II. Die Nachtigall und die Lerche Was soll man zu den Dichtern sagen, die so gern ihren Flug weit über alle Fassung des größten Teiles ihrer Leser nehmen? Was sonst, als was die Nachtigall einst zu der Lerche sagte: Schwingst du dich, Freundin, ...
... »Tyrann! rief eine, die er fieng, Was nützet dich mein Tod? laß mich in Frieden!« Sehr viel! sprach Podalirius: Denn wisse, daß ich, zart pulverisieret Dich einem Mönch, der greulich phantasieret, Auf seinen Schedel streuen muß, Und, eh der Abend kömmt, wird ...
... Ruhe, ganz Zufriedenheit, Trieb öfters an des Meeres Strande, Und was er sang, war Fröhlichkeit. Ihn ... ... bei dem Spiel: So konnte sie doch nichts gewinnen, Als daß sie flüchtig ihm gefiel. Ein seltner Fall, daß ...
... sie von seinen Brüsten, Um durch sie das neue Land, Das wir düngen, zu verwüsten. Dreymal ... ... Halb so theuer ist das Blut Eines Hessen angesetzet, Als man in Konnektikut ... ... verlach ich euern Streit; Was kann ich dabey verlieren? Wird das Erbtheil Penns bedräut, ...
... – Man sagt's, jedoch man ist es nicht. Das zeigt uns folgender Bericht, Der ganz ... ... stattlich anzuschauen –« »Ach laß!« versetzte sie gequält, »Das Kloster ist der Gatte, der ... ... eigne zarte Poesie. Und alle Waffen der Koketterie, Das Augenspiel, das Lächeln, selbst den Tanz Nimmt sie zur Hand ...
... seinem Kopfe trug, Und mehr als eine schöne Helena War Preis des Siegers. Der Besiegte aber schlug ... ... stolz der Schönen Liebe nahm. Dies fachte neu den Zorn des Unterlegnen an; Er schliff den Schnabel, schlug die Luft und ... ... hielt den Eifersüchtigen in Bann. Doch war's nicht nötig, daß er neu den Krieg begann. ...
... viel, und bin bereit Um sie zu trauern, weil das Weib uns Freude schenkt. – Das Vorgesagte ist nicht überflüssig Für meine Fabel, denn sie meldet dies, Daß eine Frau, des Lebens überdrüssig, Sich eines ... ... vorwärts schafft, Der Geist des Widerspruches wird das Weib bestimmen, Gegen die Strömung anzuschwimmen.« ...
... Hundehals er eine Stell, Wo abgeschabt erscheint das schöne Fell. »Was ist das?« fragt er. – »Nichts!« – »Wieso?« – ... ... , Kleinigkeiten!« – »Nun was denn?« – Drauf der Hund: »Das Halsband meiner Kette rieb ...
... die Tatze – Kurz, er war toller als toll! Was tat er nicht alles an Bittgebeten, An Tränen ... ... Bis endlich durch eines Gottes Gunst Das große Wunder eingetreten: Als eines Morgens der Narr erwacht, ... ... , Getreu dem Wort: Die Katze läßt das Mausen nicht! Was nutzte nun die schöne Wandlung der Statur? ...
... vergifteten Pfeil über sich in den Himmel, niemand Geringerm, als einem Gott, das Leben damit zu rauben. Der Pfeil floh in die unermessenste Ferne, in welcher ihm auch der schärfere Blick des Riesens nicht folgen konnte. Schon glaubte der Rasende sein Ziel getroffen zu ...
Der Falke Des einen Glück ist in der Welt des andern Unglück. Eine alte Wahrheit, ... ... antworte ich, wichtig genug ist, daß man sie mit einer neuen Fabel erläutert. Ein blutgieriger Falke schoß ... ... den vertrautesten Kennzeichen der Liebe gestört hatte. Schon war er ihnen so nah, daß alle Rettung unmöglich schien; schon gurrten sich die zärtlichen Freunde ihren ...
Der Fuchs und der Bock Als Weggenossen hatte einst der ... ... : »Bei meinem Bart, das nenne ich Verstand! So kluge Leute schätz ich sehr. Ich selber ... ... Und mahnt ihn tröstend zur Geduld. »Hätt Euch«, sagt er, »des Himmels Huld Den Geist ...
... Buchen Kannst du mit deinen Kindern Käfer picken. Komm schnell, daß wir uns in die Augen blicken Und herzlich küssen, weil nun Friede ... ... nie Mir süßre Botschaft werden können Als diese Friedensmelodie. Wie schön, daß du ihr Überbringer bist! Dort ...
... werten Dank verrichten Nichts ahnend kroch Aus ihrem Loch Vor des Löwen Maul eine Ratte hervor Und ... ... ? Und doch geschah's nach wenig Tagen schon, Als er aus seinen sichern Wäldern ging Und unversehens sich in einem Netze ...
... Pilgerschaft: Zwei wahre Schelme, die trotz ihrer Sammettatze Als Reisezehrung massenhaft Das köstlichste Geflügel knackten Und manchen fremden Käse packten. ... ... du nicht zur Beute Der Hunde wirst, nach deiner besten List. Was mich betrifft, schau her, wie meine eine ... ... Dort dringen Dächsel zu ihm ein; Und wie er wieder flieht aus seiner Höhle Tor, Erwischen und ...
... nun verlangt er für sein Retterwerk den Lohn. »Was? Deinen Lohn?« entgegnet ihm der Wolf voll Hohn; »Mein Freund, du spaßest jedenfalls. Ist das nicht schon genug, daß heil du deinen Hals Aus meinem Maul herausgebracht? O Undank! Lauf ...
... , Verstehn zu wirken auf die Anspruchslosen. Esel bewerten das nur, was sie sehen; Der Fuchs jedoch weiß auf den Grund ... ... steckt, so richtet er Ein Wort an ihn, das er recht fein Auf eine Heldenbüste einst geprägt, Die ...
... Art und Weise, Wenn uns nicht täuscht die alte Kunde, Daß sie auf jede Meeresreise ... ... Delphine mitgeschwommen. Die sind uns Menschen sehr gewogen, Sofern uns Plinius nicht belogen. Sie ... ... Betrachtete sich den albernen Tropf Und sah nun, daß er aus den Wogen Nichts als ein Vieh herausgezogen. Schnell warf ...
... Liebenswürdigkeit Des Freundes, labte sich entzückt Am Duft des Fleisches, das zerstückt Und fein gekocht ... ... fehlen soll. Doch ach, wie war das jammervoll: Man trug das Mahl in einer engen Flasche ... ... als ein Büchsenlauf. Der Storchenschnabel tauchte leicht hinein ins Glas, Des Gastes Schnauze aber brauchte andres Maß. Mit leerem Magen zog der ...
... Busentüchlein – Späße, deren dieses Kind Sich aus Respekt nur zag erwehrt, Was ihrem Vater kein Gefallen abgewinnt. Inzwischen ... ... Kaum reicht es noch für einen Teller Suppe hin. Der Hase saß versteckt in einem Kohlbeet drin; ... ... Und mehr Verwüstung machten sie in einer Stunde, Als die gesamte Hasenschar aus weiter Runde In hundert Jahren angerichtet hätte. ...
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