Kotill Kotill, der, wie es vielen geht, Nicht wußte ... ... toll es will. Heiß' anfangs närrisch, wie Kotill: Dein Beifall ist drum nicht verloren. Sei nur beherzt und spare keinen Fleiß! Ein Tor ...
Die Toleranz Der Adler hielt auf der bereiften Spitze Des himmelhohen ... ... Die Kost, die meinen König nährt, Das Fleisch der Thiere zu genießen, Drum halt ich ihn des Todes werth. »Da Zevs ihn leben läßt, so ...
Der Goldfasan Es war einst eine Hungersnoth Im Thierreich, ... ... ganzen Staat Bey einem alten Hamster ab, Der ihm zwo Metzen Korn drum gab. Nun pflegt er sich bey Fürstenkost; Doch plötzlich fiel ...
Die Witwe Ein Märchen Dorindens junger Ehegatte, Den ... ... lachet höhnisch; doch er lache! Durch eine Spötterei hört eine wahre Sache Drum noch nicht auf, gewiß zu sein. Genug, der Tod entriß Dorinden ...
Der alte Diener An meinen Bruder. In Memphis goldner ... ... Rocken fort, und eh wir uns besinnen, Reißt Atropos den Faden ab. Drum komm, o komm, beflügle deine Schritte! Kein Trianon gleicht unsers Vaters Hütte ...
Der Zeisig Ein Zeisig war's und eine Nachtigall, Die ... ... so wahr ich ehrlich bin! Wie schön und gelb ist sein Gefieder! Drum singt er auch so schöne Lieder; Dem andern sieht man's gleich ...
Das Testament Philemon, der bei großen Schätzen Ein edelmütig Herz ... ... »Philemon hat es wohl gedacht, Daß uns der Reichtum wird verderben, Drum hat er uns sein Gut vermacht. Du hungerst karg: ich hab' ...
Die Mißgeburt »Frau Orgon!« rief die Frau Gevatterin, » ... ... , wie das erschrecklich lassen muß! Allein Lucinde will's verhehlen; Drum sagen Sie nur weiter nichts davon. Das arme Kind! Es ist ein ...
Der Freigeist Ihr, die ihr nach der Tugend strebet, ... ... Glück aus Milzsucht raubt, Sonst würd' er nicht so abergläubisch werden. Drum faßt den kurzen Unterricht: Was viele glauben, glaubet nicht! Sie ...
Das Testament »Sohn«, fing der Vater an, indem er sterben ... ... ? Der Reichtum? Nein! Das Glück, der Welt genützt zu haben; Drum sei vergnügt, wenn du dir dies erwirbst. So dacht' ich, liebster ...
Die kranke Frau Wer kennt die Zahl von so viel bösen ... ... verstreicht, der Trank ist eingenommen; Allein der teure Trank hilft nicht; Drum muß der zweite Doktor kommen. Er kömmt. Geduld! Nun werden wir ...
Der gütige Besuch Ein offner Kopf, ein muntrer Geist, ... ... allein, Und müssen gar vor Langerweile lesen? Ich dacht' es wohl, drum kam ich so geschwind.« »Ich bin«, sprach der Poet, »noch ...
Die Verschwiegenheit »O Doris! wärst du nur verschwiegen: So ... ... küssen, Braucht niemand auf der Flur als ich und du zu wissen. Drum bitt' ich, Doris, schweige ja! Sonst flieht und haßt mich Sylvia ...
Herodes und Herodias Freund, wer ein Laster liebt, der liebt ... ... So sehr ihn auch sein Laster eingenommen. Wenn er unzüchtig ist, ist er drum grausam? Nein! Doch laßt nur einen Umstand kommen: So wird ...
Krispin und Krispine Daß oft die Weiber bis ins Grab ... ... der Tat sehr wunderbar; Und dennoch ist's nicht selten wahr. Drum, Männer, lest ihr, wie Krispine So herzlich den Krispin gehaßt: ...
Die vierte Satyre des Boileau An Herrn de la Fermiere in Petersburg. ... ... blindem Stoltz nach seinem Sinne lebt Und seine Fehler selbst als Tugenden erhebt. Drum sag ich dieses nur, dem der sich gerne kennet; Der Weiseste bleibt ...
Die Biene und die Henne »Nun Biene«, sprach die träge ... ... Die, was sie selber nicht verstehn, Doch meistern und verachten wollen: Drum, Henne! rat' ich dir, zu gehn.« O Spötter, der ...
Der glückliche Dichter Ein Dichter, der bei Hofe war – ... ... Freund' und Kenner sein. Ich mag die Welt nicht Lügen strafen, Drum sag' ich weder ja noch nein. G'nug der Poet war ...
... denn nicht, wie still ich bin? Drum schweig' und komm', den Berg noch einmal durchzustreifen.« Sie thut ... ... ja reif. Doch still! Der Winzer läßt sich wieder hören. Drum weißt du, was ich machen will? Ich nehme von den blauen ...
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Der Waldbrunnen »Ich habe zu zwei verschiedenen Malen ein Menschenbild gesehen, von dem ich jedes Mal glaubte, es sei das schönste, was es auf Erden gibt«, beginnt der Erzähler. Das erste Male war es seine Frau, beim zweiten Mal ein hübsches 17-jähriges Romamädchen auf einer Reise. Dann kommt aber alles ganz anders. Der Kuß von Sentze Rupert empfindet die ihm von seinem Vater als Frau vorgeschlagene Hiltiburg als kalt und hochmütig und verweigert die Eheschließung. Am Vorabend seines darauffolgenden Abschieds in den Krieg küsst ihn in der Dunkelheit eine Unbekannte, die er nicht vergessen kann. Wer ist die Schöne? Wird er sie wiedersehen?
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