23 Wie auf der Bühn' ein ungeübter Held, Wenn ihn ... ... Geschöpf, das Wut zu hitzig schwellt Und übermächtig ihm die eigne Stärke mindert: So ich vergess' es, zaghaft, auszusprechen, Was von mir fordert voller Liebe ...
34 Warum verhießest du so heitern Tag, Und ließest ohne Mantel mich verreisen, Daß unterwegs mich trifft der Wolken Schmach, Die deine Pracht mit faulem Dunst umkreisen? Nicht ist's genug, daß du den Regen mir Durch Wolken brechend hauchst von sturmgepeitschten ...
90 So hasse mich denn, wann du willst; gleich nun, Jetzt, da die Welt mich kreuzt in meinen Taten: Hilf dem Verdruß des Glücks mir weh zu tun, Und triff nicht spät mich mit verspartem Schaden. Ach komm, wenn ich entronnen ...
52 So bin ich wie der Reiche, der sich still ... ... 're Edelstein' im Halsgeschmeid, Wie reinste Perlen dünngesät sich zeigen. So ist die Zeit, die dich ... ... offenbart. Heil dir und deinem Wert! denn du beseelst Zum Jubel, wo du bist; zum Hoffen, wo du fehlst.
89 Du flohest mich. Nenn' einen schlimmen Streich, Warum? ... ... keinem Wort bestreit' ich deine Gründe. Du kannst mir, Herz, nicht halb so kalt begegnen, Ersehnte Trennung zu beschönigen, Als ich mir selber, deines ...
... 'n, Und wünsch', ich wär an Hoffnungen so reich Wie mancher, so befreundet, so geboren, In Kunst, in Freiheit dem und jenem gleich ... ... Wie Lerchen, die vom dumpfen Erdenraum Frühjubelnd sich zum Himmelstore heben. So macht Erinnrung an dein Lieben ...
... Dem Spiegel glaub ich noch mein Alter nicht, So lang verbunden du und Jugend grünen. Doch ... ... älter sein als du? O darum, Freund, sei für dich selbst so wachsam Wie ich für dich, nicht für mich selbst will sein; Der ich dein Herz will hegen so bedachtsam Wie zarte Ammen ihre Kindelein. Bau' auf dein Herz nicht ...
60 Wie Wellen an des Ufers Kieseln bersten, So eilen unsre Stunden an ihr Ziel: Die folgende tritt an den Platz der ersten; Vor, immer vorwärts drängt sie das Gewühl. Geburt, einmal zu Tag entlassen, kriecht Der Reife zu; da ...
... armes ungelehrtes Amen dran. Hör' ich dich loben, sag' ich: so ist's gut, Ist wahr! – Zum höchsten Lob muß ich ... ... Gedanken, deren Glut Doch vorgeht, wie das Wort auch mag zurückebleiben. So ehr' in jenem denn des Odems Pflicht, Das Wort ...
... dich zu, Gib einem andern deine holde Zier. So geht der Schönheit Lehen, das du hast, ... ... selbst erblaßt, Einst fortgepflanzt auf schöne Kindesglieder, Wer ließ verfallen ein so edles Haus, Das Wirtlichkeit in Ehren halten könnte, Gesichert gegen Wintersturmes ... ... – Deinen Vater weißt Du, Freund: gib, daß dein Sohn auch so den seinen preist.
78 So oft rief ich als meine Muse dich, So mild behülflich war sie mir zum Singen, Daß jeder Fremdlingsmund nun tut wie ich, In deinem Namen aller Reime klingen. Dein Auge, das den Stummen Jubellieder, Beschränkter Trägheit Himmelsflug gelehrt, ...
94 Wer, wo er Macht hat, keine Streiche führt, Was ihm zumeist gegeben scheint, nicht tut; Selbst felsenhart bleibt, wo er andre rührt, Starr, unverführbar kühl, von trägem Blut: Er ist ...
69 Nichts fehlt den äußern Gaben, die dem Licht Du zeigst ... ... den die Seele spricht, Ja selbst dein Feind dies wahre Lob dir gönnte. So wird für äußern Reiz dir äuß'rer Lohn; Doch eben jener Mund, ...
... der Fröste Wehn, Verfallnen Chören gleich, wo einst die Vögel sangen. Ein solches Dämmerlicht stell' ich dir vor, ... ... Überdruß, Das auf der Asche seiner Jugend liegt Wie auf dem Todbett, wo es sterben muß, Und an dem Stoff, der es ernährt, versiecht ...
26 Herr meiner Liebe! Der zum Sklaven du Durch dein Verdienst ... ... send' ich die geschriebne Botschaft zu, Ergebenheit, nicht Geisteskraft zu zeigen: Ergebenheit so groß, daß sie mein schlichter Geist, Dem Worte fehlen, dir nur dürftig ...
68 So ist sein Angesicht die Karte voriger Zeiten, Da Schönheit, wie jetzt Blumen, lebt' und starb; Eh' man um jene Heuchelaußenseiten Für Stirnen Lebender sich noch bewarb: Eh' man der Toten goldne Locken stahl, Das Eigentum der Gräber zu ...
... tagt, Mit öffentlicher Ehr' und Titeln prunken. Ich, dem das Glück so hohen Glanz versagt, Bin, unbemerkt, von andrer Ehrfurcht trunken. Wie ... ... Früchte saurer Stunden: Darum wohl mir! Ich lieb' und bin geliebt, Wo's kein Verdrängen noch Verdrungenwerden gibt.
... mir ist nicht zu heilen, So wurzelt sie in meiner tiefsten Brust. So reizend scheint mir kein Gesicht, so fein Kein Wuchs wie meiner, keine Treu so echt: Und schätz' ich mein Verdienst ... ... was Eigenliebe heißt; Denn nur ein Tor blieb so sich selbst gewogen. Du bist's, ...
... Doch morgen wiederkehrt in alter Kraft. So mußt du, Liebe, sein! und hätt auch dies Gericht Des Sehns ... ... Schläfrigkeit. Die trübe Zwischenzeit sei wie ein Meer, Das Ufer sondert, wo zwei Neuverbundne Sich täglich sehn, der Liebe Wiederkehr Zu feiern, zwiefach ...
93 So lebt' ich nur im Wahne deiner Treu, Wie ein betrogner Gatte; die Gebärde Nur noch der Liebe Trugbild, die vorbei; Der Blick bei mir, das Herz auf andrer Fährte. Denn weil kein Groll sich deinem Auge naht, Kann ...
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