An meinen Freund Hrn. K.R. Jost Wenn im ersten Frühlings-Wehen Himmlisch die Natur erscheint, Dann wind' ich mir Veilchenkränze, Winde sie für Dich, o Freund! Wenn in zartes Grün sich hüllet Neugeschaffen die Natur, ...
An Jungfer L.A.V. Kulmus 1731 den 11ten April. Schönste Muse deiner Zeit, Unvergleichliche Louise! Hilf doch meiner Schüchternheit, Die dich itzt so gerne priese, Lehre du mich selber dichten, Hilf mein schlechtes Rohr erhöhn; ...
An J.M. Miller Denk' ich, Bester, des Trennungstags, Ach, dann bricht mir das Herz, Tage der Zukunft, ach, Einer traurigen Zukunft, nahn, Mit umdüsterter Stirn, jeder den Wermuthkelch In den Händen, und dräuen mir. Ach ...
Auf den Herrn M** den Erfinder der Quadratur des Zirkels Der mathematsche Theolog, Der sich und andre nie betrog, Saß zwischen zweimal zweien Wänden, Mit archimedscher Düsternheit, Und hatte – – welche Kleinigkeit! Des Zirkels Vierung unter Händen. ...
Ueber k. mayt. sigreichen abschid Groß billich ist dein nam, als dessen wert so groß, daß fridenszeit sein haupt zu herschen und zu raten, daß kriegszeit seine faust durch große heldenthaten der helden phönix ihn bewehrten stets gleichlos. Kein ...
An Herrn M. Samuel Seideln, Character der Ode Werther Seidel, liebster Freund! Meister in der Kunst zu loben, Wie bereits aus hundert Proben, Die halb Deutschland liest, erscheint: Lehre mich doch, wie man singet, Daß ...
A sè stesso Ein Fremdling bist du, Ein seltsamer Fremdling, o meine Seele, In diesem Erdengetriebe. Ringsum qualmt Selbstsucht und Hoffart zum Himmel, Laster und Thorheit wuchern in üppiger Blüthe Und lustig schießen empor die tauben Halme der Eitelkeit. Und ...
An Jungfer L.A.V. Kulmus 1734, den 11 April. So muß ich diesen Tag mit Gram und Kummer feyren, Verhängniß! den ich mir zum Freudenfest ersehn? So soll ich jenen Bund nur thränenvoll erneuren, Der nur vor kurzer ...
An Jungfer L.A.V. Kulmus Ein Jahr ist hin, o Schönste! daß mein Bild Sich schon bey dir zum Opfer eingefunden: Doch ist mein Wunsch nach deinem nicht erfüllt; So sehr seit dem die Herzen sich verbunden. ...
An Elise Sommer Sonett Alle meine Freuden seh' ich schwinden, Die Natur entschlummert: blätterleer Reizen meine Wälder mich nicht mehr, Schon durchsaust von herbstlich-rauhen Winden. Dir, o Freundin, einen Kranz zu binden, Späht' ich ...
[Grabschrift für W.A. Mozart, Sohn] Wolfgang Amadeus Mozart Tonkünstler und Tonsetzer, geb. am 26. Juli 1791, gest. am 29. Juli 1844. Sohn des großen Mozart. Dem Vater ähnlich an Gestalt und edlem Gemüte. Der Name des Vaters ...
An K– –'s Erstgebornen Wer Du auch seist, Du kleiner Ungeborner, So wachs' und blühe in der Eltern Brust Und hüpfe, wie Johannes, vor Lust; Denn Du bist R– –'s Erstgeborner. Des Vaters Geist, der Mutter Tugendblicke, ...
M: Wie ward im dunst der morgendlichen frühe Dein garten wach vom jubelnden gegirre Vielfacher vögel – wo dich einst die wirre Des dickichts freute und die üppige blühe. Glutrote mauern jäh wie felsenschroffen Umgaben dich mit eines zaubers ...
Der alte General a.D. Nun muß ich oft in's Thal hinunterlauschen Vom kahlen Berge der Verlassenheit. Es dringt zu mir herauf ein Singen, Rauschen, Musik und Trommeln bringen nun mir Leid. Die Rosse wiehern und die Fahnen bauschen, Kanonendonner, ...
An A.W. v. Schlegel Im Reifrockputz, mit Blumen reich verzieret, Schönpflästerchen auf den geschminkten Wangen, Mit Schnabelschuhn, mit Stickerein behangen, Mit Turmfrisur, und wespengleich geschnüret: So war die Aftermuse ausstaffieret, Als sie einst kam, dich ...
Zuschrifft an den Herrn A.R.H.. zu H Diese blüthenvolle Schale Bring ich aus des Pindus Thale; Edler H – –, nimm sie an! Biß ich, sproßen mir die Flügel, Von dem zweygespaltnen Hügel Kränze für dich holen ...
Auf die Krönung K. Friedrich's I. von Preußen Weltgepriesener Homer, Dessen Kunst mit dir verschwunden, Warum warst du doch so sehr An Achilles Zeit gebunden? Heute sollt'st du lebend sein, Da die ungestimmten Flöten Soviel hungriger Poeten ...
Herrn B. von M., der mir im Namen der B. Studentenschaft eine Adresse nebst einem goldenen Lorbeerzweig übersandte In des Lorbeers goldnen Zweigen, Sonnig strahlend und mein Eigen, Rauscht es hörbar und es spricht: »Solch Geschenk vergißt man nicht.« ...
H.M: Ein Weiser ist wer beim getöse Vieler Im stillen farb und tongestäb kann führen .. Doch weiser noch wem – auch als bestem spieler – Manchmal es frevel deucht: an harfen rühren.
À la Makart Mit dämonischen Reizen Schmückte dich Venus, Die Göttin der Liebe: Du wollüstig blasse, Lustheischende Dirne. Wie schön bist du! Leise heben sich In zitternden Wogen Deiner üppigen Brüste Zartknospende Rosen. ...
Buchempfehlung
Inspiriert von den Kupferstichen von Jacques Callot schreibt E. T. A. Hoffmann die Geschichte des wenig talentierten Schauspielers Giglio der die seltsame Prinzessin Brambilla zu lieben glaubt.
110 Seiten, 4.40 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.
432 Seiten, 19.80 Euro