a. Vor Zeiten lebte auf Haus Middoge ein Junker, der wegen seiner Gottlosigkeit und seines wüsten Wesens durch ganz Jeverland berüchtigt war. Auf seiner Meierei hielt er sich zum tiefen Verdrusse seiner Frau eine Beischläferin, die besuchte er, so oft es ihm beliebte und ohne ...
a. Das Landgut Kopperborg bei Tettens soll ursprünglich Kaperborg heißen, weil ehemals ein Seeräuber dort gewohnt hat. Sein Schiff hat er dort, wo die Kopperborger Leide in das Tettenser Tief mündet, an einer Tonne vor Anker gelegt, weshalb diese Stelle im Tief noch ...
a. Fastabendlied aus Bockhorn und Zetel. Fastelam' de is angefangen, Moder, heiji nich'n Mettwust hangen? Moder, kriegt de Gaffel her, Mettwust dat is min Begehr. Hier en Stohl un dar en Stohl, up jeden Stohl en ...
a. Die Oldorfer sollen den Beinamen Buttstäker führen. Nach anderen heißen sie Pulsstöcke, weil mehrere Oldorfer die beim Fischen mit ausgesetzten Garnen gebrauchten Pulsstöcke auch als Patt- oder Kluwstöcke benutzten. »He kickt dör de Oldörper Brill« sagt man, wenn jemand den rechten Arm ...
a. Die Accummer heißen Spitzköppe, weil sie reformiert sind; dagegen nennen sie die Lutheraner Dickköppe. Auch heißen sie wohl de Framen, weil sie, wie ihre Feinde behaupten, ihre Frömmigkeit mehr als nötig zur Schau tragen. – Ein Spuckhaus in Accum: 180 i. ...
a. Im Kirchspiel Edewecht waren früher sieben Edelleute, nämlich zu Jeddeloh ... ... den Kopf. Über die Zehntlieferung der Osterschepser an den Prediger zu Wiefelstede: 505 l. Am Wege nach Osterscheps liegt eine Schatzstelle: 197 i.
a. Von Neustadt-Gödens nach Sandel soll ein Kanal geführt haben, auf welchem die Grafen von Gödens zur Kirche fuhren. Der Pfarrer durfte den Gottesdienst nicht eher beginnen, als bis der Graf da war. Als er es einst dennoch tat, ließ ihn der Graf ...
a. 1. Wickerwacker Sprung oewer den Acker, Wickerwacker sprung in'n Sod, Un noch is Wickerwacker nich dod (Frosch). 2. Man hat eine Rätselfrage: »Wat wulltu lewer, n' Awen vull dode Manntjes oder 'n Stawen ...
a. Man schneidet am Johannistage an den vier Ecken des Kornfeldes vier Büschel des grünen Roggens oder Weizens ab, so aber, daß man von einer Ecke zur gegenüberliegenden auf der Diagonale quer über das Saatfeld geht; man geht somit ein Kreuz über das Feld hin. ...
a. Man nehme stillschweigend einen Stein, lasse Blut darauf tröpfeln und lege ihn in seine vorige Lage, so steht das Blut.
a. Welches Tier ist das treueste? Die Laus, die geht mit einem ins Grab.
a. Die Sander heißen bei ihren Nachbaren Ohrensoager. Sie sollen einst von einem Backtroge die Ecken abgesägt und den Trog als Sarg benutzt haben.
a. Wenn man in der Nacht vor St. Medardus dessen Namen an die Hausthür schreibt, laufen alle Ratten weg.
a. Kinder singen den Mond an: Mane, Mane, witte, wies mi dine Titte, ick will di ene wedder wisen, de schall van Gold un Sülwer glisen. Statt der letzten beiden Zeilen auch: wies mi dine ...
a. Die Heppenser heißen Mehlbeutel. Bei einer Hochzeit hatte die Frau des Laders Weizenmehl gestohlen, schüttete es in einen Beutel und band diesen unter die Röcke. Sie wurde zum Tanzen aufgefordert, und während des Tanzens fiel das Mehl nach und nach zum großen Vergnügen der ...
a. In dem Kirchturm zu Zwischenahn befindet sich das hölzerne Bild des Evangelisten Johannes. Als einst in der Kirche Reparaturen vorgenommen wurden und die Abenddämmerung hereinbrach, so daß die Arbeiter nicht mehr sehen konnten, zündete ein Kalkstoßer ein Licht an und steckte es dem ...
l. He ritt ut, (reißt aus) as wenn he den Düwel sehn harr. – Nimm den Düwel uppen Nacken, denn begägent he di nich. – Gnädiger Herr Düwel, ick bün ok 'n Gespenst (Gespök).
a. Die Kirche zu Wiefelstede ist eine der ältesten im Lande ... ... wohin er sie bauen sollte. (Hamelmann, Chronik, S. 25. Vgl. 504 a. ) Der Turm der Kirche war früher oben stumpf, und die Ostfriesen, ...
a. Die Sankt-Jooster heißen Tranpüllen, weil die wenig bemittelten Einwohner namentlich zu Crildumersiel zur Beleuchtung vorzugsweise Tran gebrannt und als Behälter des Trans kleine steinerne Kruken mit zwei Ohren geführt haben sollen.
a. Ok de Düwel is mui, wenn he man jung is – Anno Een, as de Düwel jung was. – 't is all lag här, dat de Düwel 'n lütjen Jung weer.
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Stifters späte Erzählung ist stark autobiografisch geprägt. Anhand der Geschichte des jungen Malers Roderer, der in seiner fanatischen Arbeitswut sich vom Leben abwendet und erst durch die Liebe zu Susanna zu einem befriedigenden Dasein findet, parodiert Stifter seinen eigenen Umgang mit dem problematischen Verhältnis von Kunst und bürgerlicher Existenz. Ein heiterer, gelassener Text eines altersweisen Erzählers.
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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