32. Man soll eine Wiege nie »untersübersich« hinstellen, weil die Kinder sonst Gichter bekommen. Ertingen.
a. Man binde Werg oder Hanf, welches um die »Weihbuschel« gelegt war und mitgeweiht worden, um das Handgelenk. Ertingen.
209. Der Bröller. Riedlinger Gegend. Irgendwo im Heuberg ... ... , und wenn er viel Wasser enthält, soll er brüllen. Man sagt nun in Ertingen, es werde einmal jener unterirdische See, der » Bröller «, ausbrechen ...
414. Der betrogene Teufel. Beim Hörnli kommen die »Einsiedler« (die, welche nach Einsiedeln wallfahrten gehen) über einen reißenden Fluß, über den eine kühne Brücke führt. ... ... in's Wasser hinabwarf, wo er noch zu sehen ist und angestaunt wird. Ertingen.
... wie man gewöhnlich sagt, das Scheibenschlagen stattfinden. So in Ertingen bei Riedlingen. Bei weitem das Häufigere ist ... ... mit dem Funkenschlagen und nur in der Zeit verschieden, findet statt in Ertingen bei Riedlingen. In der Nähe von Ertingen ist der sogenannte »Scheiblenberg«. Da hinauf ziehen die ledigen Bursche nach der ...
553. Handwerksbursch macht Gewitter. Mündlich. Als der »Urähne« auf der Wanderschaft gewesen, reisete er mit einem Gerbergesellen, der das Wettermachen verstund. Beide ruhten ... ... Der »Urähne« aber hat sich von diesem Gesellen möglichst schnell fortgemacht. Ertingen.
628. Die Kirchen in Hundersingen und Auernheim. Mündlich. ... ... Das Nämliche erzählt man von der Kirche in Elchingen, von der Kapelle zu Ertingen, vom Kirchberg in Saulgau, von Kalkweil bei Rottenburg.
528. Wer ein rechter Hexenmeister werden will, muß das »Kolbanesabüchle« besitzen, das »Christophelesgebet« kennen, und wissen, was zum großen und was zum kleinen Hexenwerk ... ... gehört. Lezteres können manche Leut, ohne gerade dem Teufel verschrieben zu sein. Ertingen.
434. Man soll mit den Fingern nicht schnalzen, besonders nicht beim Tanzen, denn so hat der Teufel damals aus Uebermuth geschnalzt, als er über Gott sein wollte, bis ihn St. Michael aus dem Himmel geworfen. Ertingen.
324. Wie Doktor Faust wieder lebendig worden ist. Mündlich von ... ... Doktor spricht, heißt es: » Der ist über den Dr. Phrastes « (Ertingen). Auch auf der Burg Lauterstein bei Lautern (Blaubeuren) soll Theophrastus Paracelsus ...
545. Spricht man von einer Hexe, soll man sagen: » ... ... hörte die Hexe das üble Gerede und würde sie sich unfehlbar rächen 278 . Ertingen. 278 Vgl. Schönw. I. Thl. S. ...
489. Wer das Schrättelein erwischen kann, so lang es als Strohhalm durch ein Schlüsselloch geht, hat Gewalt darüber und kann es im Feuer schlimm beschädigen, die Alte ... ... einem Ende angezündet hat. Man kann die Schratt auf solche Weise auch tödten. Ertingen.
284. Wenn das Ende der Welt herannaht und das jüngste ... ... auf einem Platz. Als vor etlichen Jahren ungewöhnlich viel Störche (über 400) in Ertingen auf den Dächern saßen, grauste den alten Leuten daran und sie glaubten das ...
521. Wenn man ein Stück Brod, einen Apfel oder so was auf der Landstraße findet, soll man's nicht anrühren, denn meistens sind diese Dinge von ... ... Gießt Jemand Weihwasser auf das Hexengeschenk, fährt die Hexe nebenan als Windsbraut auf. Ertingen.
2. Wenn man einen mit Moos bewachsenen Bachkiesel eine Zeit lang auf böses Aug hält und ihn nachher wieder so an seinen Platz stellt, wie er vorher gelegen hatte, heilt er das Uebel. Ertingen.
1. An St. Thomas- und St. Andreastag gießen Nachts ... ... müsse. Das Gleiche thut man zu Baach in der Neujahrsnacht 291 . Ertingen. 291 Das Bleigießen ist überall in Schwaben zu ...
3. Gegen Feuersgefahr schützt der Blitzstein oder Wetterstein. Jeder Streich ... ... am Tag, und wer ihn findet, soll ihn aufbewahren. Ein altes Weib von Ertingen hatte einen solchen an ihrem Nuster. Der Blitzstein fährt sieben Klafter tief in ...
43. In Alleshausen am Federsee ist St. Blasius Kirchenpatron. Am Patrocinium war feierlicher Gottesdienst, und die Rosse der ganzen Umgegend wurden dahin geritten, wo ... ... ritten die jungen Bursche festlich geschmückt in einer langen Reihe vor das Dorf hinaus. (Ertingen.)
488. Wider das Schrättele. Man nagle vor die Stallthüre einen »Weisang«, oder »Palmen«, oder St. Agathazettel, oder lehne zwei Besen verkehrt und über's Kreuz ... ... nach oben sehen. Auch malt man dagegen einen »Krottenfuß« an die Thür. Ertingen.
552. Die Hexen haben als Kleider an: eine schwarze Juppe, einen blauen Zwilchschurz; ein blaues Wamms (»Kurseet«), und eine schwarze Gimpen-oder Nudelhaube auf dem Kopf ... ... Tuch auf dem Kopfe. Gehen sie nicht barfuß, so tragen sie Stöcklesschuh! Ertingen.
Buchempfehlung
Noch in der Berufungsphase zum Schulrat veröffentlicht Stifter 1853 seine Sammlung von sechs Erzählungen »Bunte Steine«. In der berühmten Vorrede bekennt er, Dichtung sei für ihn nach der Religion das Höchste auf Erden. Das sanfte Gesetz des natürlichen Lebens schwebt über der idyllischen Welt seiner Erzählungen, in denen überraschende Gefahren und ausweglose Situationen lauern, denen nur durch das sittlich Notwendige zu entkommen ist.
230 Seiten, 9.60 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.
442 Seiten, 16.80 Euro