I Wo an entlegnem gestade Muss ich vor alters entstammt sein Brüder des volkes? Dass ich mit euch wohl geniessend Wein und getreid unsres landes Fremdling euch bleibe? So wie sich sondert des sohns Ahnender stolz von geschwistern ...
96. Auf den Tod des D. Mead Als Mead am Styx erschien, rief Pluto voller Schrecken: Weh mir! nun kömmt er gar, die Toten zu erwecken.
Meiner entzückenden Kollegin Mary I. Von vorn besehn bist du die schönste Maid, Die je mein Herz aus Liebesnot befreit; Doch wenn du halb nur dich zur Seite kehrst, Dann dünkt mich schon, daß du ein Knabe wärst. Drum ...
Auff N. Scharten hochzeit: Sonnet: Cupido, Nun hat sich einer funden/ Der deine wacht verlacht/ Der deine pracht veracht't/ Wie wol zu guter stunden/ Vnd hat sich schon verbunden/ ...
[O schließt euch ab und nur recht eng und fest] O schließt euch ab und nur recht eng und fest, Ihr habt nicht bloß, ihr seid die Pest.
[Erwach' o Licht des Gesanges] Erwach' o Licht des Gesanges, O Licht der Erinnerung! Rings am Himmel ... ... es Ist ohne Freudenschwung; Erwach' o Licht des Gesanges, O Licht der Beseligung! Wach', ...
Sommer, o verlaß uns nicht Will der Sommer wieder scheiden ... ... jedes Blümchen spricht: Sommer, o verlaß uns nicht! Doch den Blumen ist hienieden Ach ... ... nieder! Send' uns doch dein mildes Licht! Sommer, o verlaß uns nicht! Sommer hört's und käme gerne, ...
[O ihr zu früh entzognen] O ihr zu früh entzognen Der Vaterzucht, Zum Himmel auf entflognen In schneller Flucht! Ich wollte hier euch leiten Des Lebens Bahn, Nun wollet ihr mir schreiten Zum Licht voran. ...
[Ick heww een'n narschen Bursen kennt] (1856) ... ... kennt, Fläuh künn de hosten hürn; de Fisch hett he in'n Dik dotbrennt un füng s' mit Mettensnürn. Un as ... ... dat flink mit Speck utdan un Winters in sin'n Aben staats Holt Isklanners schaben.
[O Bild von meinem Knaben] O Bild von meinem Knaben, Du bist nicht ganz getroffen, Und doch so sprechend ähnlich, Will das sich widersprechen? Ich weiß es auszugleichen, Und löse so das Räthsel. Als ...
Das Lied/ auff die weise: Si c' est pour mon pucelage 1. Cinthia durch aus wil fräwen! Was kömmt doch das mägdlein an? Daß man jhr nicht sagen kan! Fräwen wird sie freylich rewen. Nein. Der Venus ...
[Mit N sah ich es oft in deinen Händen] Mit N sah ich es oft in deinen Händen, Zu wirken manches schöne Liebespfand; Mit T wollst du es mir noch öfters spenden, Wenn deine Liebe mir es ...
[Nicht kirre mich, o Scheich, mit Betkorallen!] Nicht kirre mich, o Scheich, mit Betkorallen! Ich werde nicht in deine Netze fallen; Denn ich gehöre zu der Ketzersekte Der rosenhauchberauschten Nachtigallen.
An Herrn K–r Die Welt ist mir kein Jammerthal. Der böse Mensch darin ... ... dem Andern Platz: Ist's Unglück denn so groß? Machst du, o Tod! mir auf das Haus, Froh geh' ich heute noch hinaus. ...
O sieh mich nicht so lächelnd an O sieh mich nicht so lächelnd an, Du Röslein jung, du schlankes Reh! Dein Blick, der jedem wohlgetan, Mir tut er in der Seele weh; Mein Herz wird trüb und ...
O stille dies Verlangen! O stille dies Verlangen, Stille ... ... dir, Aus meines Busens Grunde Nimm meine Seele dafür - O stille dies Verlangen, Stille die süße Pein, Zu seligem Umfangen ... ... - Träume, liebe auch du! O stille dies Verlangen, Laß den Geliebten ein! ...
Tafellied dem Hochw. Großmeister von B*n gesungen den 1ten ... ... in seiner Brüder Kreise Will er seines Glück's sich freu'n. Darum lasset dem Geschicke, Brüder, heut' uns huldigen: ... ... Glücke, Denn heut' fing es an zu seh'n!
[O Ihr, an so viel »letztem Wissen« Leidenden] O Ihr, an so viel »letztem Wissen« Leidenden, wie seid ihr oft instinktlos im Entscheidenden!
Pallast T. in Mantua Kann ein Kranker, Schmerzensreicher Ohne inn'ges ... ... Die Titanen den Himmel stürmen, Er hat den Augenblick erobert. O kühner, zu kühner Julius! Wie verwegen hat deine Zauberhand Dies übermenschliche ...
An Herrn K–r Der Ruhm ist nur ein schöner Traum! Wenn du ihn ... ... Sie bleiben hier, und wirken fort, Sind wir gleich längstens Staub! Und o! wir werden dort Mit schärferm Blick' die Folge sehen.
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Die ersten beiden literarischen Veröffentlichungen Stifters sind noch voll romantischen Nachklanges. Im »Condor« will die Wienerin Cornelia zwei englischen Wissenschaftlern beweisen wozu Frauen fähig sind, indem sie sie auf einer Fahrt mit dem Ballon »Condor« begleitet - bedauerlicherweise wird sie dabei ohnmächtig. Über das »Haidedorf« schreibt Stifter in einem Brief an seinen Bruder: »Es war meine Mutter und mein Vater, die mir bei der Dichtung dieses Werkes vorschwebten, und alle Liebe, welche nur so treuherzig auf dem Lande, und unter armen Menschen zu finden ist..., alle diese Liebe liegt in der kleinen Erzählung.«
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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