Auf den Tod des hochwürdigen und hochgelahrten Herrn J.C. Sunter Bang, wie dein Gesang o Philomele, Ströme meines Liedes Trauerton! Überwölkt ist meine ganze Seele, Ruh und Freude sind von mir entflohn! Nimmer werd ich meinen Lehrer schauen, ...
XIX. Sagt' ich's, will ihrem Haß ich unterliegen ... ... schönern, wildern Zügen! Sagt' ich's, mag Amors Pfeil in's Herz mir fliegen, Der goldene, – in ihr's der bleyern schwere! Sagt' ich's, so mögen mich der ...
[Unruhig ist's in der Natur] Unruhig ist's in der Natur, Als wie in meinem Herzen; Doch draußen ist's der Frühling nur, In mir sind's andre Schmerzen. Der Frühling ist wohl auch ein Schmerz ...
Klage der Tochter Jephta's Du schönes Thal, mit ... ... ; Hier ist kein Unterscheid. Ganz Ammon trotzt und muß durch's Schwert verderben; Die Tochter liebt und muß, wie Ammon, sterben; Aus Ammon's Blut blüht Angst und Herzeleid ...
S. Benedikts Einsamkeit Hier, in ausgehölten Felsen Wohntest du, weiser Siedler, Dem Gott dich weihend Dem dein Herz und deine Seele brannte. Große Entzückungen Wandelten dir vom Ufer herüber, Wenn der donnernde Strom Dir unten sein ...
An Jacob Böhme's Grabe Im Mai 1813. Ich komm' aus weiter Ferne Ein müder Wandersmann, Mir zeigten lichte Sterne Zu dir die liebe Bahn. Als Knabe schon vernommen Hab' ich ein Wort von dir, Nun ...
[Lauter Zank, 's ist eine Zeit des Leidens] Lauter Zank, 's ist eine Zeit des Leidens, Alles freilich, es hat seine Zeit ... ... des Zankens – Hetzenszeit – des Meidens: »Bet' und zanke« heißt's in neuster Zeit!
[Ein Winter war's und keiner] Ein Winter war's und keiner, Denn es hat nicht geschneit, O Schnee, du glänzend reiner, Machest die Winterzeit. Und nun ist ohne Stocken Das Schneegeweb im Gang, Worauf, ...
Wenn's doch ewig Frühling wär'! Wie war ich froh ... ... ach! auch Frühling, Frühling war's in mir! La la la la. Wo ... ... Die Blüthenbäum' und grünen Wälder? Ach! wann wird's in unserm Thal, Wann wird es Frühling, Frühling doch ...
Einer schönen Freundin in's Stammbuch Den ganzen Tag nur auf der Ottomane, Ylang-Ylang und lange Fingernägel. Die Anzugfrage, Wochenblattromane, Schlaf, Nichtsthun, Flachgespräch ist Tagesregel. Ich glaube gar, für eine Seidenfahne Verkaufst du deinen Mann und ...
... Wohin ich sah, war alles Mummerei, Voll Thoren war's, die hier nach äußern Trachten, Ein jeder zwar nach seiner Phantasei, ... ... wer hätte das gedacht? – Vermummt in eines Thoren Tracht. Da war's nun eine Kunst, den Mann heraus zu finden ...
Heinrich's letzter Gedanke, (den er sieben Jahre vor ... ... was Dummes gemacht, Geschah's plagiatorischerweise. Nun schwebet mir vor nichts Anderes als Der ... ... Absalon mit den Haaren, Versunken in dattelsüßlieben Traum, Ankommt mich's, abzufahren. Einst, wenn sie ...
[Wie übel ist's auf dieser Welt] Wie übel ist's auf dieser Welt Zu leben und zu sterben! Du kannst, wie es dir wohlgefällt, Nicht dies noch das erwerben. Wie Abraham in Mamres Hain Begraben seine ...
Als ich die Baronesse von – Schiller's Kassandra deklamiren hörte Sonett Lieblich wehen der Begeist'rung ... ... Süsse Ahnung hoher Götterlust Hebet uns empor zum ewig Schönen, Spricht Kassandra's Schmerz aus Deinen Tönen
Fire, but don't hurt the flag! Konsul Cunningham, ... ... Straße herauf wie von Lärmen und Schrei'n, Soldaten und Volk (»ist der Teufel los?«) ... ... das Flaggtuch: »Nun schieße, wer mag; Fire, but don't hurt the flag!« Da senken die Gewehre sich still ...
Empfindungen als Br. J. von S***s der Loge einverleibt ward Vorgelesen am 6ten Julius 1782. ... ... Kinder schreien, Und ihn schimpfend – doch dem Licht sich nah'n. – Diesen Kampf der Menschlichkeit und Wahrheit Kämpfte der, der nun ...
An meine erste L. die gleich edele und schöne S. vom M. Dein lieblich singend schöner mund, als dessen stim, zierd und geberden die wunder gottes machen kund, erfreuend himmel, luft und erden, solt billich nur von dem ...
Ist's noch Frühling vor der Tür Ist's noch Frühling vor der Tür? Liegt am Fluß der Berge grüner Ring? Meine Fenster ich befragen muß, Weil wie Schemen und Gespenster Blind vor Sorge ich im Dunkel ging. ...
[Nun hast du's arg genug gemacht] Nun hast du's arg genug gemacht, Sei doch nicht gar so ungeschlacht, O Frühling, der du barsch und rauh Den Winter spielst in jeder Nacht! Ich fordre heuer nicht von Dir ...
Musarion's Einladung Ihr Herrn und Frau'n, im Januar Sind, wie ihr wißt, die Blumen rar; Nichts sonderlichs giebt es zu schenken! Doch ihr seyd gut, und werdet nicht Mit einem höhnischen Gesicht Das blöde ...
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Erst 1987 belegte eine in Amsterdam gefundene Handschrift Klingemann als Autor dieses vielbeachteten und hochgeschätzten Textes. In sechzehn Nachtwachen erlebt »Kreuzgang«, der als Findelkind in einem solchen gefunden und seither so genannt wird, die »absolute Verworrenheit« der Menschen und erkennt: »Eins ist nur möglich: entweder stehen die Menschen verkehrt, oder ich. Wenn die Stimmenmehrheit hier entscheiden soll, so bin ich rein verloren.«
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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.
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