220 Würde und Furchtsamkeit . – Die Zeremonien, die Amts ... ... Rede und alles überhaupt, was Würde heißt: das ist die Verstellungsform derer, welche im Grunde furchtsam sind, ... ... repräsentieren). Die Furchtlosen, das heißt ursprünglich: die jederzeit und unzweifelhaft Fürchterlichen haben Würde und Zeremonien nicht nötig; ...
6 Verlust an Würde. – Das Nachdenken ist um all seine Würde der Form gekommen, man hat das Zeremoniell und die feierliche Gebärde des Nachdenkens zum Gespött gemacht und würde einen weisen Mann alten Stils nicht mehr aushalten. Wir denken zu rasch, ...
565 Würde und Unwissenheit im Bunde . – Wo wir verstehen, da werden wir artig, ... ... Ja, unsere Unwissenheit und unser geringer Durst nach Wissen verstehen sich trefflich darauf, als Würde, als Charakter einherzustolzieren.
20 Würde der Torheit . – Einige Jahrtausende weiter auf der Bahn des letzten Jahrhunderts! ... ... wird die höchste Klugheit sichtbar sein: aber eben damit wird die Klugheit alle ihre Würde verloren haben. Es ist dann zwar notwendig, klug zu sein, aber auch ...
Wie die »wahre Welt« endlich zur Fabel wurde Geschichte eines Irrtums 1. Die wahre Welt, erreichbar für den Weisen, den Frommen, den Tugendhaften, – er lebt in ihr, er ist sie . (Älteste Form der Idee, relativ klug, simpel, überzeugend ...
... gab, lernte ich die Ursachen, aus denen bisher moralisiert und idealisiert wurde, sehr anders ansehn, als es erwünscht sein mag: die verborgene ... ... . – Wieviel Wahrheit erträgt, wieviel Wahrheit wagt ein Geist? das wurde für mich immer mehr der eigentliche Wertmesser. Irrtum ...
70. An Gustav Krug Basel, 24. Juli 1872 ... ... recht schwer von Deiner Musik, wie von etwas, was mir täglich lieber und sympathischer wurde und das man endlich nur mit Widerwillen der Post zum Lange-Nichtwiedersehen-Hören anvertraut ...
61. An Erwin Rohde Basel, Sonntag, [28.] Jan. ... ... neulich habe ich einmal eine vorläufige Anfrage, ob ich eine Professur in Greifswald annehmen würde, durch Susemihl bekommen, aber sofort, zu Deinen Gunsten und Dich empfehlend, abgelehnt ...
103. An Louise Ott Basel, 30. August 1876 Meine liebe Frau Ott! Es wurde dunkel um mich, als Sie Bayreuth verließen, es war mir, als ob jemand das Licht mir weggenommen hätte. Ich mußte mich erst wiederfinden, aber das habe ...
418 Wahrspielerei . – Mancher ist wahrhaftig – nicht weil er es verabscheut, Empfindungen zu heucheln, sondern weil es ihm schlecht gelingen würde, seiner Heuchelei Glauben zu verschaffen. Kurz, er traut seinem Talent als Schauspieler ...
... !« Und alles Volk jubelte und schnalzte mit der Zunge. Zarathustra aber wurde traurig und sagte zu seinem Herzen: »Sie verstehen mich nicht: ich ... ... Erde und war in Gedanken versunken: so vergaß er die Zeit. Endlich aber wurde es Nacht, und ein kalter Wind blies über ...
360 Keine Utilitarier . – »Die Macht, der viel Böses angetan ... ... Gutes widerfährt«, – so empfanden die Griechen. Das heißt: das Gefühl der Macht wurde von ihnen höher geschätzt als irgendein Nutzen oder guter Ruf.
... . Sieben der besten Solosänger und Sängerinnen waren herangezogen worden. Das Ganze wurde von Hiller dirigiert. Von den Damen zeichneten sich viele durch Jugend und ... ... daß alle Zimmer besetzt seien, erklärte ich ihm kaltblütig, daß ich hier bleiben würde, er möchte für ein Bett sorgen. Das ...
... Barbarei? Weil sie die Menschen unglücklicher machen würde, als sie es sind? Ach nein! Die Barbaren aller Zeiten hatten ... ... Liebenden wird: welche er um keinen Preis gegen den Zustand der Gleichgültigkeit hergeben würde; – ja vielleicht sind wir auch unglücklich Liebende! Die Erkenntnis hat ...
... «, daß es gar keine platonische Philosophie geben würde, wenn es nicht so schöne Jünglinge in Athen gäbe: deren Anblick sei ... ... man Plato traut. Zum mindesten errät man, daß in Athen anders philosophiert wurde, vor allem öffentlich. Nichts ist weniger griechisch als die Begriffs-Spinneweberei eines ...
51 Goethe ist der letzte Deutsche, vor dem ich Ehrfurcht habe: ... ... das »Kreuz«... Man fragt mich öfter, wozu ich eigentlich deutsch schriebe: nirgendswo würde ich schlechter gelesen, als im Vaterlande. Aber wer weiß zuletzt, ob ich ...
248 Verstellung als Pflicht . – Am meisten ist die Güte durch ... ... , welche Güte zu scheinen suchte, entwickelt worden: überall, wo große Macht bestand, wurde die Notwendigkeit gerade dieser Art von Verstellung eingesehen – sie flößt Sicherheit und Vertrauen ...
282 Gefahr in der Schönheit . – Diese Frau ist schön und klug: ach, wie viel klüger aber würde sie geworden sein, wenn sie nicht schön wäre!
259 Der ehemalige Lobredner . – »Er ist stumm über mich geworden, obwohl er die Wahrheit jetzt weiß und sie sagen könnte. Aber sie würde wie Rache klingen – und er achtet die Wahrheit so hoch, der Achtungswürdige!« ...
110 Das, was sich widersetzt . – Man kann folgenden Vorgang an sich beobachten, und ich wollte, er würde oft beobachtet und bestätigt. Es entsteht in uns die Witterung einer Art von Lust , die wir noch nicht kannten, und folglich entsteht ein neues ...
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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