232. Miß dir doch ja nichts zu Freund, so du etwas bist, so bleib doch ja nicht stehn, Man muß aus einem Licht fort in das andre gehn.
195. Das Licht besteht im Feuer Das Licht gibt allem Kraft: Gott selber lebt im Lichte, Doch wär er nicht das Feur, so würd es bald zu nichte.
212. Ich wie Gott, Gott wie ich Gott ist das, was er ist; ich bin das, was ich bin; Doch kennst du einen wohl, so kennst du mich und ihn.
108. Mit der Begierde hat man Freund, schmeichle dir nicht viel; hast du noch die Begier, So hast du noch die Welt und alle Ding in dir.
214. Nichts ist groß als Gott Nichts ist mir groß als Gott; ein göttliches Gemüte Schätzt auch den Himmel selbst für eine kleine Hütte.
242. Der Weise ist nie allein Der Weis' ist nie allein, geht er gleich ohne dich, So hat er doch den Herrn der Dinge (Gott) mit sich.
110. Die schnödeste Sklaverei Die schnödste Sklaverei ist gerne Sklave sein; Wie bildst du, Sündensklav, dir dann was ehrlichs ein?
144. Der Schöpfer kanns alleine Was bildest du dir ein, zu zähln der Sternen Schar? Der Schöpfer ists allein, der sie kann zählen gar.
198. Das Wort ist wie das Feuer Das Feur rügt alle Ding und wird doch nicht bewegt; So ist das ewge Wort, das alles hebt und regt.
146. Die Welt ist von Ewigkeit Weil Gott, der Ewige, die Welt schuf außer Zeit, So ists ja sonnenklar, daß sie von Ewigkeit.
220. Der Seelen höchster Stand Niemand hat seinen Stand so hoch und groß gemacht Als eine Seel, die ihr Gemüt in Ruh gebracht.
184. Gott ist mir, was ich will Gott ist mein Stab, mein Licht, mein Pfad, mein Ziel, mein Spiel, Mein Vater, Bruder, Kind und alles, was ich will.
158. Wer trinkt den Lebensbrunn Wer dorten bei dem Brunn des Lebens denkt zu sitzen, Der muß zuvor allhier den eignen Durst ausschwitzen.
197. Gott ist nichts und alles Gott, der ist nichts und alls ohn alle Deutelei, Denn nenn was, das er ist, auch was, das er nicht sei.
135. Bei Gott ist nur sein Sohn Mensch, werd aus Gott geborn: bei seiner Gottheit Thron Steht niemand anders als der eingeborne Sohn.
155. Es weiset uns zur Freuden Ein Herze voller Gott mit einem Leib voll Leiden Tut uns am besten kund den Weg zur ewgen Freuden.
139. Es trägt und wird getragen Das Wort, das dich und mich und alle Dinge trägt, Wird wiederum von mir getragen und gehegt.
211. Die Gliedmaßen der Seelen Die Seel sieht mit Verstand, geht mit Begierden fort, Mit Andacht redet sie, kommt mit Verharrn an Port.
102. Die geistliche Goldmachung Dann wird das Blei zu Gold, dann fällt der Zufall hin, Wenn ich mit Gott durch Gott in Gott verwandelt bin.
225. Die ungekreuzigten Kreuze Viel sind der Welt ein Kreuz, die Welt ist aber ihnen Nicht dieses wiederum; weil sie sie noch bedienen.