I Der Graf war mit seiner Familie auf Schloß Hohenthal angekommen, und auch der Obrist Thalheim und seine Tochter waren dem Wagen gefolgt, weil der Zustand der Gräfin Alles beunruhigte. Auf dem Schlosse herrschte bei der unerwarteten Zurückkunft der Herrschaft große Verwirrung, denn die Dienerschaft ...
V In Hohenthal herrschte die reinste Freude. Mit lautem Entzücken wurde der Graf bei seiner Ankunft von seinem ihm entgegen eilenden Vetter begrüßt, und an der Thüre des Saales empfing ihn der Obrist, der ihm auch hatte entgegen gehen wollen, aber seine vom ...
V »Jetzt, da Ihr einen Einblick habt in Herrn Heinrichs Haushalt«, fuhr Hans der Armbruster fort, »erkennt Ihr von weitem, daß er bei Frau Ellenor keine Ruhe und kein Vergnügen fand und daß er auf seinen Kriegs- und Königsfahrten häufige Umschau hielt unter ...
X An jenem Tage verwundete ein Giftpfeil das Herz König Heinrichs. Erst war der Stich nur klein und mitunter schien es, als wolle er heilen. Aber in der Tiefe eiterte er fort und fraß immer schmerzhafter ins Fleisch, bis zuletzt von diesem einzigen Punkte aus ...
I Langsam fallend deckte der Schnee das blache Feld und die Dächer vereinzelter Höfe rechts und links von der Heerstraße, die aus den warmen Heilbädern an der Limmat nach der Reichsstadt Zürich führt. Dichter und dichter schwebten die Flocken, als wollten sie das bleiche Morgenlicht ...
K.v.B. Was Wunder, wenn mein Spott dich nicht Bisher zur Scheibe nahm, Da du – obgleich kein Sinngedicht – Doch selbst dein Epigramm.
... Baron Brösigke , Marienbad. 11. Nebenstehendes: Major v. Staff , Franzenbrunn. Von Henning , Berlin. – Tagebuch dicktirt für ... ... 19. Dicktirt und mundiren lassen. Untersuchung des Bechers; war für Maximilian Churfürst v. Bayern bestimmt. In seinem Todesjahr 1651 gefertigt, Fürst Schwarzenberg der Sohn ...
O Mutter! O Mutter, wäre das Leben Wie du so gut, so schön, ... ... Ruh, Droben aus blauem Himmel Nickte mir Jesus zu. O Mutter, wäre das Leben So schön und gut wie du – ...
An Kaiser Wilhelm I Nicht wie ein Herrscher unsrer Tage Steht Kaiser Wilhelm in der Welt: Nein, wie ein Bild der alten Sage: Ein Friedens- wie ein Schlachtenheld! Ihm gab der Schiedwalt des Gefechtes, Gott Odhin selbst, ...
O Sonne Alice Berend zugeeignet O birg ... ... in uns singt alte Sonnenkunden. O Sonne, meine Seele sei ein Garten, Berühre sacht der Triebe zartes Sprühen: Ein Mensch ist lenzgewohnt, weil voll Erwarten! O Sonne, weil behutsam um ...
An C.C. Zum Abschied will ich's offen Dir gestehen, Dein helles Lachen machte mich nervös; Du weißt, ich bin bizarr – vielleicht auch bös, Denn manchmal muß ich Tränenelend sehen. Und wenn auch grudgescheite ...
An Kaiser Wilhelm I »Niemals« – hast du gesagt – »werd' ich von Bismarck lassen!« Ja, wahre Größe kann auch andrer Größe fassen Und daß du neidlos hast des andern Ruhm ertragen, – Gerührt dankt dir's dein Volk in allen ...
I Mein Vater war Kammerdiener bei Herzog Christian. Da sein ... ... dieser Ödigkeit, ganz allein, – o nein! auch dieses Elend wurde mir erst nachträglich klar, – nicht ... ... erinnerte und mir alle Ruhe rauben würde, mein eigener Herr zu sein. O, Schwachkopf, Tor, der ich gewesen, ...
V Die gerissene Lücke füllte sich rascher, als ich geahnt. ... ... aus Liebe, als aus Lust. O, du Engelskind! Ich hätte dich an meine Brust pressen und all ... ... sein können, wie bisher als Ihrem Lehrer und Freund?« »O, so gut, über alles gut!« rief Lori, indem sie ...
X O Wanderstecken, du Aaronsstab, der für die Rotte der Murrer ... ... gehaßt, nicht mehr reumütig umfassen kann! O, Tod, Tod! du Erleuchter, du Verklärer! Flügel hätte ich ... ... Weibes Sohn – Sein Erbe. Mein Sohn – oder – –? O, vor einem Zweifler besteht keine Wohltat, ...
Achter in't Holt Dat is so still hier achter, as wir ' ... ... natt; as künnst du af dat lüchten all, wat up't Hart di liggt, as ob een gahn un bichten un still ...
An E.S. Du liebes junges Menschenkind, was hast du Hände feine! Wie meine derb daneben sind, du Wunderliche, Reine! Und doch riß dich das Leben schon in seinen verwirrenden Reigen: du bist einmal herumgeflohn – ...
R. v. Osten Als doktrinäres Ichneumon Begleitest du des Wasserreichs Hyäne, Hilfst ihm verdauen seinen Fraß Und reinigst ihm die Zähne.
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General A. Ich habe nur Vierundzwanzig Mann, Kleine schwarze Husaren, ... ... Das ist ihr Manna, das ist ihr Wein. Und bin ich gleich A, ihr General, Bin nicht mehr als sie, nicht minder; Bin ...
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Jean Pauls - in der ihm eigenen Metaphorik verfasste - Poetologie widmet sich unter anderem seinen zwei Kernthemen, dem literarischen Humor und der Romantheorie. Der Autor betont den propädeutischen Charakter seines Textes, in dem er schreibt: »Wollte ich denn in der Vorschule etwas anderes sein als ein ästhetischer Vorschulmeister, welcher die Kunstjünger leidlich einübt und schulet für die eigentlichen Geschmacklehrer selber?«
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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