1. Mein Volk, ja du hast dir in jeglicher Kunst, ... ... und dem dauernden Fleiß: Du hast an dem Himmel die Sterne gezählet, Hast tief in den Gründen durchforschet den Schacht, Hast Steine zu atmendem Leben beseelet, Hast Lieder von ewiger Schönheit erdacht, Du hast dir die Pforten des Geistes ...
260. Heut ist der Tag des Heils Braut, auf! Der Bräutgam kommt! Man geht nicht mit ihm ein, Wo man des Augenblicks nicht kann bereitet sein.
[Heut ist voll das fünfte Jahr] Heut ist voll das fünfte Jahr, Seit die Mutter dich gebar. Andre als Geburteswehen Hat sie heute zu bestehen; Wenn nicht wendet Gott den Schlag, Dieser ist dein Sterbetag. Hat sie ...
254. Halt nichts zurück! Wer etwas liebt und will, das Gott nicht selber ist, Verlängert seine Qual und hindert seinen Frieden; Rein ab bis auf den Grund, aufrichtig, ohne List! Wer Gott will sein gemein, muß werden abgeschieden.
112. Halt nichts zurück! Gib deinen liebsten Benjamin In Gottes Hände willig hin, Sonst bleibt die Angst in deiner Seelen, Und mußt bedrückt dich immer quälen!
[Xauerius der mütig Helt] Xauerius der mütig Helt, Hatt eyffer dergestalten, Wan er gedacht der newen welt, Sein hertz wolt sich zerspalten, Vnd rieff dan laut gantz vnuerhelt, O Gott, kan mich nicht halten! Hör auff ...
Hast du des Daseins ... Hast du des Daseins tiefste Qual empfunden? Kam über dich einmal der milde Schmerz, Der zu dir schreit aus deiner Seele Wunden? Es krampft sich in Titanenweh das Herz, Vom Daseinsekel angepackt, zusammen, Und von ...
42. Halt dich nicht selbst für klug: Was bildest du ... ... alle deine könste/ Wenn du nicht Christum hast/ seyn lauter blawe dönste/ Denn ohne seinen geist ist klug seyn ... ... / wenn du bey deinen wissen (Woran fast alles ligt) nicht hast ein rein gewissen? ...
195. Wein in seiner eignen Haut. Bekanntlich setzt der Wein ... ... Weinstein unter dem poetischen Namen »eigene Haut« des Weines bekannt 1 . In der Nähe von Kirchbracht, bei ... ... Nahenden zu bethören und zum Genusse des im Burgkeller in seiner »eignen Haut« liegenden Weines einzuladen suchen. ...
4. Heut nacht kam das Gebet mir in den Sinn, Mit dem als Kind ich stets mich schlafen legte, Und wie die Lippe sich von selbst bewegte, Sagt' ich das »Vaterunser« vor mich hin. Doch weil ich längst entwöhnt ...
78. Die Hoffnung hält die Braut Die Hoffnung hält mich noch, sonst wär ich längst dahin; Warum? dieweil ich nicht bei meinem Bräutgam bin.
[Du hast gewacht und gesprungen] Du hast gewacht und gesprungen, ... ... willst du mehr? Du hast gelacht und gesungen, Schlafe! was willst du mehr? Du hast gelacht und gesungen, Nie war das Herz dir schwer; ...
[Du hast uns überlebt die Nacht] Du hast uns überlebt die Nacht, Wiewohl in Todesschmerzen; Und auch dafür sei dargebracht Ein Dank von unsern Herzen; Wenn uns auch nur noch einen Tag Dein süßes Leben bliebe; ...
[Hast mit halbem Scherz gefragt] Hast mit halbem Scherz gefragt Und mit halbem Stolz: Gebar Ich dir nicht ein schönes Paar? Niemals hab' ich Ja gesagt, Dacht' ein Unglück könnt' es geben, Denn nichts Schönes bleibt am ...
483. Schrättele holt Kraut. Von Biberach. Eine Bäuerin wurde vom Schrättele gar sehr geplagt. Da rief die Bäurin, auf Anrathen guter Freunde, dem Schrättele einmal zu, es solle Morgens wieder kommen und ein Häfele voll Kraut holen. In der That ...
Fire, but don't hurt the flag! Konsul Cunningham, ... ... ich, rettet mich!« Ein Murmeln, ein Murren. Noch hält der Hauf, Konsul Cunnigham steigt auf das Flachdach hinauf, Auf ... ... das Flaggtuch: »Nun schieße, wer mag; Fire, but don't hurt the flag!« Da ...
486. Frau Hütt. In der Nähe von Innsbruck wohnte vor ... ... Weggehen ausrief: »Weil dein Herz so hart ist wie Stein, sollst du mit deinem Schlosse auch zu Stein ... ... sahen die Thalbewohner, statt des Schlosses, kahle Felsen, auf denen Frau Hütt, in Stein verwandelt, saß, wie noch heute. ...
[ Ich hatt' im Haus zwei Bilder] An Freund Barth Ich hatt' im Haus zwei Bilder, Die waren ganz gleich gethan, Und eines sah immer milder Mich als das andre an. Jedes gefiel mir ...
[Hätt ich irgend wohl Bedenken] Hätt ich irgend wohl Bedenken. Balch, Bochâra, Samarkand, Süßes Liebchen, dir zu schenken, Dieser Städte Rausch und Tand? Aber frag einmal den Kaiser, Ob er dir die Städte gibt? ...
182. Der Unglaube hegt den Geiz Wer gibt, dem gibet Gott mehr als der gibt und will; Was geizt die Welt denn so? sie glaubet Gott nicht viel.
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