216. Gott ist ein Brunn Gott gleicht sich einem Brunn; er fließt ganz mildiglich Heraus in sein Geschöpf und bleibet doch in sich.
113. Gewinn ist Verlust Der Reiche dieser Welt, was hat er für Gewinn? Daß er muß mit Verlust von seinem Reichtum ziehn.
247. Das Alte ist hinweg So wenig du das Gold kannst schwarz und Eisen nennen, So wenig wirst du dort den Mensch am Menschen kennen.
170. Vom ewigen Bewegen Du suchst mit solchem Fleiß das ewige Bewegen Und ich die ewge Ruh. Woran ist mehr gelegen?
251. An den Sonderling Die Meinungen sind Sand, ein Narr, der bauet drein; Du baust auf Meinungen, wie kannst du weise sein?
181. Das Allergeizigste Wie geizig ist ein Herz! wenn tausend Welten wären, Es würde sie gesamt und mehr dazu begehren.
139. Das Alleradeligste Bin ich nicht adelig! die Engel dienen mir; Der Schöpfer buhlt um mich und wart vor meiner Tür.
313. Das edelste Gemüte Kein edleres Gemüt ist auf der ganzen Welt, Als welchs, mit Gott vereint, für einen Wurm sich hält.
208. Die selige Völlerei Zu viel ist niemals gut, ich hasse Völlerei, Doch wünsch ich, daß ich Gotts so voll als Jesus sei.
243. Das Wohnhaus Gottes Christ, so du Jesum liebst und seine Sanftmut hast, So findet Gott in dir sein Wohnhaus, Ruh und Rast.
233. Gottes Nachgeklinge Mein Lieb und alle Ding ist Gottes Nachgeklinge, Wenn er mich höret schrein: mein Gott und alle Dinge.
294. Gott ist ohne Willen Wir ... ... Und sieh, er hat nicht Will, 19 er ist ein ewge Stille. 19 Versteh einen zufälligen willen, denn was Got wil, daß wil Er wesentlich.
181. Man muß Gewalt antun Wer sich nicht drängt zu sein des Höchsten liebes Kind, Der bleibet in dem Stall, wo Vieh und Knechte sind.
132. Bewehrt muß man sein Mensch, in das Paradeis kommt man nicht unbewehrt, Willst du hinein, du mußt durch Feuer und durch Schwert.
178. Die Schuld ist deine Daß dir im Sonnesehn vergehet das Gesicht, Sind deine Augen schuld und nicht das große Licht.
258. Wie man weise wird Mensch, willst du weise sein, willst Gott und dich erkennen, So mußt du vor in dir die Weltbegier verbrennen.
262. Die Tiefe der Demut Die Demut senket sich in solchen Abgrund ein, Daß sie sich schnöder schätzt, als alle Teufel sein.
100. Eins hält das Andere Gott ist so viel an mir, als mir an ihm gelegen, Sein Wesen helf ich ihm, wie er das meine hegen.
270. Alles Heil von Gott Aus Liebe wird Gott Ich, ich aus Genaden Er, So kommt ja all mein Heil nur bloß von ihme her.
312. Der guldene Begriff Der guldene Begriff, durch den man alles kann, Ist Liebe; liebe nur, so hast dus kurz getan.