503. Hexe durchstochen. Ertingen. Der »Nähne« sah einmal Nachts vor seiner Stallthüre eine Hexe, welche glaubte, er sehe sie nicht. Aber der »Nähne« war ein Sonntagskind und sah alles Ungerade. Er nahm eine Mistgabel zur Hand und stach ...
300. Des Windes Kinder. Ein altes Weib von Ertingen pflegte dem Wind Mehl auf das Dach zu streuen, indem sie sagte, man müsse des Winds Kinder zu essen geben, weil sie hungerten und heulten 167 . 167 Vgl. ...
144. Vergrab kein Geld. Ertingen. Wer Geld vergräbt, findet es bald nachher nicht mehr an seinem Ort, weil das Geld die Eigenschaft (mit den übrigen edlen Metallen gemein) hat, zu wandern. Namentlich in die Tiefe.
37. Freinächte. In den Freinächten wetteifern in Ertingen die jungen Bursche mit dem Hexenheer in Ausübung von Bosheiten. Da ist kein Geschirr noch Schiff sicher. Ackergeräthe werden weit auseinander auf Felder und Berge getragen; Wagen zerlegt, ja bisweilen in der Stube des Bärnhäuters wieder ...
501. Hexe stiehlt Kinder. Ertingen. Hat man das Fenster offen stehen lassen, und ist Niemand als das Wiegenkind in der Stube, kommt gern eine Hexe zum Fenster herein und stiehlt das Kind, während sie dafür ihr eigenes, einen »Unflat«, in ...
151. Der Drache im Keller. Mündlich von Ertingen. Ein Wirt hatte in seinem Keller einen Drachen, ohne es zu wissen. Nacheinander fraß dieses Ungethüm Knecht, Magd und Frau. Da ging der Wirt am Ende selbst in den Keller, um nach ...
417. Teufel bringt Spulen. Ertingen. Der Teufel versteht sich auch auf's Spinnen. So warfen mal leichtsinnige Mädchen, bei denen sich junge Bursche zur Kunkelstube befanden, Spindeln und Spulen (Spuhlen) zum Fenster hinaus, indem sie scherzhaft hinausriefen: So, ...
446. Die Lichtlein im Ried. Mündlich von Ertingen. Die Geister waren sehr gern im Ried. Da leuchteten sie zu hunderten wie Lichtlein. Sie kamen bald sehr nahe zu den Leuten heran, daß man sie » schnaufen « hörte, bald entfernten ...
195. Weiblicher Wassergeist. Ertingen. In dem Garten eines Nachbars befand sich vor Zeiten eine Brunnenstube, in welche ein Kind hineinfiel und trotz der geringen Tiefe des Wassers spurlos verschwand. Die alte Nachbarin behauptete, in der Tiefe des Brunnens sei eine ...
371. Sage vom schwarzen Tod. Ertingen. Zur Zeit des schwarzen Todes starben in Ertingen alle Leute bis auf ein altes Weib. Zu Hundersingen war aber nur noch ein Knabe übrig geblieben. Diese zwei waren von der ganzen Gegend allein noch ...
564. Räuber und Diebe bannen. Von Ertingen und Biberach. Das Bannen ist eine große Kunst und will mehr heißen, als Brod essen können. Der »Nähne« verstand's aus dem Fundament. Als er einsmals vom Markt heimging, packte ihn ein ...
508. Hexenmeister siebt Geld. Ertingen. Ein Bauer war Hexenmeister und machte mit dem Teufel Geld in seinem Garten. Der Bauer hatte ein Sieb, in welches ihm der Teufel Erde hineinschöpfte. Schwang der Bauer das Sieb, fiel Groß und Klein, ...
509. Bote muß die Hexe tragen. Ertingen. Ein Mann von Hayingen ging auf der Straße von Hayingen nach Judelhausen »botenweis«. Am Eingang in ein Seitenthal saß ihm regelmäßig eine Hexe auf den Rücken, welche er bis zu einem gewissen Käppele tragen ...
541. Das »Walt Gott« der Hexen. Wenn man Getreide säet ... ... Fuß antreten, und sprechen: » Walt Gott! « Dieser Ausdruck ist aber in Ertingen als ein g'spässiger (und doch bekannter) verpönt, weil sich nur Hexen ...
202. Donau will ihr Opfer haben. Ertingen. Die Donau will alle Jahre ihr Opfer haben, weßwegen man Badende, die sich auf ihre Geschicklichkeit im Schwimmen berufen, mit dem Sprichwort warnt: »der beşt Klimmer işt scheõ z'tåed g'falle, und ...
587. St. Petrus und der Schmied. Ertingen. St. Petrus führt im Himmel das Pförtneramt. Einmal kam er mit einem Schmiedgesellen in große Verlegenheit. Der tappte als Bruder Allweillustig auf dieser Welt herum, gewohnt immer Schnurren und Schnaken zu machen, und ...
502. Hexen sitzen auf's Mühlrad. Ertingen. Der »alte Säger« ließ einmal während der »heiligen Nacht« seinen Mahlgang laufen. Aber im Schachen, nahe bei der Mühle, hatten sich, wie gewöhnlich in solchen Nächten, die Hexen der Umgegend versammelt. ...
216. Die Hundsknöpf sind giftig. Ertingen. In den Hundstagen soll man nicht baden, noch aus offen stehendem Wasser trinken, weil alles Wasser vergiftet ist. Zum deutlichen Zeichen dieser schlechten Beschaffenheit des Wassers sieht man um jene Zeit in den meisten Wasserlachen ...
496. Hausknecht beim Hexensabbat. Ertingen. Ein Bauernknecht bemerkte einmal, als er zufällig hinter dem Ofen liegen geblieben, daß die Bäuerin Nachts in die Stube kam und unter der »Zîdele« eine »Schmotzbüchse« hervornahm, damit eine »Kuzengabel« schmierte und unter ...
140. Goldener Becher sonnet sich. Ein Mann von Ertingen sah, wie sich um Mittag ein Schatz auf seinem Acker »sonnte«. Es sah dieser Schatz wie ein goldener Becher aus. Eben wollte der Mann seine Kappe auf ihn werfen (und wäre das gelungen ...
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