345. Der glückliche Arzt. (Magazin des Witzes, S. 136.) Ein großer Arzt bleibt doch Valer Dies Lob muß ihm ein jeder geben: Wer einmal ihn gebraucht, der braucht in seinem Leben Dann keines ...
341. Der Scheidekünstler. Heut rühmte sich ein junger Aeskulap, Die Scheidekunst sey seine größte Stärke. Er sagte wahr: das zeigen seine Werke: Er scheidet Seel und Leib bey seinen Kranken ab.
... Höllenwuth in Stücken zerrte, Das Mark aus den Gebeinen sog. Wie groß war des Monarchen Schrecken Den ... ... voller Schrammen; Dem fehlt ein Arm, dem fehlt ein Bein: ... ... wehe dir! – Weh dem Erobrer, der, wie Rehe, Die ...
... . Jüngst rühmte sich der Arzt Rhabarbarin, Ich sey durch ihn von Gicht und Pest genesen. Die Probe, daß er ... ... mein Arzt gewesen, Ist – daß ich noch am Leben bin.
... S. 78.) Des Lebens Purpurstrahl Fährt schäumend aus der kleinen Ritze; O ... ... O Arzt, so binde du Nur schnell, nur schnell mit deiner Binde Die offne Ader wieder zu; ... ... aus deinen Röhren schießen; Willst frostig, wie zerschmolznes Eis Vom nackten Fels, in kalten Tropfen fließen; ...
351. Der prahlerische Arzt. Mein Patient führt über mich Beschwerde: Prahlt Doktor Tapps und brüstet sich. Ich finde das nicht wunderlich: Er stopft ihm flugs das Maul mit Erde.
... Geister der Erschlagnen zu mir kämen, Und vor mir weinten, was? Wenn wackre Männer, ... ... todt, Im Staub sich vor mir wälzten und mir fluchten In ihrer Todesnoth? ... ... Was hülf' mir Kron und Land und Gold und Ehre Die ...
... Schloß; Er kaufte sich ein Dutzend Katzen Und ließ sie los. Sie packten flugs mit wildem Schnauben Und ... ... verrathen! Rief Hildebrand: Ihr dienet mir, wie viel Soldaten Dem Vaterland ...
332. Der verstockte Advocat. (Voß.) ... ... Und advocirt seitdem nicht minder. Bald ist nun zwar, wie sichs gebührt, Die linke Hand auch lahm geschmiert, Doch hoft nur nicht auf seine Buße: Dann advocirt er ...
... Hohl doch der Henker, so schrie der Rekrut, die Künste des Krieges, Da der ... ... Krüppel zerschlägt! Glücklicher seyd ihr Ochsen: euch schleppt man gerade zur Schlachtbank; Doch uns foltert man erst, bis man zum Schlachtfeld uns führt.
... doch so reich daneben! Das ist was rares in der Welt: Auf ... ... gut leben! Da hab' ich alles, was ich will, Hab ... ... und träume. Und was? und was? – Ja, seyd so gut ...
... Der hier begraben liegt, war redlich und getreu, War tapfer ohne Barbarey: Er ließ, wie Scipio, von Lüsten nie verführet, Was er erobert ... ... Kein Schwächerer darunter: denn er stritt Für eigne nur und für der Seinen Habe. Erobrer, schämet euch: ...
327. Unterricht eines Vaters. Mein Sohn, du hast, wie sichs gebührt, Mit allem Fleiß das Recht studiert; Doch, um Prozesse gut zu führen, Mußt du die Richter nun studieren.
348. Auf den Doktor Klystill. Klystill, der ... ... sollt' ich sagen – Will Niemands frühern Tod mehr auf der Seele tragen, Und giebt, aus frommer Reu, sich zum Husaren an, Um das ...
... (Weidmann, S. 77.) Wie ist der Oberste hart bey den Thränen der jammernden Eltern! Sie flehn ewig umsonst für den einzigen Sohn. Er sey ... ... sehr schäzt, wagt es, ihn zu bitten: Ihr wird die Bitte gewährt. Seht doch, ...
306. Die Maschinen. (Char. Satyren ... ... die Menschen, Maschinen zu machen, Womit man Menschen erwürgt und das Leben verkürzt! Aber wie selten erfinden die Künstler auch eine Maschine, Welche die Schmerzen verkürzt und die Tage vermehrt.
347. Auf das Haus eines Arztes. (Magazin – S. 131.) Der läßt ein Haus am Kirchhof baun; Die Absicht mögt' ich bald errathen: Der Mann will täglich seine Thaten ...
344. Auf den theuren Arzt Matt. (Salz ... ... , einen Arzt so theur, wie Matt, Hat es noch nie gegeben: Wer seines Rathes nöthig hat, Bezahlt ihm mit dem Leben.
333. Höchste Unpartheylichkeit. Sieh die Person nicht an, So heißt des Richters Pflicht. Herr Orgon thut noch mehr: er sitzt im Gericht, Und schläft, und sieht sogar die Sache selbst nicht an.
311. Der Heldentod. Kolumbus starb als Held. Hört, was er überwand! Durch Laster sein Gefühl, durch Bosheit den Verstand.
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Der satirische Roman von Christoph Martin Wieland erscheint 1774 in Fortsetzung in der Zeitschrift »Der Teutsche Merkur«. Wielands Spott zielt auf die kleinbürgerliche Einfalt seiner Zeit. Den Text habe er in einer Stunde des Unmuts geschrieben »wie ich von meinem Mansardenfenster herab die ganze Welt voll Koth und Unrath erblickte und mich an ihr zu rächen entschloß.«
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