268. Veränderung steht fein Je mehr man Unterscheid der Stimmen vor kann bringen, Je wunderbarlicher pflegt auch das Lied zu klingen.
245. Die Liebe macht kühn Die Liebe macht uns kühn; wer Gott den Herrn will küssen, Der fället ihm nur bloß mit seiner Lieb zu Füßen.
107. Der törichte Verlust Mit hundert will Gott eins bezahln im ewgen Leben; Wie töricht sind wir doch, daß wir nicht alls hingeben.
193. Man muß getötet sein Alls muß geschlachtet sein; schlachtst du dich nicht für Gott, So schlachtet dich zuletzt fürn Feind der ewge Tod.
194. Was bist du gegen Gott? Mensch, dünke dich nur nicht vor Gott mit Werken viel; Denn aller Heilgen Tun ist gegen Gott ein Spiel.
246. Gott will, was er ist Gott ist die Liebe selbst und tut auch nichts als lieben; Drum will er auch, daß wir die Liebe stets solln üben.
238. Der Kuß der Gottheit Gott küßt sich in sich selbst, sein Kuß der ist sein Geist, Der Sohn ist, den er küßt, der Vater, ders geleist.
236. Eines hält das andere Mein Geist, der trägt den Leib, der Leib, der trägt ihn wieder; Läßt eins vom andern ab, so falln sie beide nieder.
295. Es muß in dir vor sein Mensch, wird das Paradies in dir nicht erstlich sein, So glaube mir gewiß, du kommest nimmer drein.
165. Gib, wie du begehrst Mensch, du begehrst von Gott das ganze Himmelreich; Bitt man von dir ein Brot, so wirst du blaß und bleich.
111. Das menschliche Herze Gott, Teufel, Welt und alls will in mein Herz hinein, Es muß ja wunderschön und großen Adels sein!
122. Die doppelte Torheit Du rennst in Todsgefahr, schnöd Ehre zu erwerben; Um ewge Herrlichkeit hörst du nicht gern vom Sterben.
120. Die Perle wird vom Tau Die Schnecke leckt den Tau und ich, Herr Christ, dein Blut: In beiden wird geborn ein kostbarliches Gut.
236. Der Geist vertritt uns Gott liebt und lobt sich selbst, so viel er immer kann; Er kniet und neiget sich, er bet sich selber an.
122. Es sind nicht Heilige Es können, wie du sprichst, nicht viel der Heilgen sein. Warum? denn Jesus ist der Heilge ja allein.
133. Gott ist ein ewges Nun Ist Gott ein ewges Nun, was fället dann darein, Daß er nicht schon in mir kann alls in allem sein?
211. Die seraphische Liebe Die Liebe, welche man seraphisch pflegt zu nennen, Kann man kaum äußerlich, weil sie so still ist, kennen.
308. Wie Gott so allgemein Wie allgemein ist Gott! Er hat der Bauernmagd Die Kunst, wie man ihn küßt, sowohl als dir gesagt.
183. Die geheime Vermählung Was Freude muß doch sein! wenn Gott sich seine Braut In seinem ewgen Wort durch seinen Geist vertraut.
293. Wenn man vergöttet ist Mensch, wenn dich weder Lieb berührt noch Leid verletzt, So bist du recht in Gott und Gott in dich versetzt.