Der Krebs Ein Krebs, dem eine Fey, an deren Schloß ... ... Ein klarer Bach vorüberfloß, Die Tischgesellschaft zu ergötzen, In seinem rothen Wamms das Leben wiedergab, Flog aus der Elfe Hand ins nasse Reich hinab. Die Brüder ...
VIII. Die eheliche Liebe Klorinde starb; sechs Wochen drauf Gab auch ihr Mann das Leben auf, Und seine Seele nahm aus diesem Weltgetümmel Den pfeilgeraden Weg zum Himmel. »Herr Petrus, rief er, aufgemacht!« » Wer da? « - »Ein ...
Das Kameel Nach seines Mentors heisrer Pfeife Und einer Trommel hohlem Ton Zog ein Kameel mit einem Schweife Von Buben, einst durch Lißabon. Die Pforten und die Fenster sprangen, Wohin ...
... Dorant, ein reicher Mann, der weiter keinen Erben Als einen Vetter hinterließ, Der reicher war als er und ... ... zu erfreun, Und setzte diesen Freund, der's würdig war, zum Erben Von zwanzigtausend Talern ein. Der Vetter, der die Stadt ...
XXIV. Die Ziegen Phaedrus lib. IV. Fab. 15 Die Ziegen baten den Zeus, auch ihnen Hörner zu geben; denn Anfangs hatten die Ziegen keine Hörner. Überlegt es wohl, was ihr bittet: sagte Zeus. Es ist mit dem Geschenke der Hörner ...
Damon und Egle Damon. Was seh ich, Egle? Ha, Mordjo! An deiner Wange klebt ein Floh, Der soll von meiner Hand ... ... Pfui, Damon! machst Du's nicht auch so! Wer lebt, muß leben lassen.
I. Die Erscheinung In der einsamsten Tiefe jenes Waldes, wo ich ... ... einem sanften Wasserfalle und war bemüht, einem meiner Märchen den leichten poetischen Schmuck zu geben, in welchem am liebsten zu erscheinen, la Fontaine die Fabel fast verwöhnt ...
Der Affe Ein Affe sah ein paar geschickte Knaben Im ... ... einmal die Dame ziehn Und sah auf jeden Platz, den sie dem Steine gaben, Mit einer Achtsamkeit, die stolz zu sagen schien, Als könnt' ...
Beweis von hintenher Jüngst rühmte sich der Arzt Rhabarbarin, Ich sey durch ihn von Gicht und Pest genesen. Die Probe, daß er nie mein Arzt gewesen, Ist, weil ich noch am Leben bin.
Die poetische Geburt Als Bavs, des Reimers Liebchen In letzter Nacht Ein abgestandnes Bübchen Zur Welt gebracht, So rief Pasquin: o Schande, Der schofle Mann! Er bringt auch nichts zu Stande, Das leben kann.
... Flucht in einen Wald muß ihm Beschirmung geben. Vom Laufen atemlos, wirft, mit verwirrtem Sinn, ... ... ungewissem Grämen, Ob Hunger oder Schwert ihm wird das Leben nehmen. Ein plötzliches Geräusch erschreckt sein schüchtern Ohr. Ein ... ... Vaterstadt Für süße Lebensart, für Kostbarkeiten hat. Er wünscht, sie neben sich in London einst zu sehen ...
... denken, ewig reden heißt; Die mit Gewalt es haben wollen, Daß Kluge närrisch werden sollen; Ein solcher Schwätzer trat herein, Dem Dichter den Besuch zu geben. »O!« rief er, »welch ein traurig Leben! Wie? schlafen Sie denn nicht bei Ihren Büchern ein? ...
... Mögliche und Unmögliche Der Busenfreund des Gotts der Reben, Thrax hat das Zechen aufgegeben. ... ... Schande fortgewiesen. So räum ichs ein. Griselde will in ihrem Leben Dem Spiegel keinen Blick mehr geben. Das kann nicht seyn! Sie glaubet beym Vorübergehen Stets ...
Der Pommer und der Kater Ein Pommer ward von einem Schusse lahm, Der seinem Herrn, den er beschützen wollte, Verrätherisch das Leben nahm. Unwissend, wie er nun sein Brod gewinnen sollte, Kroch er ...
Der sterbende Vater Ein Vater hinterließ zween Erben, Christophen, der war klug, und Görgen, der war dumm. Sein Ende kam, und kurz vor seinem Sterben Sah er sich ganz betrübt nach seinem Christoph um. »Sohn!« fing er an ...
IV. Der Wolf auf dem Todbette Fab. Aesop. 144. Phaedrus ... ... Der Wolf lag in den letzten Zügen und schickte einen prüfenden Blick auf sein vergangenes Leben zurück. Ich bin freilich ein Sünder, sagte er; aber doch, hoffe ich ...
... ja kein Leids gethan Und wollt Euch gern, was Ihr verlangtet, geben; Doch heute hab' ich nichts bei mir. Ich geh' itzt nach der Stadt, um da zehn Pfund zu heben; Und morgen bin ich wieder hier Und teile ...
Grabschrift eines Kritikers Hier ruht Orbil. Hat gleich des Mannes Ruhm Kein eignes Meisterstück erhoben, So war er doch, und das ist auch zu loben, Die Gans im Capitolium.
Der Arme und das Glück Ein armer Mann, versehn zum Graben, Wollt itzt ein besser Schicksal haben Und rief das Glück um Beistand an. Das Glück erhörte sein Verlangen. Er fand, indem er grub, zwo starke goldne Stangen; ...
XXVI. Der junge und der alte Hirsch Ein Hirsch, den die gütige Natur Jahrhunderte leben lassen, sagte einst zu einem seiner Enkel: Ich kann mich der Zeit noch sehr wohl erinnern, da der Mensch das donnernde Feuerrohr noch nicht erfunden hatte. Welche glückliche ...
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