Lob des Schwein's Du nützlich Thier, das man mit Eckel nennet, Und doch so gierig ißt, Mein Lied soll nun die Welt, die dich verkennet, Belehren, was du bist. Wenn dich der Mensch, weil du im Koth und ...
[Ich wollte mir erzieh'n eine Spinnemädchen] Ich wollte mir erzieh'n eine Spinnemädchen; Frühzeitig lerne mir mein Mädchen spinnen! Ich hatte schon gekauft ein Spinnerädchen; Und lauter Seide soll das Rädchen spinnen! O meiner Hoffnung arme Spinnefädchen! ...
An meinen Freund, den Akteur H** Den 10. Jul. 1775. Mein lieber H**, glaube künftig Dem Munde, dem's die Freundschaft heißt, Wenn er Dich warnen will, ... ... mich erfreun, wenn große Richter schreiben: Der H** spielet wahr und schön – Du hasts ...
Würd' es mir fehlen, würd' ich's vermissen? Heute früh, nach gut durchschlafener Nacht, Bin ich ... ... tät' von alledem nichts wissen, Würd' es mir fehlen, würd' ich's vermissen?
Als eine Schauspieler-Gesellschaft Cronegk's verfolgte Comödie angekündiget hatte Daß man das Stück nicht spielt, was man uns geben wollte, Hat mancher übel aufgenommen, Und Mamsell Zenner, die die Tugend machen sollte, War doch in die Wochen gekommen!
An Herrn Blumauer, von J.F. Ratschky Johannstein ... ... Fels, zu dem man ohne Schauern Nicht aufseh'n kann, mir in's Gesichte fiel. Hier hatten einst in jenen ... ... eu'rer Welt und ihren Plackerei'n, Daß ich nicht weiß, wie's ausser meinem Hain Indessen geht ...
[Im ernsten Beinhaus war's] Im ernsten Beinhaus war's, wo ich beschaute, Wie Schädel Schädeln angeordnet paßten; Die alte Zeit gedacht ich, die ergraute. Sie stehn in Reih geklemmt, die sonst sich haßten, Und derbe Knochen, die ...
[Zeit ist's, ich fühl es, endlich zu beschließen] Zeit ist's, ich fühl es, endlich zu beschließen, Denn auch Maria will nicht mehr beschirmen, Sie giebt dich Preis den Wettern, die sich thürmen, Kein Stern soll mir in öden ...
Siebenzigstes Sonett. Klagt Frau'n und Amor klag' in euren Chören, Klagt, Liebende, ihr auch in allen Landen; Denn todt ist jener, der so ganz verstanden, Euch, weil er lebt' auf Erden, hoch zu ehren. Auch mir ...
[Ist's möglich, daß ich, Liebchen, dich kose] Ist's möglich, daß ich, Liebchen, dich kose, Vernehme der göttlichen Stimme Schall! Unmöglich scheint immer die Rose, Unbegreiflich die Nachtigall.
H. H. Erfinder rollenden gesangs und sprühend Gewandter zwiegespräche: frist und trennung Erlaubt dass ich auf meine dächtnistafel Den frühern gegner grabe – tu desgleichen! Denn auf des rausches und der regung leiter Sind beide wir im sinken ...
K. W. Wir seligen! die gottentsandten sprecher Nur wagen diesen laut · auf deinen fähren Erklang er täglich aus umkränztem becher Und dennoch fühl ich reue in mir gären: Dein leben ehrend muss ich es vermeiden · Dein ...
W. L. Der seltnen Einer die das loos erschüttert Verbannter herrscher · ihr erhabnes trauern Und unbemerkter tod · schon weil du bist Sei dir in dank genaht · durch deine hoheit Bestätigst du uns unser recht auf hoheit · ...
E. R. Oft scheint es so als ob wir unsre besten Erhebungen mit ihren süssen reizen Aus früher frühe holen und mit resten Die öde ganzer lebensräume heizen · Bald so dass höchster schatz den wir besessen Nur noch ...
[In's Dörfchen hinein] In's Dörfchen hinein Vom Quelle daher Hinwallt' ich und trug Die Welle so schwer, Ging sacht und sinnend Am Stalle hin, Aufwieherte helle Der Braune drin. Mir däuchte zugleich, ...
A. V. Ihr ahnt die linien unsrer hellen welten · Die bunten halden mit den rebenkronen · Den zefir der durch grade pappeln flüstert Und Tiburs wasser weich wie liebesflöten? Da hebt sich euer blondes haupt: kennt IHR Der ...
8. Eben von I.F.G Momus sah nechst unsre Fürstin, rauffte drauff sein Haar, Daß er kunte nichts ergründen, was zu tadeln war.
Jusqu'à la mer Als die Diplomaten tranken: ... ... Zung' ein Sieger Wie er's mit dem Schwerte war: »Ernten mögen unsre Erben ... ... schwer: Immer sprecht ihr nur gebrochen Von dem Rhein jusqu'à la mer.
Wo's schneiet rothe Rosen, da regnet's Thränen drein Mündlich. Wohl heute noch und Morgen, Da bleibe ich bei dir; Wenn aber kömmt der dritte Tag, So muß ich fort von hier. Wann kömmst du ...
Sechszehntes Sonett. Der Thiere gibt's, die nach des Lichtes Quelle Mit stolzen Blicken schau'n und nicht erblinden, Und andre, die, weil Schmerz sie drob empfinden, Hervor nur Abends gehn aus dunkler Stelle; Noch andre meynen, in ...
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In ihrem ersten Roman ergreift die Autorin das Wort für die jüdische Emanzipation und setzt sich mit dem Thema arrangierter Vernunftehen auseinander. Eine damals weit verbreitete Praxis, der Fanny Lewald selber nur knapp entgehen konnte.
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Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.
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