R.W.-Tendenz »Den wortgewordenen Geistesblick Zu sättgen mit gleichem Tone – Das ist die Zukunft der wahren Musik, Ist aller Künste Krone.«
Er ist's Frühling läßt sein blaues Band Wieder flattern durch die Lüfte; ... ... – Horch, von fern ein leiser Harfenton! Frühling, ja du bist's! Dich hab ich vernommen!
Kaiser Wilhelm I. geboren Schwül war die Zeit und dunkel, – lang erloschen Das Auge Friedrichs, das, ein heller Stern, Lang über seinem Preußen Wacht gehalten: – Vom Westen Wetterleuchten, drohend, grell –: Da ward, Frau Königin Luise, dir ...
Draußen schneit's Wir hatten ein Schaukelpferd vorher gekauft. Aber nachher kam gar kein ... ... seit Donnerstag Nicht mehr angestellt bin, weil ich nicht mehr mag; Haben wir's eingeteilt. Und zwar: Die Schaukel selbst für November, Kopf und ...
IX. Sappho's letzter Gesang. (1824.) Du sanfte Nacht und du, verschämter Strahl Des späten Monds, und du dort überm Felsen Aufglänzend aus des Waldes stummen Wipfeln, Du Tagesbote, die ihr meinen Augen, Eh' ich das Schicksal kannt' ...
Lover's Seat Im Abend sind wir steile grünbebuschte Dünenwege hingeschritten. Du ruhst an mich gedrängt. Die Kreideklippe schwingt ihr schimmerndes Gefieder über tiefem Meere. Hier, wo der Fels in jäher Todesgier ins Leere Hinüberlehnt, sind einst zwei Liebende ...
Vor einem Bilde Giotto's Die Sehnsucht, die gen Himmel weis't, Umrauscht mein Haupt mit dunkeln Schwingen, Seh' ich auf ... ... ganz, Allein, das ird'sche Werkzeug fehlte! Versagt blieb dir's, in Götterruh' ...
In's Stammbuch der Prinzessinn Güntherin zu Schwarzburg, Pflegetochter der, den Tod ihres Bruders des Kronprinzen von Schweden betraurenden herzoglichen Prinzessinn Luise zu Holstein Am 24sten Juli 1810. Schwarzburgs fürstliche Tochter, ich grüße Dich! Freundliches Auges Nimm aus der Hand mir den ...
An S.H. Mosenthal (Nach Durchlesung seines Trauerspiels "Orsini") 1 Was mich an deinem Gedichte hat erfreut? Die gebildete Sprache in verwilderter Zeit. 2 Und wäre wahr der Kritiken jede, Dein Werk hat mich dennoch erfreut, ...
Ballade in G-moll Nach einer wilden, wüstdurchzechten Nacht, Schon ränderte das ... ... , Setzt an die Tasten sich mein junger Freund Und spielte die Ballade G-moll Chopins. Und wie vom Geist des Weines nur befeuert, Begeistert ...
Siegfried's Jugend Romanze. In frühen Kindestagen, Aus Trutz und frevlem Muth, Entlief der Burg zu Santen Siegfried, ein Recke gut. Er kam nach vielem Irren In einen fernen Wald, Sah da die große ...
An den Hofrath T – Am 8ten May 1816. Frühling, klagen wir oft, wie schwindest du schnell aus dem Leben, Und wie schwindet mit dir, was du geschaffen, dahin! Wünsche verliehst du uns nur und hochaufstrebende Hoffnung; Aber das ...
An die N. Deutschen Sie haben mich nie verstanden Und verstehen mich jetzt noch nicht; Es gibt in den deutschen Landen Viel Dichter – doch kein Gedicht.
I Von schönsten wesen wünscht man einen spross Dass dadurch nie der schönheit rose sterbe: Und wenn die reifere mit der zeit verschoss Ihr angedenken trag ein zarter erbe. Doch der sein eignes helles auge freit Du nährst dein licht ...
König Langohr I. Bei der Königswahl, wie sich versteht, ... ... die lächerlich ist! Eu'r dummes Gebreie, es offenbart, Wie viele Tücken jeder Art, ... ... jauchzten die Esel, die jungen und alten; Sie riefen einstimmig: »I-A! I-A! Es lebe der König! Hurra! Hurra!« ...
An J.G. Fischer Mit Übersendung einer alabasternen Blumenvase, als er zum Ehrenmitglied und Meister des freien deutschen Hochstifts in Frankfurt a.M. ernannt wurde Künftig, sooft man dem »Meister« den wohlerworbenen Lorbeer Neu um die Schläfe, den zwiefältig gewundenen ...
Zum Gedächtnis Kaiser Wilhelms I O Kaiser Wilhelm, wir gedenken ... ... Erbarmend an dein großes Königsherz! So woll'n auch wir tun, wenn das Scheußliche, Das wir ... ... Volk – Kaum zwei Jahrzehnte nur nach solchen Taten! – Zertrümmern woll'n dies Reich, sich selber schänden Und die Germania auf ...
Mlle. T** als Merkur im Ballett Ariadne und Bacchus Der Holden Name, der ich diene? Hermaphrodit! – Und wie, ihr lacht? Ei, Hermes ist sie auf der Bühne Und Aphrodite in der Nacht.
Simplicissimus I. Der eine kann das Unglück nicht, Der andre nicht das Glück verdauen. Durch Männerhaß verdirbt der eine, Der andre durch die Gunst der Frauen. Als ich dich sah zum erstenmal, War fremd dir alles galante Gehöfel ...
Hermione's Augen Sonett. Ihr Sterne, darf ... ... güldne Sternenburg, du, Himmel, mußt's bekennen, Dein blaugewölbtes Dach weiß von zwei Sonnen nicht, Da ... ... wohl solche Gluth ausstehn; Mir aber, mir kann nicht vor Hermione's Blicken Schnee, Schatten, Höhle, Nacht ...
Buchempfehlung
Der junge Wiener Maler Albrecht schreibt im Sommer 1834 neunzehn Briefe an seinen Freund Titus, die er mit den Namen von Feldblumen überschreibt und darin überschwänglich von seiner Liebe zu Angela schwärmt. Bis er diese in den Armen eines anderen findet.
90 Seiten, 5.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.
434 Seiten, 19.80 Euro