... heiß Flamm, Dir gebot Christi der werthe Mann, Daß du mußt stille stehn Und nicht weiter gehn. Im Namen u.s ... ... dreimal um das Feuer herum- und dann ins Wasser gehen. Heft des Dr. Weidner.
1544. Träumt man von Schweinen in der Nacht vor der Reise, so bedeutet das Glück, träumt man von Schafen, Unglück. Aus Brütz. Pastor Bassewitz.
1228. In der Neujahrsnacht wird für jedes Glied der Familie ein Fingerhut voll Salz auf den Tisch geschüttet. Wessen Salz am nächsten Morgen verleckt ist, der stirbt in dem neuen Jahr. Aus Neustadt. Von einem Seminaristen.
1160. Wenn die Gänse Martini auf dem Eise gehen, werden sie Weihnachten im Dreck gehen. Domänenpächter Behm in Nienhagen.
1260. Starker Wind am Neujahrstage bringt viele Krankheiten. Aus Brütz. Pastor Bassewitz.
1365. Das Herumgehen der Hirtenjungen am zweiten Ostertage, um Eier einzusammeln und in die Sparbüchse Geld zur Osterfreude, hat jetzt aufgehört. Pastor Bassewitz in Brütz.
1106. Was Juli und August nicht kochen, das kann der September nicht braten. FS. 555.
1451. Am Johannistage Mittags muß man unter dem Klettenbusch, unter dem schwarze Kohlen sind, nach Geld graben. Aus Röbel. Pastor Behm in Melz. Vgl. Nordd. Gebräuche Nr. 94.
1214. Nijorsabend möt'n de Käuh Bookweitenstroh to fręten hebb'n, denn bullens' gaut tidig wedder. Aus Warlow bei Ludwigslust. Seminarist Zengel.
1245. An 'n Olljorsabend möten de jungen Dierns sich waschen, denn kümt de taukünftige Brügam un bringt er dat Handauk tau 'n Afdrögen. Aus Parchim. Behm.
1572. Ebenso brukt men, wenn men verirrt is, blot dee Slarpen (Pantoffel) odder de Schauh ümtautrecken, denn weit 'n wedder, wur men is. Von demselben. Behm.
1514. Wenn man einen Apfel schält, ohne daß der abgeschälte Streifen der Schale zerreißt, erhält man ein neues Kleid zum Geschenk. Gegend von Rostock. Behm.
1562. Wem die Zähne weit auseinander stehen, der kommt weit in der Welt herum, bevor er eine bleibende Stätte findet. FS. 561.
1372. St. Georg und Marks (25. April) Dräuen oft viel Args.
1362. Wenn am Ostermorgen Thau (Tropfen) am Zaun hängt, gibt es ein gutes Flachsjahr. Allgemein.
1058. Trübe Wassergalle! Der Regen ist noch lang nicht alle. Fromm.
... Hus! Dit oll Hus is holl un boll, Tein Eier hevvt ji woll, Tein ... ... Denn hevvt ji gaut Glück. Lat de Katt hing'n mit de lang Mettwust! Des Nachmittags holten ...
... my! Myt der benedighinge sy ik benediet, dar unse here sine junghere mede benediede unde seghende, do he to hemmel ... ... koninghe van unseme heren Ihesu Cristo ghebenediet unde gheleydet sint, also leyde he my unde wedderbringhe ... ... segheninghe sy ik gheseghent, dar unse here got de dre kindere mede seghende, de Nabugodonsor wolde ...
... Mittag zogen die Pferdejungen früher hinaus aufs Feld und gruben dort eine Tanne ein, warfen von Erde ... ... Trinkgeld erhielt. Diese Festlichkeit hieß Pfingstbier. Seit Brütz kein Bauerndorf mehr ist, kommt auch dies Pfingstbier nicht mehr ...
1719. Wenn Jemand an der Auszehrung leidet, so geht der, der sie ihm wegtreiben will, Abends nach Sonnenuntergang, ohne zu sprechen, nach einem Hollunderbaum, bringt letzterem Wachs, Flachs, Käse und Brot und redet den Hollunder ...
Buchempfehlung
Die beiden betuchten Wiener Studenten Theodor und Fritz hegen klare Absichten, als sie mit Mizi und Christine einen Abend bei Kerzenlicht und Klaviermusik inszenieren. »Der Augenblich ist die einzige Ewigkeit, die wir verstehen können, die einzige, die uns gehört.« Das 1895 uraufgeführte Schauspiel ist Schnitzlers erster und größter Bühnenerfolg.
50 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.
434 Seiten, 19.80 Euro