Als den Weibern verboten wurde, in der Kirche zu singen Die Weiber, wie vom Chor, treibt auch vom Bette sie, In Rom singt der Kastrat, der Pfaff treibt Sodomie.
Ein Liebesbrief, der noch nie geschrieben wurde »Geliebter Peter, ich weiß meinen Wert einzuschätzen, ohne Eitelkeit, Selbstbetrug, billiger Lebens-Lüge! Ich weiß aber vor allem, was Du alles noch brauchst, was ich zufällig durch Schicksals dunkle Fügung nicht besitze! ...
235. Als Philadelphia spöttisch hier abgewiesen wurde Jack Philadelphens Spiel verscheuchst, Augusta, du? Und sah'st doch vierzig Jahr den Spielen H**'s zu.
[Von dir geküßt, ich wurde siech] Von dir geküßt, ich wurde siech, Ich wurde krank zum Sterben; Da scheucht' ein neuer Kuß von dir Gelinde das Verderben. Doch immer wieder wandelt sich In bitterböse Noth mir ...
Als die Wiederkunft des Königs gewünschet wurde (Im Weinmonath 1761.) Wenn unsern Feinden das Herze gesunken; Dann bringt uns der Friede den König zurück, Dann sagen wir nüchtern, dann stammeln wir trunken: Sein Antlitz ist Himmel, und Sonne sein Blick! ...
Antwort auf den Glückwunsch zur Würde eines Viertelsvogts 's isch frili wohr, e Viertelsvogt, wenn so ne Her im Sessel hockt, und ißt si Fleisch und trinkt si Wi, sel luegt e wenig anderst dri. Sust hani wol ...
74. Würde Der Centner-schweren Bürde Von Hoheit und von Würde Wird emsig nach getrachtet; Die Last wird nicht geachtet. O, drunter nicht zu schwitzen, Nur weich darauff zu sitzen, Zu sorgen nicht, zu prangen ...
Als Wilhelmine vermählt wurde Prophezein wird dir der Schmeichler Haufen Mit dem Trauungsringe, Freud ... ... , sonst lehnet Deine Liebe auf ein Rohr sich an. Ach! dieß würde bald zerknicken, Und sie selbst im Schlamm' ersticken, Wo sie ...
31. Als sein ander Sohn Constantinus gebohren wurde Mein Kind du wilst die Welt/ du wilst die Welt beschauen/ Jtzt nun die Wanckelmuth uns und die Welt verkehrt Und schärffer denn vorhin der rauhe Krieg verheert/ Komm denn und lern allhier ...
28. Ehre und Würde Schwer ists, auff nach Ehren steigen, Schwerer, sie zu haben eigen, Und am schwersten, wann sie fleucht, Wie man sie zu rücke zeucht.
... der Heilige Berg des Litauervolkes, sich erhebt, das Sommerfest gefeiert wurde, da wurde ich, als zu den Stattlichsten gehörig, einer der zweien, ... ... Sarg, blumenverhangen, durch das weitgeöffnete Haustor und wurde auf den Wagen geschoben, der langsam davonrollte, während die Karossen sich ... ... besessen, daß ich jede Versuchung, mir Gewißheit zu verschaffen, empört zurückgewiesen haben würde. Und dann war ...
18. Als Herr Görge Ernst Kademan Magister wurde 1633 Mai 2. Hylas saß im feuchten Rasen und ließ seiner Heerde Schaar um die aufgelaufne Paar' in dem jungen Klee grasen. Sein gefreundter Sylvius war gleich ...
Als das Tagebuch der Oestreichischen Armee, unter dem Befehl des General von Laudon, vorgelesen wurde (Im Weinmonath 1762.) Dich, grosser Friedrich, sing ich nicht; Daß deine Feinde ruhig bleiben, Und ihre Furchtsamkeit beschreiben, Das ist dein Lobgedicht! ...
61. Von dem Schneider, der bald reich wurde. Ein armer Schneider ging einmal zur Winterszeit über das Feld, und wollte seinen Bruder besuchen. Unterwegs fand er eine erfrorne Droßel, sprach zu sich selber: »was größer ist als eine Laus, das nimmt ...
Ein verlohrner Schuh / bringt zur Königlichen Würde. Als einstens ein Adler in der Lufft herum fliegend /einen schönen Schuh im Schnabel truge / liesse er solchen in Anschauung des gantzen Volcks einen König für die Füß herab fallen: Dieser Schuh gefiele diesem so sehr ...
Als sie des Sonntags zu einer Lustreise nach Charlottenburg eingeladen wurde, und sie sich entschuldigte, weil sie den Herrn Rath Spalding predigen hören müßte 1765. Gern führ' ich auf der stillen Spree In einem schön beladnen Kahne, Wo mit dem schlanken Arm ...
90. Spielende Würde Mancher kan durch Fleiß und Schweiß dennoch nicht zu Ehren kummen; Mancher wird in Schimpff und Schertz auff die Oberbanck genummen.
Wer hätte geglaubt, daß sie ernst machen würde? Ich lag eines Morgens noch im Bette, als mir mein Bedienter ... ... Wie ich endlich den Nektar der Wollust ausgoß, so glaubte ich, sie würde wütend. Sie wußte meinen Amor so zu pressen, daß er nicht ...
Zu dem Schneider der bald reich wurde. No. 61. Nach einer andern Erzählung heißt der Mann Herr Hände, den die Bauern wegen seiner Klugheit hassen. Sie schlagen ihn aus Neid den Backofen ein, er trägt aber den Schutt in einem Sack zu einer ...
An den Prinzen von Preussen, als von dem Nutzen der Geschichte gesprochen wurde Prinz! die Geschichte mahlt den Menschen und den Held, Den König und die Unterthanen; Sie lehret dich von Rom, wie unter seine Fahnen Es niederwarf die ganze Welt; ...
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Der Waldbrunnen »Ich habe zu zwei verschiedenen Malen ein Menschenbild gesehen, von dem ich jedes Mal glaubte, es sei das schönste, was es auf Erden gibt«, beginnt der Erzähler. Das erste Male war es seine Frau, beim zweiten Mal ein hübsches 17-jähriges Romamädchen auf einer Reise. Dann kommt aber alles ganz anders. Der Kuß von Sentze Rupert empfindet die ihm von seinem Vater als Frau vorgeschlagene Hiltiburg als kalt und hochmütig und verweigert die Eheschließung. Am Vorabend seines darauffolgenden Abschieds in den Krieg küsst ihn in der Dunkelheit eine Unbekannte, die er nicht vergessen kann. Wer ist die Schöne? Wird er sie wiedersehen?
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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.
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