I. Die Erscheinung In der einsamsten Tiefe jenes Waldes, wo ich schon manches redende Tier belauscht, lag ich an einem sanften Wasserfalle und war bemüht, einem meiner Märchen den leichten poetischen Schmuck zu geben, in welchem am liebsten zu erscheinen, la Fontaine die ...
I. Der Sperling und die Feldmaus Zur Feldmaus sprach ein Spatz: Sieh dort den Adler sitzen! Sieh, weil du ihn noch siehst! er wiegt den Körper schon; Bereit zum kühnen Flug, bekannt mit Sonn' und Blitzen, Zielt er nach Jovis Thron. ...
I. Die eherne Bildsäule Die eherne Bildsäule eines vortrefflichen Künstlers schmolz durch die Hitze einer wütenden Feuersbrunst in einen Klumpen. Dieser Klumpen kam einem andern Künstler in die Hände, und durch seine Geschicklichkeit verfertigte er eine neue Bildsäule daraus; von der erstern in dem, ...
I. Der Besitzer des Bogens Ein Mann hatte einen trefflichen Bogen von Ebenholz, mit dem er sehr weit und sehr sicher schoß, und den er ungemein wert hielt. Einst aber, als er ihn aufmerksam betrachtete, sprach er: Ein wenig zu plump bist du ...
Der Morgen An Doris. Aurora steht mit Rosenflügeln Auf Tempes dunkelgrauen Hügeln, Und sä't die Flur mit Perlen an. Apollo, der sich satt getrunken, Schlägt nun des Lichtes erste Funken Und öfnet seine Zirkelbahn. Ihm folgen ...
XIII. Die Wasserschlange Fab. Aesop. 167. Phaedrus lib. I. Fab. 2 Zeus hatte nunmehr den Fröschen einen andern König gegeben; anstatt eines friedlichen Klotzes, eine gefräßige Wasserschlange. Willst du unser König sein, schrieen die Frösche, warum verschlingst du uns ...
III. Der Löwe und der Hase Aelianus de natura animalium libr. I. cap. 38. Ορρώδει ό ελεφας κεραστην κριον και χοιρου βοην. Idem lib. III cap. 31. Αλεκτρυονα φοβειται ό λεων Ein Löwe würdigte einen drolligten Hasen seiner nähern Bekanntschaft. Aber ...
VII. Der Löwe mit dem Esel Phaedrus lib. I. Fab. II Als des Aesopus Löwe mit dem Esel, der ihm durch seine fürchterliche Stimme die Tiere sollte jagen helfen, nach dem Walde ging, rief ihm eine nasenweise Krähe von dem Baume zu: ...
VIII. Der Esel mit dem Löwen Phaedrus lib. I. Tab. II Als der Esel mit dem Löwen des Aesopus, der ihn statt seines Jägerhorns brauchte, nach dem Walde ging, begegnete ihm ein andrer Esel von seiner Bekanntschaft, und rief ihm zu: ...
XV. Der Rabe und der Fuchs Fab. Aesop. 205. Phaedrus lib. I. Fab. 13 Ein Rabe trug ein Stück vergiftetes Fleisch, das der erzürnte Gärtner für die Katzen seines Nachbars hingeworfen hatte, in seinen Klauen fort. Und eben wollte er ...
VI. Die Pfauen und die Krähe Fab. Aesop. 188. Phaedrus lib. I. Fab. 3 Eine stolze Krähe schmückte sich mit den ausgefallenen Federn der farbigten Pfaue, und mischte sich kühn, als sie gnug geschmückt zu sein glaubte, unter diese glänzende Vögel ...
XIV. Der Fuchs und die Larve Fab. Aesop. II. Phaedrus lib. I. Fab. 7 Vor alten Zeiten fand ein Fuchs die hohle, einen weiten Mund aufreißende Larve eines Schauspielers. Welch ein Kopf! sagte der betrachtende Fuchs. Ohne Gehirn, und mit ...
IV. Der Wolf auf dem Todbette Fab. Aesop. 144. Phaedrus lib. I. Fab. 8 Der Wolf lag in den letzten Zügen und schickte einen prüfenden Blick auf sein vergangenes Leben zurück. Ich bin freilich ein Sünder, sagte er; aber doch, ...
XXVI. Der Hirsch und der Fuchs Fab. Aesop. 226. Phaedrus lib. I. Fab. II et lib. I. Fab. 5 Der Hirsch sprach zu dem Fuchse: Nun wehe uns armen schwächern Tieren! Der Löwe hat sich mit dem Wolfe verbunden ...
Der Esel und das Hündchen Wir dürfen uns zu solchen Dingen ... ... , Um seinem Kosen Wirkung zu verleihn, Aus vollem Halse sein »I-ah!« zu schrein. »O welcher Sang und welche Schmeichelei!« Ruft ...
XII. Der Eremit Im Walde nah bei einer Stadt, ... ... , doch sonder Anmut nicht; Die Nase lang, wie man die Kaisernasen dicht't. Das ungebundne Haar floß straubicht um das Haupt; Und wesentlichre Schönheitsstücke ...
Zilia In Pegu, (freylich ist es Schade, Daß ... ... selber auf der Wachtparade Roch man nur Wasser und Pomade Und Puder a la Zilia. Doch in der Welt ist alles eitel: So schrieb ...
XVI. Die Wespen Ιππος ερρίμμενος σφηκων γενεσις εστιν. Aelianus de nat. animal. lib. I. cap. 28 Fäulnis und Verwesung zerstörten das stolze Gebäu eines kriegerischen Rosses, das unter seinem kühnen Reiter erschossen worden. Die Ruinen des einen braucht die allzeit wirksame ...
Alcest Alcest, den mancher Kummer drückte, Der, weil er ... ... und List zu blind, Zu groß zu Prahlerei und Wind, Nicht knechtisch g'nug zu Schmeichlern sind? O Freund! bedaure doch Alcesten, Ihn ...
Lisette Ein junges Weib, sie hieß Lisette; Dies Weibchen ... ... Pein, Von Langerweile zu befrein? Der Mann sieht Lorchen an und red't mit ihr durch Blicke, Weil er nicht anders reden darf; ...
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Schon der Titel, der auch damals kein geläufiges Synonym für »Autobiografie« war, zeigt den skurril humorvollen Stil des Autors Jean Paul, der in den letzten Jahren vor seiner Erblindung seine Jugenderinnerungen aufgeschrieben und in drei »Vorlesungen« angeordnet hat. »Ich bin ein Ich« stellt er dabei selbstbewußt fest.
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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