526. » Behret « oder » Behtenbrod « nennt man flache Brodkuchen; in diese drückt man die Fingermale ein, damit keine Hexe daran kann. Im Kasten davon aufbewahrt, schüzt gegen Feuersgefahr. Ertingen.
184. Die Weihen und Hake sucht man dadurch vom Hof fern zu halten, daß man dergleichen Thiere mit ausgespannten Flügeln an das Scheuerthor nagelt. Ertingen.
183. Man soll keine Schwalbe aus dem Hause treiben, sonst geben die Kühe rothe Milch. Ertingen.
286. Nach einer Erzählung verbrennt die Erde am Ende der Tage durch das Blut Eliä entzündet 155 . Ertingen. 155 Urdeutsche Vorstellung. Man erinnere sich nur an »Muspilli«. (V. Schmeller herausgegeb.)
373. Ehe »das Pest« kommt, fallen Würmlein vom Himmel, zeigen sich Nachts, wie vor allen »Sterbet«, Todtenkopf und Bahre am Himmel. Ertingen.
1. Wenn die Windsbraut daher fährt, soll man sich auf den Boden legen, wie beim Muodisheer, weil sie sonst einen mitnimmt 169 . Ertingen. 169 Vgl. Schönw. II. 113. ...
520. Wenn das Wetterglöcklein »Susannele« geläutet wird, schlägt es ... ... an den Kopf, weswegen die Hexen das Läuten nicht hören mögen. 271 Ertingen. 271 Grimm, Mythol. S. 1039. 1040. ...
516. Die Wasserhosen sind von den Hexen ... ... Schaden zuzufügen, was beim Wetter nicht so der Fall ist. Ein Hirtenbub zu Ertingen sah einmal eine Wasserhose auf sich zukommen, in der er ein bekanntes Weib ... ... fuhr sie wild von dannen; nur seine Kühe ersoffen fast im Wasser. Ertingen.
287. Gegen das Ende der Welt wird es so gescheite Leute geben, daß sie auf den Dächern herumlaufen können, ohne herabzufallen. Ertingen.
2. Alte Weiber werden Hexen, sobald sie Triefaugen bekommen. Ertingen.
499. Hexenzüge finden statt (außer den schon angegebenen Zeiten): In der Katharinennacht (25. November) und in der Nacht des »Gutebethetags« ( Elisabetha bona ) am 14. November. Ertingen.
1. Wer hinter einem alten Weib hergeht und in deren Fußstapfen tritt, tritt ihm auf die Zehen, wenn es eine Hexe ist. Ertingen.
20. Wem ein Hase über den Weg lauft, soll wieder heimgehen. Ertingen. – für den bedeutet es den Tod eines Angehörigen 388 . Baach. 388 Panzer II. 295.
2. Wäscht man mit dem Morgenthau das Gesicht, so vergehen die »Kuhpflätter« (Sommersprossen). Ertingen.
2. Wenn es donnert, sagt man zu den Kindern:. » ûje! eise Herrget balget « (Ertingen). Scherzend heißt es: dês mål håt Peter de-n-Ekker (Eckkegel ... ... 's«, so heißt es: » jez keglet sė wîder .« Ertingen.
3. Vor »Altem« hat einmal ein Mann in den Mond mit einem »Bolzen« geschossen, da fiel Blut vom Himmel. Ertingen.
13. Von unbekreuzigtem Brod »verkirnt« man sich, es kommt in den »Sonntagshals«. Ertingen.
9. Ißt man von ofenwarmem Brod, wächst der Roggen im Magen aus. Ertingen.
8. Die welken Kapseln der Herbstzeitlose ( colchicum autumnale ), welche ... ... Pulver enthalten und durch einen Stoß es von sich geben, heißt man in Ertingen Teufelsküche, in Biberach Hexenfurz, in Wurmlingen Hexenfürzle, und wird ...
16. Unschuldige Kinder, welche sterben, fliegen über das Fegfeuer hin dem Himmel zu. Was sie dabei übrige Schmerzen ausstehen, kommt ihren Eltern zu gut. Ertingen.
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