320. Der nächste Weg zu Gott Der nächste Weg zu Gott ist durch der Liebe Tür; Der Weg der Wissenschaft bringt dich gar langsam für.
318. Wie man in Himmel sieht Man darf kein Ferngesicht, in' Himmel einzusehen; Kehr dich nur von der Welt und schau, so wirds geschehen.
174. Im Meer sind viel eins Viel Körnlein sind ein Brot, ein Meer viel Tröpfelein; So sind auch unser viel in Gott ein einges Ein.
157. Gott schaut man an sich Wie ist mein Gott gestalt? Geh, schau dich selber an, Wer sich in Gott beschaut, schaut Gott wahrhaftig an.
215. Gott tut alles in allem Gott tut in allen alls; er liebt in Seraphinen, In Thronen herrschet er, beschaut in Cherubinen.
177. Im Grunde ist alles eins Man redt von Zeit und Ort, von Nun und Ewigkeit: Was ist denn Zeit und Ort und Nun und Ewigkeit?
142. An den Weltverlassenen Manch Ding tut man aus Not; auch du verläßt die Welt, Weil dirs dein Herze sagt, daß sie nichts von dir hält.
115. Du selbst mußt Sonne sein Ich selbst muß Sonne sein, ich muß mit meinen Strahlen Das farbenlose Meer der ganzen Gottheit malen.
123. Gott klagt um seine Braut Die Turteltaube klagt, daß sie den Mann verloren, Und Gott, daß du den Tod für ihn dir hast erkoren.
119. Zum Ursprung mußt du gehn Mensch, in dem Ursprung ist das Wasser rein und klar, Trinkst du nicht aus dem Quell, so stehst du in Gefahr.
130. Die Bloßheit ruht in Gott Wie selig ruht der Geist in des Geliebten Schoß, Der Gotts und aller Ding und seiner selbst steht bloß.
106. Das Ein ist in dem Andern Ich bin nicht außer Gott und Gott nicht außer mir: Ich bin sein Glanz und Licht und er ist meine Zier.
185. Der Ort ist selbst in dir Nicht du bist in dem Ort, der Ort, der ist in dir; Wirfst du ihn aus, so steht die Ewigkeit schon hier.
216. Gott tut es alles selbst Gott ist nur alles gar; er stimmt die Saiten an, Er singt und spielt in uns: wie hast denn dus getan?
233. Die Tugend lebt in Liebe Fürwahr, die Tugend lebt, ich sags ohn Deutelei: Lieb, und so siehest du, daß Lieb ihr Leben sei.
237. Im Innern betet man recht Mensch, so du wissen willst, was redlich beten heißt, So geh in dich hinein und frage Gottes Geist.
295. Je liebender, je seliger Das Maß der Seligkeit mißt ihr die Liebe ein; Je völler du von Lieb, je selger wirst du sein.
127. Es gilt Gott alles gleich Gott hat nicht Unterscheid, es ist ihm alles ein; Er machet sich soviel der Flieg als dir gemein.
161. Im Innern wohnt man wohl Was meines Geistes Geist, meins Wesens Wesen ist, Das ists, das ich für mich zur Wohnung hab erkiest.
194. Was Gott am liebsten tut Das liebste Werk, das Gott so inniglich liegt an, Ist, daß er seinen Sohn in dir gebären kann.