III. Vom Benehmen gegen sich selbst, das heißt in Bezug auf das Aeußere.
... 54. Die Majors. 55. Die Räthe IV. Klasse. Nach dem Datum ... ... d.h. dass der Geburtsrang je länger je mehr dem Dienstrange weicht. Am Kaiserlich Russischen Hofe schliesst ... ... . Majestät dem Hochseligen Könige Friedrich Wilhelm IV. gewährte und von Sr. Majestät dem Kaiser und Könige 1871 ...
... Nett und schicklich ist es für ein Mädchen, wenn es in den Stuben zu tun hat, leicht beschuht und ... ... Hausfrau unterzieht sich der Mühe, in den er sten Tagen, da ein Mädchen neu jn ... ... sagen: dort haben wir das so und so gemacht, in der Meinung, der Hausfrau zu ...
... das Besteck und das Gedeck. Beinahe so wichtig wie die Blumenschale. Gar zu grelles Licht verstimmt, reizt die ... ... nie erscheinen Frauengesichter schöner, als dann – Zu viel oder zu wenig Licht – Vorsicht! Auf weiten Terrassen keine ... ... man sich vor, wenn man in einem fremden Hotel, in lieblosem Einheitszimmer, hastig bei unbekleidetem elektrischem ...
... seien prädestiniert, Wohlbefinden, Wärme und Erfrischung zu erzeugen. Und deshalb – in der kleinsten Kommode, in dem prachtvollsten Kleiderschrank ruhen die weichen, zärtlichen ... ... – die Kultur der Unterwäsche war an der Zeit. Eine gut gewachsene Frau in elegantem Kleid und unerfreulichem Dessous ...
... Schaden ernten. 2. Es ist zu unterscheiden, ob man in eine Gesellschaft geladen ist ... ... . Gib Dein Urteil bescheiden ab und so, daß es nicht den Anschein gewinnt, als seiest ... ... in einem Gespräche begriffen und Du kommst hinzu, so mußt Du in angemessener Entfernung das Ende ...
... konstatiert in einem Atem mit bedauerndem Achselzucken, daß du um Jahrzehnte zurückgeblieben bist, keine kulturellen Fortschritte mitgemacht hast und eigentlich ... ... weiterspielen darfst ... Ist denn ganz vergessen, daß du weniger denn je zum » dolce far ... ... nach Haus, mit dem Hörer am Ohr in den Smoking, vom Theater in die Bar, nach sechs ...
An öffentlichen Orten. Es giebt selbst unter den höheren ... ... auf seine Umgebungen mehr Freiheit gestatten, als in einem geschlossenen Gesellschaftskreise, so darf man doch die Vorschriften ... ... Tischgenosse ist, hat man sich in jeder Beziehung ganz so aufzuführen, als ob man mit ihnen in einer Gesellschaft wäre, und ...
... eigene Lagerstätte nicht in Unordnung zu bringen, so lasse man es sein; und wenn in ... ... , daß es Zeit ist, an die Toilette zu gehen. In demselben Gewande und mit derselben ... ... so benimmt und beträgt, wie er es in seiner Jugend zu Hause gelernt hat. ...
... Würmer trennt von Gottes Allgewalt, Um alles Recht in seine höschste Gunst zu wandeln – Zur Gegenwehr ... ... Sitten früh' die Laster Frankreichs sogen. Doch, um in seinen Wahn es tiefer einzuwiegen, Zerschlug, mit frommer Heucheley, ... ... der Sklav' um seine rost'ge Fessel kämpfen?« So, Freund! so ...
... liegt um ihre Wünsche vom Auge zu sehn oder ihre dienende Creatur zu seyn; er ist artig ohne zudringlich zu seyn und sich weg zu werfen; er vermeidet alles Prahlen; er macht sich überhaupt nie zu laut in Gesellschaft: denn der solide ...
22. Damit verbindet er im hohen Grade Ordnungsliebe; er läßt keine Nachläßigkeit auch ... ... phantastisch im Sommer wie im Winter, oder im Winter wie im Sommer, weder über, ... ... zu sprechen und darauf aufmerksam zu machen, um sie gerühmt zu wissen. Alle die kleinen Manieren ...
... ihn nicht herabsetzt und nicht wohlfeil macht, mit welcher er sich so zu nehmen weiß, daß man ihm seine Aufmerksamkeiten und ... ... gemischten Ernst, und dadurch, daß er sich mit Niemanden familiär und keinen zu dreist gegen sich macht. ... ... Hinsicht hütet er sich vorzüglich sich mit jemanden zu zerren und zu nekken, wobei sehr häufig das zu dreist ...
... ist ihm überall eigen und heilig. Er bietet dem Dürftigen Unterhalt an, ohne daß der Dürftige sich seines Wohlthäters zu schämen hat; er zeigt dem gesunknen Manne von Ehre und Stolz einen Weg an, wo er sich wieder hinauf schwingen kann, ohne daß er ...
36. Der solide Mann bildet und bestimmt dieses feine sittliche ... ... Prätensionen dabei, und setzt dann immer fest, daß es bei den mehresten Menschen auch leicht einen übeln Eindruck machen könne, weil sie leicht in ähnlichen Lagen gewesen seyn könnten, und wo die Association der Ideen leicht ...
... Lüsternheit blikken. Alle die kleinen Manieren, Balletsprünge zu machen, französische Verschen zu recitiren, in lächerliche und empfindsame Ausrufungen und so weiter auszubrechen, Nekkereien zu veranlassen, süß zu thun und den schmachtenden Liebhaber in Gesellschaft zu spielen, sich herumzujagen, Kinderspiele zu treiben, sich in der Gesellschaft zum Narren zu ...
16. Er affektirt nicht etwa ein gewisses pathetisches Betragen, das überall ... ... Wichtigkeit, die oft äußerst lächerlich wird, zu Werke schreitet; die unbedeutendsten Sachen mit einer wichtigen Miene, die ... ... äußern Ruhe und Heiterkeit und wacht über seine Miene, daß sie nicht geradezu, wo sie nicht Beruf dazu hat, Unwillen ...
... Geschmack; man wird ihn nicht in den schreienden Farben, nie so bunt umherwandeln sehn; seine Kleidung ... ... , und von edler einfacher nicht prahlender Farbe. Er setzt so wenig als möglich Farben in seinem Anzuge zusammen und wählt die ... ... Geschmack gewöhnlich zusammensetzt; lieber kleidet er sich bloß in eine Farbe, als zu bunte sich anzulegen.
24. Der Ton des soliden Mannes ist herzlich, freundschaftlich, ... ... dem gellenden kreischen prahlenden Tone, der nie in Unbescheidenheit und Rechthaberei, nie Selbstgenügsamkeit und Egoism' erscheint; er ist nie Prätensionsvoll, sondern bescheiden, aber nicht kriechend und scheu und sich herabsezzend; fragend und vermuthend kleidet er seine Meinungen und Urtheile ein.
19. Solidität äussert sich selbst im Gange. Der solide Mann trippelt nicht wie affektirende Frauenzimmer und er läuft nicht auf der Straße wie Jungen, die krumm und vorwärts gebogen ... ... bei der Anstrengung verzerren. Der Solide kann eilig auf der Straße seyn, aber er wird Sittlichkeit und Anstand ...
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