Er sahe sie zu pferde C.H.v.H. Die lange Lesbia/ so meine freyheit bindet/ Erkühnte sich nechst hin zu schreiten auf ein pferd. Trug gleich ihr schöner leib nicht bogen/ spieß und schwerdt/ So führte sie doch blitz/ ...
Auf den XIV. Sonntag nach Trinit Epistel Gal. V. v. 16. etc. Text Im Geiste muß der Wandel seyn, Des Fleisches Lust zu meiden; Denn was dem Fleische wohlgefällt, Das kan der Geist nicht leiden. ...
Am XVI. Sonntage nach Trinitatis Epistel Ephes. III. v. 13. etc. Text Ich, Paulus, bitte, werdet nicht In meiner Trübsahl müde. Dies Leiden, so vor euch geschieht, Gebiehrt euch Ehr und Friede. ...
Abriß eines verliebten C.H.v.H. Er ist ein krancker/ den ein stündlich fieber plaget/ Ein jäger/ so allzeit nach einem hirsche jaget/ Ein wetterhan der stets nach einem winde steht/ Ein schif/ so ungehemmt nach Cypris hafen geht. Ein ...
Unum discamus mori C.H.v.H. Wenn wir die gantze welt in unsern kopff gefast/ Des himmels lauff gesehn/ der erden ziel gemessen/ Bey frühem morgen-licht/ und auch bey nacht gesessen/ Und alles durchgesucht/ so kommt ein fremder ...
Wohlmeynende gedancken über den geburts-tag der Bleßine C.H.v.H. Bleßine laß mich doch in diesem brieffe schertzen/ Es scheint/ daß heute mir der himmel selber lacht; Es quillt/ ich weiß nicht was/ aus meinem engen hertzen/ ...
Verzweifflungs-gedichte C.H.v.H. Die augen schloß ich traurig zu/ Die hände deckten meine stirne/ Ich war entblöst von lust und ruh/ Der kummer füllte das gehirne/ Bald wacht ich auff/ bald schlieff ich ein/ ...
Auff ihre ohren-gehänge C.H.v.H. Zwey cronen zeigten sich an meiner liebsten ohren/ Von westen kam ihr gold/ von ost ihr diamant; Diß alles war vermählt durch eine kluge hand/ Und für die Lesbia zu einem schmuck erkohren ...
[Ich singe tauben ohren] C.H.v.H. Ich singe tauben ohren/ Dein schönes antlitz kennt mich nicht/ Hab ich der freundschafft süsses licht/ Mein bestes kleinod gantz verlohren? Wird denn mein tag zu düstrer nacht? Soll ich ...
[Was wiltu Doris machen] C.H.v.H. Was wiltu Doris machen/ Brich deinen stoltzen geist; Diß was du schönheit heist/ Sind blumen-gleiche sachen/ Die unbeständig sind/ Und fliehen wie der wind. Es ...
Eines tadelhafftigen Mönchs C.H.v.H. Ich glaubt'/ und weiß nicht wie/ ich sang/ und weiß nicht was. Mein teuffel war ein buch/ mein heiligthum ein glaß. Mein todt die fasten-zeit/ die kirche meine hölle. Ich ruffe hier ...
Sonnet Auf eine schlitten-fahrt C.H.v.H. Ist das nicht Flavia/ die sich bey trüber nacht Läst in der rauhen lufft und auff dem schlitten führen? Will sie den weissen schnee mit ihren rosen zieren? Und wird zu winters ...
Laß Sylvia die reine glut C.H.v.H. 1. Laß Sylvia die reine glut/ So mir entzündet geist und blut/ Dich liebste nicht zum zorn bewegen. Wer kan für deinen augen stehn/ Und unentbrannt von dannen gehn ...
Vergnügung sein selbst/ die man bey der verachtung schöpffen kan C.H.v.H. Was überzieht mich vor ein wetter? Wo stürmet alle mißgunst her? Ich bin ein ziel-zweck tausend spötter/ Mich überschwemmt ein tadel-meer. Verleumdung speyet auff ...
[Soll Solimene meine glut] C.H.v.H. Soll Solimene meine glut/ Die mir versehret marck und blut/ Gantz ohne deine rettung brennen? Du äscherst meine brust ja ein/ Mein hertze muß entzündet seyn/ Und du ...
[Flora deine rosen-wangen] C.H.v.H. Flora deine rosen-wangen/ Der beseelten liljen-schaar/ Die auff allen gliedern prangen/ Und das gold-geflammte haar/ Sind die kräfften-reiche sachen/ So mich dir zum sclaven machen ...
Der Stein der Mutter oder der Guahiba-Indianerin (Humboldt: »Voyage aux régions équinoxiales.« Liv. 7. Ch. 22. Ed. 8. V. 7. p. 286) Wo durch die Ebnen in der heißen ...
Über die Worte: Der Gott aber des Friedens etc. Ebr. XIII. v. 20. 21. Gott, deßen Nahmen schon die Fülle Vollkommner Herrligkeit entdeckt, Erhör mein Herz, das in der Stille Die Früchte deiner Liebe schmeckt ...
Friederichs/ Königes in Böhmen C.H.v.H. Mich hat die Venus mehr als Jupiter gekennt/ Die flamme kommt von mir/ so noch in Deutschland brennt. Ach daß mein junger sohn doch nicht erfahren hätte/ Daß höher ist ein thron/ ...
Auf eine übersendete nelcke C.H.v.H. Du sendest mir das blut von deinem mund und wangen/ Und eine nelcke muß dein theurer bote seyn: Ich schaue zwar das blut auf weissen feldern prangen; Doch stellt die wärmde sich hier nicht ...
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