ...
61. Wie mich nur die Feinde wünschen, wurde ich, o Freund, durch dich, Wurde, ach, durch dich zum Herbste, der ich einem Frühling glich; Weilte stets in deinem Köcher, schnurgerade wie ein Pfeil: Wesshalb machtest du, o Theurer, ...
24. Feind wurde jeder Freund der erst die Treue pries, Befleckt hat seinen Saum wer erst ein Reiner hiess; Die Nacht ist schwanger – heisst's –; doch, o der Wunderthat! Wer schwängerte sie denn, da ihr kein Mann genaht?
30. Stets hoffen sollst du auf das Schicksal zwar, Doch, Weiden gleich, vor seinem Wechsel beben. Du sprachst: »Nach Schwarz kann's keine Farbe geben;« Doch wesshalb wurde weiss mein schwarzes Haar?
58. In eitlen Wünschen nur vergeude ich das Leben, Was hat des ... ... Nützliches gegeben? Und wen ich immer noch um Freundschaft hab' beschworen, Der wurde mir zum Feind. O wär ich nie geboren!
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