92. Berichtigen Sie vor Allen Ihre Sprache, und lernen ... ... , so lassen Sie sich nun diese Berichtigung und Bildung Ihrer Sprache um so angelegentlicher seyn, und vereinigen Sie diese Ausbildung mit dem Stolze des ... ... hinter dem Ausländer nicht zurück bleiben, und seine Sprache, welche so große Meisterwerke hat, nicht zurückgesetzt sehn ...
67. Ueben Sie sich in den Rollen unsrer besten ... ... sondern kräftig ans Herz gesprochen seyn will, wo sie also nicht in ihrem Ausdrucke den Ton und ... ... wahren Ton der Unterredung und Unterhaltung verlangt, und wo nur dieser, wenn er recht getroffen wird, den wahren Zweck nicht ...
98. Vermeiden Sie dann, so viel als möglich, Ihre ... ... um die Reize auf eine anständige Art Jemand eine Verbindlichkeit zu sagen, so daß Sie sich vor Ihrem innern Richter nicht dabei ... ... schämen haben, einer Sache eine gefällige Wendung zu geben, hier und da einen guten Einfall einzustreuen, und dann und ...
... gewissesten den heitern Blick, diesen gefälligen Reiz. Es tobt und herrscht in ihm keine Leidenschaft, seine Vernunft hat sie ... ... die gute Seite aufzusuchen; weiß, daß das Böse um des Guten willen da ist; ergiebt sich mit Ruhe in den Willen der Nothwendigkeit; ist ...
... das Hauptgefühl, was der Verfasser hineinlegen wollte, die Empfindungen, zu denen er überspringt, die plötzlichen Wendungen, welche Laune ... ... bei dem Lesen dann jedesmal genau in die Situation desjenigen, der da spricht, denken Sie sich in seinen Charakter feste hinein, und es wird Ihnen nach und ...
79. Im Gesange darf sich die Stärke der Empfindungen, ... ... und erlaubter zeigen, als in der Sprache des Umgangs, und er wird schon dadurch ein ... ... wird dadurch wie durch das Vorlesen in Lagen der Empfindung versetzt, in denen man sich im gewöhnlichen Leben vielleicht sonst nie zeigen ...
71. Beobachten Sie sich also genau, ob Ihr Ton ... ... immer nach dem Eindrukke, den Sie auf andere machten, und schreiben Sie es nicht dem Eigensinne, der Empfindlichkeit, dem Mißverständnisse des andern, sondern sich und der nicht gehörigen Geschicklichkeit und Behutsamkeit Ihres Tones zu.
40. Nehmen Sie dann aber auch ja ... ... Auge sieht lebhaft und aufmerksam um sich her; das denkende tiefsinnige Auge bleibt zu Hause bei seinen tiefsinnigen Geschäften, und man verzeiht es in der Gesellschaft nur dem großen Manne, der als Denker bekannt ist ...
43. Der Blick der Freundlichkeit, dieser schöne und erheiternde Reiz sei das offne Gepräge Ihres Gesichts; nur werde es nicht – ich kann es nicht oft genug wiederholen – das kriechende, unterthänige, immer zu Gebote stehende Grinzen, das die Zähne fletscht und den Mund ...
97. Lernen Sie es dem guten Erzähler ab, wie er mit den einfachsten Worten, ohne ... ... Wortkrämerei in den natürlichsten Wendungen alles schön zu sagen, und zu schildern, wie er das Augenmerk immer auf die ... ... und allmählig die Neugierde höher zu spannen weiß; wie man da nicht die gewöhnlichen Gemeinplätze, oder ...
19. Was Sie hier mit sicherem Erfolge thun können, ist ... ... tiefer oder höher als das andere ziehn, oder es schielend machen, oder sie zu weit aufreißen, und dergleichen mehr, was nothwendig die übrigen Züge des Mundes ... ... muß, und daß Sie nachher sich alle Mühe geben sich von diesen Fehlern zu entwöhnen.
89. Lernen Sie dem Künstler aufmerksam alle die Manieren, Wendungen ... ... der Athem entweder nicht fehlt, wo der Gesang die volle stärke Stimme nöthig hat, oder der Athem gehohlt wird, wo die Stimme zusammenhängend bleiben muß, und wo für das Athemhohlen keine Zeit ...
... Würde giebt; der ehrbare Blick lacht nicht wo schmuzige Zweideutigkeiten gesagt werden, er steht lieber weg und beschäftigt sich, wenn er nicht den Beruf hat die Zweideutigkeit zu verweisen und zu bestrafen, er schwärmt nie so wild umher um nicht so leicht verdreht, und etwa leichtsinnig, statterhaft, unbeständig, unruhig ...
70. Richtige Bildung und Stimmung Ihres Sprachtons sei also eine Ihrer Hauptbemühungen bei Ihrer Selbstbildung; nur zu leicht schleichen sich da üble Angewohnheiten ein, die dann ganz unwillkührlich und ... ... Gedanken ganz entgegen stimmen. Unvorsichtigkeit und üble Angewohnheit im Tone reißt oft Alles nieder, was der Mund Gutes ...
10. Aber Krankheiten, Unglücksfälle, Grimassen, Launen und üble Angewohnheiten können ... ... Fähigkeit, die Seele auf sich auszudrücken nehmen; man hüte sich also vor dem so gewöhnlichen Fehler nur folgern zu wollen: wer kein regelmäßiges, angenehmes Gesicht hat, dem fehlt gutes ...
39. Es giebt Gesichter, die so etwas Aengstliches, Empfindelndes in der Miene haben: dies gefällt in dem männlichen Gesichte nie; auf andern ... ... Züge ein solches Gesicht annimmt und ändert; aber es bleiben wahre Entstellungen für das männliche Gesicht, und nur ...
68. Der Ton kann aber auch kalt, gleichgültig, mokant, ... ... und für Ihr billiges Gefallenwollen nicht anzurathen sind, obgleich es Fälle gehen mag, wo auch diese Eigenschaften des Tones zur rechten Zeit ... ... Rollen nöthig hat. Suchen Sie indessen Ihrem Tone jene empfehlenden und ausziehenden Eigenschaften zu geben.
53. Uebungen der Stimme im Freien, in der Nähe eines Geräusches, z.B. einer Mühle, ... ... , u.s.w. räth man besonders in dieser Hinsicht. Können Sie in Gegenwart eines Kenners Ihren Ton zu einem reingestimmten musikalischen Instrumente üben, ...
96. Ueben Sie besonders Ihren Erzählungston. Die Kunst, schön ... ... nicht häufig anzutreffender Reiz; ein desto größerer Sporn für Sie, da Ihnen Bildung am Herzen liegt. Verhüten Sie bei dem Erzählen das Umständliche, Abgebrochene, Unordentliche ... ... dieses schöne Erzählungstalent vorzüglich besitzt, wird Sie hierin am Besten leiten können.
74. Geben Sie ihm durch Sachtheit und Freundlichkeit, Anstand, ... ... Umgang mit Höhern und mit Menschen überhaupt, mit denen Sie delikat umgehn, so, als wie er ist, wenn er um etwas freundlich bittet; er sei wie der Ton der Vermuthung.
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