An Herrn K–r Die Welt ist mir kein Jammerthal. Der böse Mensch darin, Gönnt Guten nur nicht allemal Den sorgenlosen Sinn. Zur Welt mach' ich darum mein Haus: Geh du zum Bösewicht' hinaus. Kein deutscher ...
An Herrn K–r Der Ruhm ist nur ein schöner Traum! Wenn du ihn träumest, wird er kaum Die Müdigkeit am Morgen lohnen. Der Ruhm ist ein verzognes Kind, Es närrt den Vater zwar, doch ist der Vater blind, Und ...
Ad. Dn. Matthiam Stanislaum Skrodzky Eq. Pol. SS. Theol. Philos. Studiosum, cum a° 1655, 24 Junii in Natalitijs Dn. Joh. Stanisl. Bączalsky, S.R.M. Pol. et Svec. Musici Cubicularij coronam Rosaceam contexeret Laß, Herr ...
An Jungfer L.A.V. Kulmus 1727 den 19ten October. Poetinn! zürne nicht, daß sich ein Fremder wagt, Und dir den treusten Dank in schlechten Reimen sagt, Den dein Geschenk verdient. Die allerliebsten Zeilen, Die du durch unsern Freund mir ...
An den Freyherrn von A. aus Cöthen über die Winterlustbarkeiten in Berlin Du, dessen Auge ... ... manche Brust bewirthet, Durch Ordensbänder aufgebläht, Womit sie ward umgürtet. O A*! Dein Herz verschließt Sich nimmer, wenn die Freuden Dich umgeben, Der ...
An den Herrn K.R.H. in C. Auf dieser komischen Redoute, Man nennet sie mit einer Sylbe: Welt! Hatt' ich mich unbemerkt im Winkel hingestellt, Dem Tanze zugesehn, und hinter meinem Hute Nach Wunsch mich satt geweint, nach ...
An die Frau B...r Daß du gut gestorben bist, Und all dein Leid und alle deine Plagen Bis in den Tod, wie's Gottes Wille ist, Mit stillem Mut und mit Geduld getragen; Daß du – O zürne nicht ...
B.T.R. Kriechender Efeu, du rankest empor an Felsen und Bäumen, Faulen Stämmen; du rankst, kriechender Efeu, empor. Überall bist du Poet, im Gespräch, in Geschäften, am Spieltisch, Nur in der Poesie bist du nicht immer ...
A und O Neuster Stoff zum Drama, zum Heldengedichte: die Schöpfung, Sündenfall und Heil, zuletzt das Jüngste Gericht.
An die berühmte Königl. Hofmalerinn Frau A.M. Wernerinn in Dresden Nach so viel trefflichen Geschenken, Verwundre dich nur nicht, gepriesne Wernerinn, Daß, ob ich gleich entfernet bin, Doch Herz und Sinne sich noch eifrigst nach dir lenken. Ich ...
Porc à la mode Mel. Auf grünen Bergen ward geboren. Ihr geht nach neuestem Geschmacke, Fürwahr, es steht euch alles gut: Wie prunkt der Leib im engen Fracke, Wie zierlich sitzt der runde Hut! Die Weste ...
122. An I.F.G. ferner Fürstin, Euer Lob zu schreiben, muß ich einmal stille schweigen; So ich dem gleich nach stets steige, desto mehr ist noch zu steigen.
An die verwittwete Madame R*ldt nach Freyenwalde nachgeschrieben. Den 12. Jul. 1791. Ach, es regnet unaufhörlich, Und es hat die Nacht gestürmt – Manchen Wandrer fromm und ehrlich Hat kein Regenschirm beschirmt Auf der offnen ...
A. S. So war sie wirklich diese runde? da die fackeln Die bleichen angesichter hellten · dämpfe stiegen Aus schalen um den götterknaben und mit deinen worten In wahneswelten grell-gerötet uns erhoben? Dass wir der sinne kaum mehr mächtig ...
R. P. Was frommt die weisheit dem bezirk des wahnes nahe Die uns mit grellem blenden schreckt und überwältigt Des einen unkund wo sie bürde wird und frevel? Wie friedenlos · du allerbleichster unsrer brüder · Durchirrst du deine traurigen ...
A. H. Du sanfter seher der du hilflos starrest In trauer über ewig welke träume · Gib deine hand! wir zeigen dir gefilde Um saaten der erlösung hinzustreun. Wir wollen gerne sie – verborgne wunder – Mit unsrem ...
E. R. Oft scheint es so als ob wir unsre besten Erhebungen mit ihren süssen reizen Aus früher frühe holen und mit resten Die öde ganzer lebensräume heizen · Bald so dass höchster schatz den wir besessen Nur noch ...
A. V. Ihr ahnt die linien unsrer hellen welten · Die bunten halden mit den rebenkronen · Den zefir der durch grade pappeln flüstert Und Tiburs wasser weich wie liebesflöten? Da hebt sich euer blondes haupt: kennt IHR Der ...
P. G. Im offnen leben wo ihr all euch gleichet · Wo ihr fast niemals wie ihr fühlet saget · War manches kommen doch von starkem zittern · War manche trennung voll zerdrückter tränen · Es waren tage gross wo ihr ...
8. Eben von I.F.G Momus sah nechst unsre Fürstin, rauffte drauff sein Haar, Daß er kunte nichts ergründen, was zu tadeln war.
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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.
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