III Als Pierre in Petersburg angelangt war, benachrichtigte er niemand von ... ... Ankunft, ließ sich nirgends blicken und verbrachte ganze Tage mit der Lektüre des Thomas a Kempis; dieses Buch war ihm von einem unbekannten Absender zugegangen. Wenn Pierre in ...
XXIII Des Fürsten Zwischenkunft beendet Dies unbequeme Tête-à-tête. Er plaudert, zu Eugen gewendet, Von Jugendstreichen, wird beredt Und gibt zu lachen. Gäste kommen. Rasch ist dem Ton der Zwang genommen, Sprüht Witz und Laune ...
Là, sotto i giorni nubilosi e brevi, Nasce una gente a cui l'morir non dole. Petrarca
... B... an Simon Nikolaitsch W... Dorf M ..., 6. Juni 1850 Vor vier Tagen hier angekommen, liebster Freund ... ... alten französischen Grammatik in buntem Einband steht mit großen Buchstaben »Ce livre appartient á Mlle. Eudoxie de Lavrine« und darunter die Jahreszahl 1741. Dann sah ...
20. Juni 1850 M ..., den 20. Juni 1850 Teurer Freund! Die Vorlesung, von welcher ich Dir berichtet, hat gestern stattgefunden, und wie es dabei zugegangen ist, will ich der Reihe nach erzählen. Vor allem drängt es mich, Dir zu sagen: ...
12. Juni 1850 M ..., 12. Juni 1850 Ich habe Dir, teurer Freund, eine wichtige Neuigkeit mitzuteilen. Hör an! Gestern vor Tisch bekam ich Lust spazierenzugehen, und zwar nicht im Garten, sondern auf der Straße, die nach der Stadt führt. Ich ...
16. Juni 1850 M ..., 16. Juni 1850 Nun, mein Freund, ich bin bei ihr gewesen, ich habe sie gesehen! Vor allem muß ich Dir einen merkwürdigen Umstand mitteilen. Du magst es mir glauben oder nicht, Wera hat sich fast gar nicht ...
26. Juli 1850 M ..., den 26. Juli 1850 Es ist lange her, daß ich Dir geschrieben habe, mein lieber Simon: über einen Monat schon, wenn ich nicht irre. Ich hätte Dir so viel zu sagen gehabt, aber ich war träge und ...
10. August 1850 M ..., den 10. August Gestehe nur, Du erwartest heute von mir einen Brief voller Verzweiflung oder voll Entzücken. Weit gefehlt! Dieser Brief wird sein wie alle. Es ist nichts Neues vorgefallen, und wie mir scheint, kann auch nichts ...
22. August 1850 M ..., den 22. August Es sind zehn Tage, daß ich Dir nicht geschrieben habe ... Ach, mein Freund, ich kann es nicht mehr bergen, ich muß Dir sagen, wie schwer mir zumute ist, wie ich sie liebe! ... ...
8. September 1850 M ..., 8. September 1850 Mein teurer Freund! Du hast Dir meinen letzten Brief zu sehr zu Herzen genommen. Du weißt, wie ich immer geneigt war, meine Empfindungen zu übertreiben. Es macht sich das unwillkürlich bei mir; ich ...
... die alleinstehenden Herren zu fahren pflegen: Oberstleutnants a.D., Stabshauptleute, Gutsbesitzer, die an die hundert leibeigene Seelen besitzen, mit ... ... blatternarbig; ihr Kopfhaar trugen sie weder in Schöpfen, noch in Locken, noch ›à la diable‹, wie es die Franzosen nennen; ihre Haare waren entweder kurzgeschoren ...
I Anfang Juli, in der heißesten Jahreszeit, am Spätnachmittag trat ein ... ... schen Gasse bewohnte, auf die Straße und begab sich langsam, gleichsam unentschlossen zu der K–schen Brücke. Es gelang ihm, eine Begegnung mit seiner Wirtin auf der ...
... «, sagte er und schrieb folgende Anfangsbuchstaben hin: A, S, m, a: E, k, n, s, b, d, n ... ... stand auf. Sie schrieb: D, k, i, n, a, a. Dolly fühlte sich über ...
XIX Seit dem Tag, wo Pierre bei der ... ... und die folgenden die Zehner bezeichnen, so erhalten sie die folgenden Zahlenwerte: a b c d e f g h i k l m n o p q r s t u v w x y z ...
10 Sie trat ihm entgegen, ohne ihre Freude über seinen Besuch ... ... 2 , um eine ganze Anstalt voll garstiger kleiner Mädchen zu lieben. Cela ne m'a jamais réussi. 3 Wie viele Frauen gibt es nicht, die ...
... nur mit Lydia im Wagen sein, vis-à-vis ist aber noch eine Bank, Sie könnten also mitkommen ...« ... ... »Ich kann nicht entziffern, was darauf steht.« »Pr. – Prince, M. – Michel, und der Familienname Tjumenjew ist nicht mehr daraufgegangen. Das ...
VI. Sie fuhren hin und verlebten in Petersburg fast die ganze ... ... Tränen ausbrach. Warwara Petrowna brachte ihn mehr tot als lebendig nach Hause. »On m'a traité comme un vieux bonnet de coton!« stammelte er halb bewußtlos. Sie ...
... . Dieser Küster hatte einen Anfall von Beamtenkoller, et il a montré son pouvoir ... « »Fassen Sie sich kurz, Stepan Trofimowitsch ... ... falsche Weib entlarvt zu haben. Sie hat sich durch Nikolais Vermittlung beim Grafen K*** eingeschmeichelt; sie hat Mutter und Sohn veruneinigen ...
... Zeuge dienen ... de l'accident. Vous m'accompagnerez, nest-ce pas? « »Stepan Trofimowitsch, wollen Sie denn ... ... ertönte Ihre Stimme ... Ich halte das für ein Wunder, et je commence à croire. « » En Dieu? En Dieu, qui est là ...
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Schon der Titel, der auch damals kein geläufiges Synonym für »Autobiografie« war, zeigt den skurril humorvollen Stil des Autors Jean Paul, der in den letzten Jahren vor seiner Erblindung seine Jugenderinnerungen aufgeschrieben und in drei »Vorlesungen« angeordnet hat. »Ich bin ein Ich« stellt er dabei selbstbewußt fest.
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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.
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