Là, sotto i giorni nubilosi e brevi, Nasce una gente a cui l'morir non dole. Petrarca
Ivan Sergeeviç Turgenev Väter und Söhne (Otcy i deti)
Lev Nikolaevič Tolstoj Krieg und Frieden (Vojna i mir)
I Mein Vater war ein seinerzeit sehr bekannter Untersuchungsrichter. Ihm wurden viele wichtige Fälle anvertraut, und er war darum meistens auf Reisen. Zu Hause blieben nur Mutter, ich und die Dienstboten. Meine Mutter war damals noch sehr jung, und ich ein kleiner Bengel. ...
I Sieben Jahre waren vergangen. Das aufgeregte Meer der europäischen Geschichte ... ... und als den Haupturheber dieser Restauration bezeichnen sie Alexander I., eben den Alexander I., der, nach der Darstellung derselben Historiker, der ... ... Darin, daß eine solche geschichtliche Persönlichkeit wie Alexander I., eine Persönlichkeit, die auf der höchsten überhaupt möglichen ...
... sogar seine Lippen waren blaß geworden und zitterten. »N-nein! N-nein! Entschieden nein!« beeilte sich der Beamte, ... ... Fürst? Sagen Sie es mir schon vorher!« »Ich? N-n-nein! Ich bin ja ... Sie wissen vielleicht nicht, ich ...
Anton Pavlovič Čechov Die Dame mit dem Hündchen (Dama s sobačkoj)
I Es wird bei uns fortwährend darüber geklagt, daß es keine ... ... die reinen Nihilistinnen, das ist's!« sagte sie alle Augenblicke bei sich im stillen. Im letzten Jahr und ... ... annehmen. Das ist ein Stand, der alle Achtung verdient, und wär's auch nur deswegen, weil ich zu ihm ...
I Es war ungefähr eine Woche seit dem Tag vergangen, an welchem ... ... Podkolesins seien! Ebenso rufen ja auch nicht alle Männer bei jedem Schritt: »Tu l'as voulu, George Dandin!« Aber, o Gott, wie viele millionen- und ...
I Zwei Tage nach den seltsamen Vorgängen auf Nastasja Filippownas Abendgesellschaft, ... ... sagen. Ihr Bruder Fürst L. Myschkin.« Als Aglaja diesen kurzen und recht sinnlosen Brief las, ... ... Aglaja Iwanowna abzugeben. Bleiben Sie hübsch gesund! Ihr Sie liebender Fürst L. Myschkin.« »Es ist doch komisch, ...
I »Nun, sehen Sie wohl, Fürst: Genua und Lucca sind weiter nichts mehr als Apanagen der Familie Bonaparte. Nein, das erkläre ich Ihnen auf das bestimmteste: wenn Sie mir nicht sagen, daß der Krieg eine Notwendigkeit ist, wenn Sie sich noch länger erlauben ...
I Pierre hatte nach der Verlobung des Fürsten Andrei mit Natascha auf einmal ... ... in gleicher Weise liebenswürdig war, namentlich nach dem Souper. »Il est charmant; il n'a pas de sexe«, sagten sie von ihm. Pierre war ein Kammerherr ...
I Dem menschlichen Verstand ist die absolute Stetigkeit einer Bewegung unbegreiflich. ... ... unendlich kleine Größen ansetzt, d.h. solche, bei denen die wichtigste Eigenschaft der Bewegung (absolute Stetigkeit) wiederhergestellt ... ... wenn wir einen unendlich kleinen Einzelteil (das Differential der Geschichte, d.h. die gleichartigen Bestrebungen der Menschen) zum Gegenstand ...
I Seine Pläne sorgsam zu durchdenken, das lag nicht in der Art des Fürsten Wasili. Noch weniger war er darauf bedacht, anderen Leuten Übles zu tun, um selbst einen Vorteil zu erlangen. Er war eben nur ein Weltmann, der durch das Leben in den ...
I Zu Anfang des Jahres 1806 kehrte Nikolai Rostow auf Urlaub nach Hause zurück. Denisow fuhr ebenfalls nach seiner Heimat, nach Woronesch, und Rostow hatte ihn überredet, mit ihm nach Moskau zu fahren und bei ihnen zu logieren. Auf der vorletzten Station hatte Denisow einen Kameraden ...
I Napoleon begann den Krieg mit Rußland, weil er nicht anders konnte ... ... sogenannten Feldherrngenies alle Anstrengungen darauf gerichtet, zu Ende des Sommers Moskau zu erreichen, d.h. gerade das zu tun, was zu ihrem Untergang führen mußte. In ...
I Im Oktober 1805 besetzten russische Truppen nicht wenige Dörfer und Städte des ... ... unordentlicher Aufstellung seiner Leute heruntergemacht hatte, gelangte er zur dritten Kompanie. »Wi-i-ie stehst du da? Wo ist dein Bein? Wo dein Bein ist?« ...
I Zu Ende des Jahres 1811 hatte die Verstärkung der Rüstung und die ... ... wirkliche materielle Kraft lag (d.h. die Soldaten, welche schossen oder den Proviant und die Kanonen transportierten), ... ... in der Geschichte zur Erklärung der unvernünftigen Erscheinungen unentbehrlich, d.h. zur Erklärung derjenigen Erscheinungen, deren Vernünftigkeit wir nicht begreifen. Je ...
I Nachdem Pierre jene Auseinandersetzung mit seiner Frau gehabt hatte, fuhr er nach Petersburg. Auf der Station in Torschok waren keine Pferde zu haben, oder der Postmeister wollte ihm keine geben. Pierre mußte warten. Ohne sich auszukleiden, streckte er sich auf ein ledernes Sofa, ...
I Diese heilige Handlung kann man nur in Moskau sehen, und das auch nur, wenn man besonderes Glück und besondere Protektion hat. Dank einer glücklichen Verkettung von Umständen wohnte ich einmal der Teufelsaustreibung vom Anfang bis zum Ende bei und möchte sie nun den wahren Kennern ...
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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.
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