Devise für Kunst und Leben Hast du begriffen, warum die Wanzen und Flöhe entstehen, Fluchst du nicht mehr der Natur, daß sie sie schafft, wie dich selbst, Dann bekämpfe sie einzeln und warte nicht, bis sie dich stechen: Duldung gebührt dem Geschlecht ...
... Lebe wie die keusche Lilje, laß mich wie die Rose leben! Laßt mich euren Rat vernehmen, was das Beste sei von Zweien: Weise leben, lose reden? Weise reden, lose leben? Wollt ihr mich durchaus verkennen, tut es immerhin, denn immer ...
Zweyhundert und dreyßigstes Sonett. Daß Leben flieht und kann nicht Ruhe finden, Und eilend kommt der Tod ihm nachgegangen, Und Gegenwärtiges, und was vergangen, Ja Zukunft selbst mir steten Kampf entbinden; Erwartung und Erinnerung entzünden Mich wechselnd so, ...
... achtzigstes Sonett. Von wannen nahm Amor das Gold, zu weben Ein blondes Flechtenpaar? Und jene Rosen Von welchen Dornen? Und von welchen Moosen Den zarten, frischen Reif mit Puls und Leben? Woher die Perlen, zügelnd zu umschweben Der süßen Worte züchtig ...
4. Redlich, Schatten, kannst du heben Den Pokal, mich lassen leben; Wenn sie meinen Leib bestatten, Bist du mitvergangen, Schatten! Manches Auge möchte weinen; Schatten, doch ich wüßte keinen Auf dem weiten Erdenringe, ...
... In ihres Blüthenalters schönstem Weben, Wann Amor meiste Kraft zu haben pfleget, Als sie die ... ... Schied Laura, die mir Leben hat gegeben, Sich schön, lebendig himmelwärts zu heben, Von wo sie herrschend, waltend mich ... ... letzte Tag, erster zu zweytem Leben? Daß, wie bey ihr stets die Gedanken waren, So auch ...
Einhundert sieben und fünfzigstes Sonett. Wie Gott anschauen ist das ew'ge Leben, Und Niemand mehr da will, noch dürfte wollen, So, Herrinn, hat in kurzem, kummervollen Daseyn mir euer Anblick Lust gegeben. Noch sah euch selbst ich nie ...
Einhundert acht und siebenzigstes Sonett. Bey edlem Blut ein Leben still zufrieden, Ein reines Herz bey hoher Einsicht drinnen, Des Alters Frucht bey Blüthen mitten innen, Bey sinn'gem Ernste heitern Seelenfrieden Hat dieser Herrinn ihr Planet beschieden, ...
... . Könnt' mahlen ich der Seufzer lindes Weben Von ihr, der Herrinn, nun in ... ... zu fühlen und zu gehen, Zu athmen und zu lieben und zu leben, – O, wecken müßt' es heißer Sehnsucht Beben; So kehrt mit liebend-eifersücht'gem Spähen Sie, fürchtend, ...
Auf zwei Sudler, die einander loben Nicht so, nicht so, ihr Herrn. Wollt ihr einander zu Ehren Bringen, muß vor der Welt einer den andern verschrein.
200. Haben und gehabt Haben ist ein reicher Mann, und Gehabt ein armer Mann; Daß auß Haben wird Gehabt, ist offt Haben Schuld daran.
Wer da will der Liebe leben, Muß sich ganz der Liebe geben, Sich nicht teilen, nicht zersplittern, Ganz im Kuß hinüberzittern; Muß des Herzens ganzes Drängen Auf des Mundes Spitze zwängen; Muß nicht denken, rechnen, klügeln, ...
[Wie eine Blume blüht/ so fliehet unser Leben] Wie eine Blume blüht/ so fliehet unser Leben/ Wir müssens/ ehe wir recht leben/ übergeben.
[Ich bin nun deschargirt von dem maladen Leben] Kaum hatte ... ... fogendes: Ich bin nun deschargirt von dem mala den Leben. Mir hat der Maur 1 facon genug disgousto geben. Wo Einfalt avancirt, und Vnschuld mit raison ...
[Geht Gottes Huld vorher/ so folgen seine Gaben] Geht Gottes Huld vorher/ so folgen seine Gaben/ Ein Hold-benahmter Tag führt dich ins Leben ein/ Heut wird der Unschuld Schmuck dein Tauff-Geschencke ... ... / Von beyden kanst du so ein freudig Denck-Mahl haben.
... . Welch Schicksal, welche Kräft' und Listen heben Wehrlos auf's Neu zum Schlachtfeld mich ... ... wär' Entrinnen, Mein wär' das Weh, verlör' ich da mein Leben. Nicht Weh, nein, nur Gewinn! So freundlich weben Die Funken und die helle Leuchte drinnen, Die blendend mich ...
... Vielleicht war vormahls süß der Liebe Leben, – Wann, weiß ich nicht –; in Herb' ist's ... ... und seltne Ruh bescheret, Läßt nun in Unruh fort und fort mich weben. Grausam hat Tod mir all' mein Glück entrungen, Und keinen ...
... zwanzigstes Sonett. »Werthvoll ist's Leben, und nach ihm zu preisen In schönen Frau'n ein ehrbarliches ... ... auch lebendig eben; Und scheint sie's auch, ist's schuldvoll rauhes Leben Schlimmer als Tod und herbste Pein zu heißen. Nicht hat Lucretia ...
... er seiner Magdalis nichts zum grünen Donnerstage geben konte Getreue Magdalis, du forderst zwar den Zoll, Der ... ... wiederkommt, zum grünen Donnerstage; Doch meine Hand weis nichts, was sie dir geben soll, Weil ich in selbter nichts als Luft und Mangel trage. ...
[Was ist des Menschen Zeit und Leben/ als ein Tag] Was ist des Menschen Zeit und Leben/ als ein Tag/ Der einer düstren Nacht bey nahe gleichen mag; ... ... mit der Zeit den andern Morgen grüßt/ Der einen ewigs Licht und Leben hoffen heist/ Den andern ...
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Diese Blätter, welche ich unter den geheimen Papieren meiner Frau, Jukunde Haller, gefunden habe, lege ich der Welt vor Augen; nichts davon als die Ueberschriften der Kapitel ist mein Werk, das übrige alles ist aus der Feder meiner Schwiegermutter, der Himmel tröste sie, geflossen. – Wozu doch den Weibern die Kunst zu schreiben nutzen mag? Ihre Thorheiten und die Fehler ihrer Männer zu verewigen? – Ich bedaure meinen seligen Schwiegervater, er mag in guten Händen gewesen seyn! – Mir möchte meine Jukunde mit solchen Dingen kommen. Ein jeder nehme sich das Beste aus diesem Geschreibsel, so wie auch ich gethan habe.
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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.
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