... Wie heißt das sechste der Gebote? So fragte jüngst beym Kirchenunterricht Ignaz, der finstre Dorfzelote, Ein kleines ... ... Antwort war: Ihr sollt nicht ehebrechen. Ey, rief Ignaz, wer wird so albern sprechen? Es heißt: Du sollst nicht ehebrechen. Das ...
XXIX. Der Springer im Schache Zwei Knaben wollten Schach ziehen. Weil ihnen ein Springer fehlte, so machten sie einen überflüssigen Bauer, durch ein Merkzeichen, dazu. Ei, riefen die andern Springer, woher, Herr Schritt vor Schritt? Die Knaben hörten die Spötterei ...
... beten solle, Daß Gott sein Geld vermehren wolle. So räum ichs ein. Pachom speißt öfters bey Philisten; Der ... ... Der Ketzer, unter uns gesprochen, Läßt desto orthodoxer kochen. So räum ichs ein. Balbs Meisterwerk von dreyzehn ...
... Belohnt die Zeit nur meinen Fleiß, So kann ich ja dereinst als Greis, Was itzt der Knabe pflanzt, genießen. So, holder Liebling, denkst auch du Und sammelst an Minervens ... ... Einst dein Panier mit tapfrer Hand, So denke stets, auch diese Stelle Gehört zu Gellerts ...
XXVII. Der Stier und der Hirsch Ein schwerfälliger Stier und ein ... ... Wiese zusammen. Hirsch, sagte der Stier, wenn uns der Löwe anfallen sollte, so laß uns für einen Mann stehen; wir wollen ihn tapfer abweisen. – Das ...
... und der Fuchs Sei auf deinen Flug nicht so stolz! sagte der Fuchs zu dem Adler. Du steigst doch nur deswegen so hoch in die Luft, um dich desto weiter nach einem Aase umsehen zu können. So kenne ich Männer, die tiefsinnige Weltweise geworden sind, nicht aus Liebe zur ...
... Feuer. Die Schäferin erschrickt, daß sie Damötens Kuß So unvollkommen schmecken muß. »Du zürnest«, ruft sie, »mein Getreuer? ... ... mußt verschwiegen sein.« Damöt verspricht's. Kaum ist Damöt allein, So fühlt er schon die größte Pein, Sein neu Geheimnis zu bewahren ...
... ihr den ganzen Sommer arbeitet, um ein so weniges einzusammeln? Wenn ihr meinen Vorrat sehen solltet! – – ... ... Höre, antwortete eine Ameise, wenn er größer ist, als du ihn brauchst, so ist es schon recht, daß die Menschen dir nachgraben, deine Scheuren ausleeren ...
... ihr Alter mit sich brachte, Daß sie um Mitternacht erwachte: So rief sie die auch schon um Mitternacht, Die, später ... ... kleinen Plagen Des Lebens willig auszustehn: So würdest du dich nicht so oft genötigt sehn, Die größern Übel ...
... weil es eine von den bunten Schlangen war, so steckte er sie zu sich, ihr zu Hause die schöne Haut abzustreifen. ... ... Wort. Aber gleichwohl, wenn du einmal von einem außerordentlichen Undanke hören solltest, so untersuche ja alle Umstände genau, bevor du einen Menschen mit so einem abscheulichen Schandflecke brandmarken lässest. Wahre Wohltäter haben ...
... Wie an den meinen, angereiht; So wären deine Gaukeleyen, So wäre deine Sicherheit Dir eher ... ... Wahr ist, daß ich mit ihr verwelke; Allein so lange weit und breit Bekannt ist, daß die Herren Raben ... ... keiner meinen Neid. Der Rabe. Wohlan, so lauf in dein Verderben, Betrogner ...
... gespanntem Rohre, Ein leiser Druck, so sind wir hin! Der Storch. Ich flöhe, wär ... ... Von hohen Schulen jüngst zurück, Und fluchte, trotz Minervens Eule Mit so viel Kunst und so viel Glück Auf Barbarey und Vorurtheile, ...
XIX. Der Sperling und der Strauß Sei auf deine Größe, auf deine Stärke so stolz als du willst: sprach der Sperling zu dem Strauße. Ich bin doch mehr ein Vogel als du. Denn du kannst nicht fliegen; ich aber fliege, obgleich nicht hoch, ...
Der Autor und sein Verleger Verleger. Warum so trüb? Autor. Ach Freund, mir stahl ein Bösewicht Mein ungedrucktes Lehrgedicht. Verleger. Der arme Dieb.
Grabschrift eines Kritikers Hier ruht Orbil. Hat gleich des Mannes Ruhm Kein eignes Meisterstück erhoben, So war er doch, und das ist auch zu loben, Die Gans im Capitolium.
... Aus vollem Halse zehnmal schreie: So, denkst du, wär' ich ohne Fleiß. Der Bienenstock sei mein ... ... eine träge Henne? Denn, wenn wir auf den Blumen liegen, So sind wir nicht auf uns bedacht; Wir sammeln Saft, der ... ... Zellen tragen, Uns nicht, wie du im Neste, heisch: So präge dir es itzund ein ...
... und die Lerche Was soll man zu den Dichtern sagen, die so gern ihren Flug weit über alle Fassung des größten Teiles ihrer Leser nehmen ... ... Nachtigall einst zu der Lerche sagte: Schwingst du dich, Freundin, nur darum so hoch, um nicht gehört zu werden?
... nur, das nenn' ich stechen! Ich hab's bald so, bald so versucht. Ich lief, ich schlug; und doch half weder Schlag ... ... Und wirst um dich viel kleine Feind' erblicken: So achte nicht auf ihre Tücken. Verfolge ...
... schoß auf eine singende Nachtigall. Da du so lieblich singst, sprach er, wie vortrefflich wirst du schmecken! War ... ... sagte? Ich weiß nicht. Aber gestern hört ich sagen: dieses Frauenzimmer, das so unvergleichlich dichtet, muß es nicht ein allerliebstes Frauenzimmer sein! Und das war ...
... auf dem Dorfe seine Probe; Allein so gut er sie gethan: So stund er doch den Bauern gar ... ... Die Ketzer stattlich ausschändieret Und stets so fein schematisieret, Daß er der Bauern Herz gerühret. ... ... Er nur Bericht, Wir mögen diesen Herrn nicht haben.« – »So sagt doch nur, warum denn nicht?« – ...
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