... , ein kluger Mann: »Es läßt Sich wohl bekämpfen, was uns droht. Wir brauchen nur zu sorgen, Daß lieber heut als morgen Der Feind ein Glöckchen ... ... das er wisse. Ein jeder stimmte bei, Daß man das Glöckchen hängen müsse. ...
... Und während man den Hafer unbeachtet läßt, Hält man des Fiskus Maultier fest. Da das sich trotzig wehrt, so sticht man ... ... ungeschoren traben. O Gott, ist das gerecht?« »Freund,« rief das andre Tier zurück, »Es ...
... geringer: will eins nur berichten, Wie hier dieser Blinde aus Götterchor Das kostbare Licht seiner Augen verlor, Und wie der ... ... ihr könnt euch denken, Daß ihr Geschrei recht lästig war; Es störte die ganze himmlische Schar ... ... schmerzlich sein! Nach vielem Prüfen und Erwägen, Besorgt ums Wohl der Menschen alle – Und ...
... Der Esel macht sich drauf ans Grasen Und freut sich, daß er's günstig traf: ... ... Schützer macht. Flieh nur einstweilen, bis er kommt! Das ist mein Rat, der dir am ... ... Wolf den Esel fest beim Kragen. Ich meine, daß es stets das beste sei, Der eine steht ...
... Da sprach der Tontopf: »Also los!« Dreibeinig humpeln Seit an Seite Die guten Leutchen in ... ... Hindernis Der eine immer an den andern. Bald hat der Tontopf einen Riß, Und hundert Schritt sind kaum gemacht, ... ... nur mit gleichen Kameraden, Sonst mußt du stets in Ängsten schweben, Das Los von einem dieser Töpfe zu erleben.
... er grollend noch den Nacken reckt; Geduldig trägt er, was das Schicksal will. Doch als des Esels Kampfruf ihn erweckt, Der ... ... vor Augen litt ich still das böse Spiel – Doch daß der Esel hilft, mich zu verderben, Verdoppelt mir das Leiden und das Sterben!«
... Stimme schallen. Da rollt aus dem Rabenschnabel der Fraß Dem Fuchs ins Maul, der unten saß. Der lachte: »Dank für die ... ... gewiß den Käse wert.« Der Rabe saß verdutzt und schwor: Das käm ihm nicht noch einmal vor. ...
... willen – Um den Hunger der Schwächsten so lange zu stillen, Bis daß die Marder kämen, die Entsatz versprochen; In wenig Tagen ... ... Last; Nichts kann ich euch geben als nur mein Gebet, Das gern für die Ratten zum Himmel fleht, ...
... Mein Freund,« spricht er ihn an, »Das hast du gut gemacht; nimm diesen Taler hier! Wer so wie ... ... müht, gewinne nach Gebühr, Denn jede Mühe ist, so heißt's, des Lohnes wert. Sieh dort den Herrn, er soll gar großen Reichtum ...
... Hier steht Hans Wurst! Zwiefach verwandt Mit Bertrand, der des Papstes Affe. Gesegelt ist er ... ... Eintrittsgeld.« Der Affe redete gescheit. Es gilt die Mannigfaltigkeit Des Geistes mehr als die am Kleid: Ein buntes Fell Ermüdet ...
... Und kam in Not und Leid, Als nun der Nord regierte. Sie hatte nicht ein Stückchen Von ... ... Dann zahl ich alles dir zurück Und füge noch ein gutes Stück Als Zinsen bei.« Die Ameis leiht Nicht gern; sie liebt die Sparsamkeit ...
... Der Fuchs und die Trauben Ein Fuchs aus der Gascogne oder Normandie, Verhungernd fast, hat ... ... ach, wie köstlich lockten sie Mit ihrer reifen zartbehauchten Haut! Das wär ein Mahl, wie’s unserm Burschen wohl behagte. Doch unerreichbar ... ... grün! Die sind für Lumpen gut!« Und war's nicht besser so, als daß er sich beklagte?
Der Satyr und der Wanderer In wilder Höhle Hintergrund Ein Satyr saß mit Weib und Kindern, Den Suppennapf vor Hand und Mund, Um ihres Magens Not zu lindern. Sie hockten auf gehäuftem Moos Und wünschten keine beßren Pfühle. ...
... Törin, welch ein Wahn! Ich bin wohl härter als dein Zahn. Du aber scheinst nicht recht gescheit: Eh du aus mir ein Eckchen nagst heraus, Brech ich dir alle Zähne aus. Ich fürchte nur den Zahn der Zeit.« Das gilt für euch, unnütze kleine Geister, ...
... du gerechtes Urteil nennst, Nicht bald als Laune nur erkennst, Als Willkür oder Machtgelüste. Sprich ... ... hart verklagst, So höre, daß ich lügen müßte, Mich als des Undanks Sinnbild zu bekennen, ... ... er Und müsse sich für uns auf unsern Feldern plagen, Daß das, was Ceres Menschen wie auch Tieren sende, Zur Frucht ...
... berühmte Stickerin, Die jetzt als Spinnerin die Beutenetze wob Und Anspruch auf das ganze Fliegenvolk erhob. ... ... Brut In mitleidloser Freude, daß so groß und gut Der Appetit der Kleinen war, die nackt im ... ... Nach mehr verlangten, und die Schwalbe trug's herbei. Ununterbrochen währte hier das Schlemmerfest, Indes die ...
... Er ruft den Tod. – Der eilt sofort herbei Und fragt ihn, was er wolle. Der andre bittet, daß er ihm behilflich sei, Ihm aufzuladen seine Reisigrolle. Der Tod kommt schnell, um uns zu heilen, Doch lassen wir's nur ...
... Denn sein Bewußtsein hatte keinen Raum Für etwas andres als das tote Gut, Das er der Erde gab in Hut. So ... ... deinen vollen Kassen Stets schöpfen konntest nach Bedarf?« »Was stets? Was schöpfen?« rief der Alte scharf, »Kommt ...
... einst im Grase Der Uferwiesen, »daß du nicht so bald wie ich Das Ziel erreichst.« Vor Lachen wälzte ... ... doch bei seinem Springen Im Augenblick der Sieg gelingen. Der Ruhm des Sieges ist für ihn nur klein, Unwürdig scheint er ihm zu ... ... mit hundert Dingen, Es drängt ihn nichts. Erst als die Gegnerin Schon nah beim Ziele ist und ...
... Arbeitet, macht euch Müh und Plag! Das ist ein Tun, das immer Früchte bringt. Ein Landmann, ... ... »O hütet euch,« sprach er, »das Erbe loszuschlagen, Das unsre Vordern uns gelassen. Ein Schatz liegt drin versteckt, nur ...
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