142. An den Weltverlassenen Manch Ding tut man aus Not; auch du verläßt die Welt, Weil dirs dein Herze sagt, daß sie nichts von dir hält.
176. Eins muß verlassen sein Mensch, anders kanns nicht sein, du mußts Geschöpfe lassen, Wo du den Schöpfer selbst gedenkest zu umfassen.
252. Die göttliche Kindschaft Ist Gottes Gottheit mir nicht inniglich gemein, Wie kann ich dann sein Kind und er mein Vater sein?
287. Der Einfalt Eigenschaft Der Einfalt Eigenschaft ist: nichts von Schalkheit wissen, Aufs Gute bloß allein in Demut sein beflissen.
214. Die Heiligen messen Gott Wer gründt die Tiefe Gotts? wer schätzt, wie hoch er flammt? Wer mißt ihn lang und breit? die Heilgen allesamt. 2 2 Ephes. 3. ...
241. Die geheime Seelenflucht Herodes ist der Feind, der Joseph der Verstand, Dem macht Gott die Gefahr im Traum (im Geist) bekannt. Die Welt ist Bethlehem, Ägypten Einsamkeit, Fleuch, meine Seele, fleuch, ...
156. Die Lieb ist über Wissen Mit Gott vereinigt sein und seinen Kuß genießen, Ist besser als viel Ding ohn seine Liebe wissen.
... sich alles um: die Burg ist in der Höhle, Die Krippe wird ein Thron, der Tag kommt in der Nacht, Die Jungfrau bringt ein Kind; ach Mensch! sei auch bedacht, Daß sich verkehre wohl dein ...
137. Der närrische Unheilige Du willst kein Heilger sein, gleichwohl in Himmel kommen! O Narr, es werden nur die Heilgen eingenommen.
115. Du selbst mußt Sonne sein Ich selbst muß Sonne sein, ich muß mit meinen Strahlen Das farbenlose Meer der ganzen Gottheit malen.
374. Man überkömmt mit Meiden Freund, meide, was dir lieb, fleuch, was dein Sinn begehrt, Du wirst sonst nimmermehr gesättigt und gewehrt. Viel wären zum Genuß der ewgen Wollust kommen, Wenn sie mit zeitlicher sich hier nicht ...
129. Der gerade Weg zum Leben Wenn du willst grades Wegs ins ewge Leben gehn, So laß die Welt und dich zur linken Seiten stehn.
123. Gott klagt um seine Braut Die Turteltaube klagt, daß sie den Mann verloren, Und Gott, daß du den Tod für ihn dir hast erkoren.
129. Das Böse entsteht aus dir Gott ist ja nichts als gut: Verdammnis, Tod und Pein, Und was man böse nennt, muß Mensch in dir nur sein.
267. Ein Ding behagt nicht oft Freund, solln wir allesamt nur immer eines schrein, Was wird das für ein Lied und für Gesinge sein?
171. Ein Narr sucht vielerlei Der Weise sucht nur eins und zwar das höchste Gut. Ein Narr nach vielerlei und Kleinem streben tut.
206. Wie heißt der neue Mensch? Willst du den neuen Mensch und seinen Namen kennen, So frage Gott zuvor, wie er pflegt sich zu nennen.
163. Die geheime Wiedergeburt Aus Gott wird man geborn, in Christo stirbet man Und in dem heilgen Geist fäht man zu leben an.
182. Der Löhner ist nicht Sohn Mensch, dienst du Gott um Gut, um Seligkeit und Lohn, So dienst du ihm noch nicht aus Liebe wie ein Sohn.
232. Herr, dein Wille geschehe Das Wort, das Gott von dir am allerliebsten hört, Ist, wenn du herzlich sprichst: sein Wille sei geehrt.