Die Ente Die Ente schwamm auf einer Pfütze Und sah ... ... Ente lachte noch, und eine Gans blieb stehn. »Was«, sprach sie, »hast du uns zu sagen?« – »Ach nichts! Ich hab' euch zugesehn ...
Der Greis Von einem Greise will ich singen, Der neunzig ... ... in der Nachwelt Ohren, Du Ruhm, den sich mein Greis erwarb! Hört, Zeiten, hört's! Er ward geboren, Er lebte, nahm ein Weib, und starb ...
Usge und Zacchi Eine japanische Geschichte. In Japan, ... ... Er dringt darauf; Sie fleht. Er will es ihr entreissen; Sie hält die Hand ihm auf. Er ringt mit ihr; sie weint. Er ...
Therese Paradis Ihr selbst gewidmet. Ich war ein ... ... An einem Feste Gottes, Als ich ein Lied ihm sang, Da hört ich Flügel schwirren Und eine Stimme girren, So sanft wie Flötenklang; ...
Die zween Hunde An meinen August. Ein Junker ... ... alten Schüler zu bezwingen. Vielleicht, sprach Fritze, hilft der Stock: Er holt den Stock, man prügelt Schnurren; Noch bleibt er steifer als ein Bock ...
Der Zeisig Ein Zeisig war's und eine Nachtigall, Die ... ... dumm er ist. Stax kömmt, und kaum ist Stax erschienen, So hält man ihn auch schon für klug. Warum? Seht nur auf seine ...
Der neue Mentor An Herrn Kirchenrath Sander. Gevatter Adjutant ... ... Komm Bube! rief der Adjutant, Wie vor dem Bataillon; doch weise, Hast du auch Kraft in deiner rechten Hand? Hier nimm das Deckelglas! Gleich ...
Boreas und Alekto Als einst Fürst Boreas, der Popanz der Natur, Auf einen Staatsbesuch zum Vetter Pluto fuhr, ... ... spritzte wie ein Thau auf ihr Gesicht zurücke Und gab ihm schnell die schwarzgesprengte Haut, Vor welcher selbst dem Orkus graut.
Der Wundermantel Elisa starb: kein Testament Vergab sein Gut. ... ... Und hilft durch stille Wunderwerke Dem Leidenden. Die Lahmen gehn, Der Taube hört, die Blinden sehn, Und kurz es ward in wenig Wochen Vom ...
Die Freundschaft An Zoe. Zevs gab an einem ... ... ! Segnend schloß ich dich In meinen Arm, da schwand mein Leiden. Hört auf die Götter zu beneiden, Ihr Sterblichen, beneidet mich.
Die Fliege Daß alle Tiere denken können, Dies scheint mir ausgemacht zu sein. Ein Mann, den auch die Kinder witzig nennen, Äsopus hat's gesagt ... ... Das kann man ihnen nicht vergeben, Wenn man sie nicht für Narren hält.
Der Lügner Ihr Meister in der Kunst zu lügen, Rühmt ... ... schneidet, wie Ihr wollt, Ich will von keinem Schnitt erwachen.« Kaum hatt' er noch das Geld empfangen, So rief der witz'ge Delinquent: ...
Das Bild des Todes An Serena. Des großen ... ... ist sein Haupt geschmückt Und – seine Faust, o laß mich fliehen! Hält einen Dolch auf mich gezückt. Mein Sohn, versetzt der graue Weise ...
V. Zeus und das Pferd Καμηλον ώς δεδοικεν ίππος, εγνω Κυρος ... ... eine breitere Brust würde meine Stärke vermehren; und da du mich doch einmal bestimmt hast, deinen Liebling, den Menschen zu tragen, so könnte mir ja wohl der ...
Der Reisende Ein Wandrer bat den Gott der Götter, Den ... ... der nahe Pfeil nun lehren, Ob ich dem Sturm zu viel erlaubt? Hätt' ich dir Sonnenschein gegeben, So hätte dir der Pfeil das Leben, ...
Der Wuchrer Ein Wuchrer kam in kurzer Zeit Zu einem ... ... sehr bequem beisammen sein; Doch sollen alle die hier wohnen, Die Ihr habt arm gemacht: so ist es viel zu klein.«
Das Testament Philemon, der bei großen Schätzen Ein edelmütig Herz ... ... Und läßt den, den er rief, doch leer zurücke gehn. Arm hatt' er sich noch satt gegessen; Reich hungert er, bei halbem Essen, ...
Epistel an Sarasin Freund, einen kurzen Augenblick War ich bey dir: ... ... Bey dessen Symphonien mir Die kurze Zeit so schön vergehet! Doch hätt ich Euch wohl ausgespähet? Hätt Euch so schnell mein Herz gewählt? Wär es von dem, der uns ...
Der Lohn des Helden Einst fiel der Leu, der auf ... ... Weg mit dem Aas, es braucht kein Grab; Nur zieh mir ja die Haut ihm ab, Es läßt sich gut drauf schlafen.« Ist ...
Der süße Traum Mit Träumen, die uns schön betrügen, ... ... Doris, mein Verlangen! Hat Timon endlich dich besiegt?« Sein Schlafgeselle hört ihn lallen; Er hört, daß ihn ein Traum verführt, Und tut ihm liebreich den Gefallen ...
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Diese Ausgabe gibt das lyrische Werk der Autorin wieder, die 1868 auf Vermittlung ihres guten Freundes Ferdinand v. Saar ihren ersten Gedichtband »Lieder einer Verlorenen« bei Hoffmann & Campe unterbringen konnte. Über den letzten der vier Bände, »Aus der Tiefe« schrieb Theodor Storm: »Es ist ein sehr ernstes, auch oft bittres Buch; aber es ist kein faselicher Weltschmerz, man fühlt, es steht ein Lebendiges dahinter.«
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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