216. Die Vergöttung Gott ist mein Geist, mein Blut, mein Fleisch und mein Gebein; Wie soll ich dann mit ihm nicht ganz durchgöttet sein?
246. Die Tingierung Der heilge Geist der schmelzt, der Vater der verzehrt, Der Sohn ist die Tinktur, die Gold macht und verklärt.
223. Die Zuversicht Die Zuversicht ist gut und das Vertrauen fein; Doch bist du nicht gerecht, so bringt es dich in Pein.
302. Das Schnellste Die Lieb ists schnellste Ding, sie kann für sich allein In einem Augenblick im höchsten Himmel sein.
277. Das Ende Gottes Daß Gott kein Ende hat, gesteh ich dir nicht zu, Denn schau, er sucht ja mich, daß er in mir beruh!
290. Laß Gott sorgen Wer schmückt die Lilien? Wer speiset die Narzissen? Was bist dann du, mein Christ, auf dich so sehr beflissen?
161. Das ewige Licht Ich bin ein ewig Licht, ich brenn ohn Unterlaß: Mein Docht und Öl ist Gott, mein Geist, der ist das Faß.
246. Von der Krippe Die Krippe halt ich nun für einen Kleinodschrein, Weil Jesus drinnen liegt, der mein Karfunkelstein.
257. Wer weise ist Der ist der weise Mann, der sich und Gott wohl kennt; Wem dieses Licht gebricht, ist unweis und verblendt.
227. Die Gleichheit Der Heilge nimmt es gleich, läßt ihn Gott liegen krank, Er saget ihm so gern als für Gesundheit Dank.
278. Gottes ander Er Ich bin Gotts ander Er, in mir findt er allein, Was ihm in Ewigkeit wird gleich und ähnlich sein.
165. Wer Gott siehet Gott ist ein ewger Blitz; wer kann ihn sehn und leben? Wer sich in seinen Sohn, sein Ebenbild, begeben.
203. Immer dasselbige Ich ward das, was ich war, und bin, was ich gewesen, Und werd es ewig sein, wenn Leib und Seel genesen.
105. Alles um Alles Die Seligkeit ist alls. Wer alles will erheben, Der muß auch zuvoran hier alls um alles geben.
114. Die Überformung Dann wird das Tier ein Mensch, der Mensch ein englisch Wesen Und dieses Gott, wenn wir vollkommlich sind genesen.
150. Nichts umsonst Niemand hat was umsonst; wie bildst du dir dann ein, Daß auch das Himmelreich umsonst wird deine sein?
292. Der Seligen Lohn Was ist der Selgen Lohn? Was wird uns nach dem Streit? Es ist die Lilie der lautern Göttlichkeit.
147. Die Jungfernerde Das feinest auf der Welt ist reine Jungfernerde; Man saget, daß aus ihr das Kind der Weisen werde.
207. Das größte Werk Das allergrößte Werk, das du für Gott kannst tun, Ist ohn ein einzigs Werk Gott leiden und Gott ruhn.
... lange Marter Es ist den Märtyrern gar herrlich wohl gelungen, Daß sie durch kurzen Tod zu Gott sind eingedrungen. Wir werden fort und fort die ganze Lebenszeit Gemartert. Und von wem? von der Begierlichkeit.