[Kalt ist's, eine trockene Kälte] Kalt ist's, eine trockene Kälte, Aus modernen Burgen schallt Tadel für das Holz, den Heizer Durch die weiten Säle bald. Aber in des Armen Hütte Ist von Tadel keine Spur ...
O wie freu'n wir uns! O wie freu'n wir uns, Wenn ein Frühlingstag Endlich heiter lacht Ueber ... ... Wenn der letzte Schnee Rieselt hin als Quell Durch die grünen Au'n Rein und silberhell; Wenn ...
So geht's in der Welt Sparbüchschen, nun ist es Mit dir auch ... ... Hin fiel mir das Krüglein, Da war es entzwei: Nun ist's mit dem Spar'n Und dem Gelde vorbei.
Geibel's Antheil Wenn Küsse flüstern durch die Nacht ... ... still in Silbertracht Durch ihren Himmel geh'n, So ruf' ich, schlafet wohl, jawohl! In Ruh'! ... ... ist der, Vom Dünensand bis nach Tyrol Und wieder bis an's Meer. Auch er ...
An den Polizei-Zensur-Präsidenten Grafen S. Auf Mittelmäßiges zumeist Schriebst du ein Imprimatur; Es schreibt dafür der deutsche Geist Aufs Grab dir ein Damnatur.
Auf Katharina's Thronbesteigung Die unsre Mutter ist, Die ... ... Land, So gieb mir Mutterherz und Salomon's Verstand!« Da feierten die Engel; da floß von Jovah's Höhen Der Weisheit Oel, wie Thau vom Hermon fließt, ... ... an, Sie segnete die Väter und Riga's Wohl; Ja, unsern Tempel der Gerechtigkeit Hat Katharina ...
Einem reisenden Maler in's Stammbuch Gehst hin in eine ... ... Ich böt dir was Geringes an; Ob's gleich nur Quark – in dieser Welt Im ... ... , Doch schau, wer Rat dir geben kann. Ein Mancher meint's von Herzen recht, Gibt's drum nicht minder dumm und schlecht. ...
A. VERWEY Der dichter · will er tag für tag sich sagen Wo wahr und falsch von rechts nach links sich jagen Muss dafür jahrlang schweigend busse tragen. Die besten genossen – Ihr spracht unumwunden: Ich hab sie gefunden ... ...
Antwort (i.A.) »Sehr geehrter Herr! Gestatten Sie der Gattin meines Gatten seine Antwort mitzuteilen. Er beglückwünscht sich zu solchen Äußerungen, die gleich Dolchen seiner Werke Brust durchwühlen. Doch er ist zurzeit verhindert. Nämlich ...
[Das Bild des Mann's in nackter Jugendkraft] Das Bild ... ... Ruhe und bewegt so edel, Wohl ist's ein Anblick, der Bewundrung schafft; Drum Licht herbei! Und merke dir's, o Schädel! Jedoch ein Weib, ein unverhülltes ...
[Beten wollt ihr! Seid ihr's wert?] Beten wollt ... ... s wert? Daß man euch im Himmel hört? Ob man's wert ist oder nicht, Allerleuchtend ist ... ... Licht! Allbegnadend Gottes Art, Beter, um's Gebet euch schart. –
À la Gabriel Max O laß mich, laß mich, Du blasse Dirne, Du so heiß begehrtes, So schnöde verdammtes Kind der Sünde! Was soll das Lächeln, Da sinnverwirrende, Das den reizenden Kleinen schwellenden Mund ...
Manch Tag, der ist wie's Leben lang Manch Tag, der ist wie's Leben lang, Wenn's Schätzlein fehlt. Taumelst wie ein Falter den Weg entlang, ... ... Bald bist du tot, weißt's ganz bestimmt, Wenn niemand dir die Sehnsucht nimmt.
Non veder non sentir m'e gran ventura ... Geschlossenen Auges laß mich gehn, mein Schicksal, bis der Tag vorüber, der trüb und trüber sich umzieht. Nicht sehn, nicht hören! Wie die Maske sieht aus ...
Und weil ich's keinem Menschen sag' Kam mit der Sonn' am Spätmittag ... ... ich dorten pflag, Ich nicht laut zu gestehen wag, Und weil ich's keinem Menschen sag', Bringt's hoffentlich die Sonn' zu Tag.
Das bethränte Breßlau bey Hr. C. von H. Beerdigung Budorgis sazte sich, weil, was Sie vor gezieret, Mit ihrem ATLAS fiel, in blassen Todten-Graus. Und starrt', als wäre sie vom Donner-Strahl gerühret, Brach aber doch zulezt in diese Seufzer ...
An la Rochefoucauld's Schatten Einst verjüngte mein Alter, durchrann, wie der tränkende Bach rint Durch die Wiese, mein Herz, machte den Heiteren froh, War mir Wonne, zauberte mich in Segensgefilde, Wo die Pflugschaar nur blinkte, kein furchendes Schwert; ...
[Wie's der armen Henne] Wie's der armen Henne Mag zu Muthe sein, Wenn sie sich betrogen Sieht mit Entenbrut; Ob die Mutter renne Um die Flut mit Schrein, Ihre Kinder wogen Weiter auf der ...
Weil's Frühling ist, Frau Dauthendey Die Schmetterlinge saßen gut ... ... sprach: »Ich bin so frei, Weil's Frühling ist, Frau Dauthendey.« Ihr fielen Blumen in den ... ... und groß, Und jede sprach: »Ich bin so frei, Weil's Frühling ist, Frau Dauthendey ...
14. An H. David Müllern, über seiner Haußfrauen Marien Renischin Absterben Die Zeit, so wir verschliessen, Pflegt als ein Strom zu fliessen Der keinen Halt nicht weiß; Wann unser Maß ist kommen Das Gott uns hat genommen, So ...
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Der junge Naturforscher Heinrich stößt beim Sammeln von Steinen und Pflanzen auf eine verlassene Burg, die in der Gegend als Narrenburg bekannt ist, weil das zuletzt dort ansässige Geschlecht derer von Scharnast sich im Zank getrennt und die Burg aufgegeben hat. Heinrich verliebt sich in Anna, die Tochter seines Wirtes und findet Gefallen an der Gegend.
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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.
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