Klage eines Gedichts Endlich darf sie mir einmal ... ... zürnende Thräne Rinnen, endlich mein Schmerz sagen, wie bitter er ist. Bürdet mir Stolz nicht auf, wenn ich von Entweihungen rede; Wer so lange wie ich duldet', und schwieg, ist nicht stolz. Vor Dolmetschungen ach bewahret mich, Göttinnen ...
[Minister der Bestechung angeklagt] »Minister der Bestechung angeklagt. So was geschah bei uns nicht meiner Tage.« Ich stimme gern dir bei, nur vorher sage: Ob die Bestechung dich befremdet, ob die Klage?
[Es war eine gelbe Zitrone] Es war eine gelbe Zitrone, Die lag unter einer Kanone, Und deshalb bildete sie sich ein, Eine Kanonenkugel zu sein. Der Kanonier im ersten Glied, Der merkte aber den Unterschied. – – ...
Helden-Gedichte 1. Du nur im Wechsel standhafts Glücke, Wie lange blendet uns dein Schein? Wie lange sollen deine Tücke Geehrt, ja angebetet, feyn? 2. Du sähest uns, mit güd'nen Hamen, Durch allgemeine Zauberey ...
Hymnus an den Mond Freundlich ist deine Stirn', helles Auge der Nacht, Weiß bekleideter Mond, lächelnd ist deine Wang', Holder Wolkenbewandler, Der die silberne Fackel schwingt. Ruhe hüpfet dir vor. Wie der Pflüger frohlockt, Wie der Schnitter frohlockt, ...
Ostern Endlich ist der Schmerz gelößt, Und in Thränen der Rührung Badet die Freude den jungen Fittig, Und schwingt sich jubelnd der ewigen Liebe entgegen. Kein Herz, das nicht schneller klopfte, Kein Auge, das nicht heller glänzte. Nur ...
[Wenn es stürmet auf den Wogen] [1816–] ... ... ist hingezogen Auf die weite See hinaus, Bei jeder Welle, die brandet Schäumend an Ufers Rand, Denkt sie, er strandet, er strandet, er strandet, Er kehret mir nimmer zum Land. Bei des Donners wildem ...
Die Sonntagskinder Jahrelang bildet der Meister und kann sich nimmer genugtun, Dem genialen Geschlecht wird es im Traume beschert!
... Freundlichkeit des Gottes angenommen, Der ihn bekleidet mit Licht! Du, Seele! bist nicht fortgerissen Aus mir, ... ... mich, So mußt ich plözlich hin in ewgen Schlaf versinken Und Luft bekleidete dich! Er hieß mich leben, hieß dich bleiben, ...
Der Sommerabend Eben sank die Sonne nieder Und nun ward ... ... Kühle Luft beginnt zu weh'n, Süße Labung träufelt nieder, Und es badet sich im Thau Halm und Blum' in Feld und Au. ...
Unseliger Kreislauf Wohl täglich will erscheinen Die schöne Morgenröth, Den Thau muß nieder weinen, Die weis bekleidet geht, Luna ist sie genannt; Schneeweis thut sie uns leuchten, Macht uns den Tag bekannt. Und über ihr in ...
Venezianischer Morgen Richard Beer-Hofmann zugeeignet Fürstlich verwöhnte Fenster ... ... wo ein Schimmer von Himmel trifft auf ein Gefühl von Flut, sich bildet ohne irgendwann zu sein. Ein jeder Morgen muß ihr die Opale ...
... Wälder nimmt, Wo deutsche Treue sich beim deutschen Handschlag findet, Des Landmanns froher Fleiß für sich die Garben bindet Und alte Freiheit noch den angeerbten Hut Frisch in die Augen drückt, und unbefehdet ruht; Da ist ein kühler Ort, dem keine Schönheit fehlet, ...
Nordoststurm Nordoststurm tobt ums Haus. Es kracht in allen Fugen und das Meer drüben brandet, daß wir es bis in unser kleines Stübchen hereinhören. Wir sitzen im Sofawinkel vor einem Strauß Heidekraut, den wir in Wind und Regen gestern dem sterbenwollenden Sommer draußen ...
Das Göttliche Wäre sie unverwelklich, die Schönheit, ihr könnte nichts gleichen ... ... Nichts, wo die Göttliche blüht, weiß ich der Göttlichen gleich. Ein Unendliches ahndet, ein Höchstes erschafft die Vernunft sich, In der schönen Gestalt lebt es ...
Die neue Versicherung 1775. Bei dieser Sonne schwör ichs dir, Vom Quell des Lichtes angezündet, Die treue Liebe flammt in mir; Der kalte Winter findet Mich gegen dich, so wie der Mai Und Rosenmond mich fanden. ...
... Koran, wie es der verhieße, Hierauf begründet sich die reine Lehre. Doch der Prophet, Verfasser jenes Buches, ... ... Donner seines Fluches Die Zweifel oft den Glauben uns verbittern. Deshalb entsendet er den ew'gen Räumen Ein Jugendmuster, alles zu verjüngen; ...
[Fahr fort, o Fürst, in deinem hohen Amt] ... ... Fürst, in deinem hohen Amt, Um das der Ehrgeiz selbst dich nicht beneidet, Das rettet nur, indems zugleich verdammt, Wie einst der jüngste Tag die Seelen scheidet. Gesetzt in eine Zeit von blutgem Wahn, Die reife glaubt ...
8. Am Kirnberg Hinter dem Bandhaus 1 lang hin dehnt sich die Wiese nach Mittag, Längs dem hügligen Saum dieser bewaldeten Höhn, Bis querüber ein mächtiger Damm sich wirft wie mit grünem Sammet ...
[Der müde Wandrer sitzt am Steg] Der müde Wandrer sitzt am ... ... Vorüber eilet der Fluß, Am Ufer lehnend, die Hände gekreuzt, Und badet den müden Fuß. Die Hände so braun und braun ist der Fuß ...
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