Anonyme Gedichte aus Neukirch's Anthologie
Fünftes Kapitel Unser Haus, wie's wurde »Wie wir unser Haus vorfanden«, das bildete, von etlichen Einschiebseln und ein paar Exkursen in die Zukunft abgesehen, den Inhalt des vorigen Kapitels. In diesem neuen Kapitel geh ich, freilich gelegentlich auch hier wieder Kommendes vorwegnehmend ...
Frewden-Gesang bey des Durchläuchtigsten vnd Hochgebohrnen Fürsten vnd Herrn H. Friedrich Wilhelmen Churfürsten etc. erfrewlicher Ankunfft in Fr. Vrsula Pärsin S.H. Aderbachen hinterlassenen Wittiben Garten den 2. Iunii 1642. Waß kan ich noch erwarten? Waß fehlet mir wol mehr ...
Lied eines Landmannes, über den Fluch: Im Schweiß seines Angesicht's sein Brod zu essen Bei meinem Eid! mir schmecket nichts ... ... , Und denke mir: du lieber Gott! Mit deinem Fluch hat's keine Noth, Mir ist er lauter Segen!
Ernstliche Ermanung an die lieben Teutschen, auß anlaß dises beigesetzten Bilds des Teutschlands angebracht J.F.M. Was hilffts, O Teutschland, daß dir gfallt Dis Bild so herrlich Sighafft gstallt, Daß es bedeit der Teutschen Macht, Die vnter ...
STUART MERRILL AUS: GAMMES DER SCHMERZ DER PRINZESSIN I Im königlichen garten durch den duft der rosen Die dunkeläugige prinzessin · reife schwester Der blumen irrt und weint geführt von trüben träumen. Die abertausend stimmen im triumph des morgens Murmeln ihr ...
Andacht-Lied U i Göttliche Beystand in seinem Stand Nach der Singweise: Sag, was ist alle Welt, usw. 1. Sag, was ist diese Welt? Ein Schau- und Spielgezelt. Darinn tritt ab und auf Der Menschen Lebenslauff ...
F f Fink Des Morgens früh, des Abends spat, der Fink hat keine ... ... gar gut studieren, wenns kühl, still, ruhig ist, Steh auf und thu's probieren, du fauler Prinzipist, Grammatist, Syntaxist, Humanist. ...
R r Rabe Der Rab thut täglich singen, sein groben rauhen Baß. Heut will ihm nichts gelingen, drum singt er cras, cras, cras, 1 Wer alles schiebt auf morgen, und nichts gerichtet heut, Der muß stets seyn in Sorgen, ...
S s Schwalbe Schwäzzerlein wie schwätzst so toll, und plauderst hin und her, Früh hast du Kisten und Kasten voll, Abends ist alles le le leer, Zu morgen eh die Sonn aufsteht, erzählst du deinen Traum, Und Abends wenn sie niedergeht, ...
DES KINDES ERSTER SCHMERZ NACH DEM ENGLISCHEN DER MRS. F. HEMANS O ruft den bruder mir zurück! Mag spielen nicht allein. Der sommer kommt mit blum' und mück' Wo mag mein bruder sein? Der schmetterling erglänzet hell ...
I i Imme (Biene.) Das Honigsüße Immelein sich spät und früh bemüht, Es sizt auf allen Blümelein, versuchet alle Blüth, Sehr emsig fliegts herummer, trägt ein mit großem Fleiß, Und sucht den ganzen Sommer, auch für den Winter Speiß.
STERNE I Folg den verborgnen pfaden Von lust und wehmut! Es grünen dunkle saaten Von tod und demut. Im grünen schimmer Von wald und unter wasser Ist ein gewimmel Von wurzeln: blumen später. Ihre siechend-blanken Gestalten und ...
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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