1483. Früher wurde das Erntefest am Bartholomäustage (24. August) gefeiert, wobei es Sitte war, aus einem Roggenbrote allerlei Figuren und symbolische Bilder zu schneiden. Darauf soll der Vers Bezug haben: De mi minen Teller snitt, Ut minen Kœs maket ...
... konnte, hätte er von Aberglauben gesprochen und die Hülfesuchenden abgewiesen, er würde alles Vertrauen verloren haben. Er stand einmal im Geruche des Schwarzkünstlers und ... ... , der weiß gerade so gut Bescheid als ich.« Die Fremden stutzten. Warum wurde nicht ihr Pastor empfohlen, warum der zweite Geistliche, der ...
... kurze Zeit vorher, als unser Röschen geboren wurde. Ich hatte mit meinem Bruder bis Mitternacht gearbeitet. Wir gingen beide nach ... ... sind!‹ Am andern Morgen erzählte ich den Vorfall bei Tisch. Meine Frau wurde blaß im Gesicht, sodaß mein Bruder nachher sagte: ›Hättest du das ...
117. In der Neujahrsnacht wurde eine große Schale mit reinem Wasser auf den Tisch gestellt. Dann warf man eine blank gescheuerte Münze, früher einen Münsterschen Kreuzhalbegroten, später, nachdem diese Münze seltener geworden, einen Bremer Groten, mit der scharfen Kante nach unten, in das ...
... In Drübeck war eine Hochzeit, da wurde der Wein zuletzt all und das Mädchen sollte mehr holen. Sie fragte: ... ... ihr Faß. Der Wein mundete der Hochzeitsgesellschaft köstlich und als er all war, wurde das Mädchen noch einmal nach der Himmelpforte geschickt. Da fand es aber ...
224. Andre erzählen so: Zur Zeit, wo die Prinzessin mit dem Schweinerüssel geboren wurde, wurden alle Mißgeburten getödtet. Wegen ihrer Reichthümer aber ließen sie die Prinzessin am Leben und machten ihr einen silbernen Trog. Aus dem silbernen Troge von Drübeck soll neuerdings ...
18. Am Fastnachtstage darf man nicht spinnen, denn das Garn würde doch nur wieder verschwinden.
... einmal in alten Zeiten ein Haus von Räubern zerstört. Die Frau vom Hause wurde entführt und mußte bei den Räubern junge Hunde säugen. Nach mehreren Jahren ... ... Große Stallmann, in Mitte des 19. Jahrhunderts zerstückelt. Die Frau des Hauses wurde eines Tages von Erd- oder Heinzelmännchen entführt. Nach einiger ...
b. Als das Kloster Hude gebaut wurde, sammelten sieben Mönche sieben Jahre lang weit und breit milde Gaben. Zum Danke wurden im Klostergarten ihre steinernen Bildnisse aufgerichtet, die noch lange standen, nachdem das Kloster selbst zerstört war. Den Mörtel zu dem Bau mischte ...
... In Wardenburg stand früher eine Wallfahrtskapelle. Sie wurde in einer Fehde des Bischofs von Münster mit dem Oldenburger Grafen zerstört, ... ... Brandfackel in die Kirche schleuderte, traf die Strafe Gottes auf dem Fuße. Er wurde plötzlich wahnsinnig und biß wutschnaubend in die Leitern des Wagens, auf dem ...
a. Als unter Graf Anton Günther der Ellenserdamm fertig gebaut wurde (im Jahre 1615) und der Graf einstens zur Besichtigung des Baues herangeritten kam, fand er die Arbeiter im Begriff, ein kleines Kind mit einzudeichen. Der Graf ließ das Kind wegnehmen und bestrafte die ...
s. Im Jahre 1748 wurde das Pfarrhaus in Strücklingen von ruchloser Hand in Brand gesteckt. Der Täter hatte vorher dem Pastor geschrieben, daß er ihn in seinem Hause verbrennen wolle. Seitdem geht er wieder. Er erscheint erst im Garten, einen Holzschuh mit Feuerkohlen in ...
h. Im Jahre 1427, am 28. Oktober, wurde zwischen Occo ten Broke und Focko Ukena auf den Wilden Äckern, einer Landfläche zwischen Tehnhusen und Upgant, eine furchtbare Schlacht geschlagen. Focko Ukena war Occo an Zahl seiner Krieger weit überlegen und besiegte ihn auch, ...
... Eine kränkliche Frau zu Jader-Außendeich wurde auf Anraten des Arztes nach Dangast ins Seebad geschickt, aber der Aufenthalt ... ... ihrem Manne zu sprechen, aber ehe dieser anlangen konnte, starb sie. Später wurde eines Abends in ihrem Hause an die Haustür gepocht. Die Magd ging, ...
l. Einst wurde zu Großenmeer ein Verbrecher an einem Kreuzwege gehängt und unter dem Galgen eingescharrt. Viele Jahre nachher ritt ein Landmann aus Oldenbrok in trunkenem Zustande abends spät vom Oldenburger Pferdemarkte nach Hause. Als er an die Grabstätte des Gehängten kam, rief er: ...
b. Im 18. Jahrhundert wurde das Kirchspiel Lindern durch einen Räuberhauptmann, Ferdinand mit der Bände, unsicher gemacht. Er wohnte bei Lorup in einem Schafkoven und unterhielt hier eine Schar Krähen als Wächter. Sie bildeten auch seine tägliche Kost. Flogen die Krähen, die ...
d. In Rodenkirchen wurde vor einigen Jahren ein neues Haus ... ... sah der Arbeit zu. Man wurde zwar ein wenig ängstlich, aber die Schwelle wurde doch gelegt. Indessen noch in demselben Jahre starb die Tochter des Hauseigentümers. Nun wurde die Schwelle wieder herausgenommen, aber die Tochter war einmal ...
c. Eine rotäugige Alte, die öfters in unser Haus kam, wurde von den Dienstboten immer mit sehr scheelen Blicken betrachtet. Das Mädchen war nicht ... ... sie auf der Diele stand, weil sie mit ihrem bösen Blick demselben was antun würde (Ovelgönne).
f. Eines Pastoren Frau wurde sehr krank an einem Beine, ... ... an die Stelle des kranken. Nun wurde die Frau gesund. Nach längerer Zeit jedoch wurde die Frau abermals krank und starb, und als sie begraben wurde, legte ihr der Pastor das goldene Bein mit in ...
d. Die Frau eines Bürgers an der Häusingstraße zu Oldenburg wurde einst von ihrem Manne über den Markt geschickt, um aus dem Ratskeller eine Kanne Bier zu holen. Als sie wieder zurück kam, saß auf der Gartenmauer, welche die Straße auf der einen Seite ...
Buchempfehlung
Während seine Prosa längst eigenständig ist, findet C.F. Meyers lyrisches Werk erst mit dieser späten Ausgabe zu seinem eigentümlichen Stil, der den deutschen Symbolismus einleitet.
200 Seiten, 9.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.
424 Seiten, 19.80 Euro