Er sahe sie über feld gehen C.H.v.H. Es gieng die Lesbia in einem schäfer-kleide Als Hirtin/ wie es schien/ der seelen/ über feld/ Es schaute sie mit lust das auge dieser welt/ Es neigte sich vor ...
Sie nähete ein weisses tuch C.H.v.H. Es führte Lesbia in ihrer weissen hand Ein wunderschönes tuch/ dem kreide nicht zu gleichen/ So nur alleine will dem schnee der hände weichen/ Weil dieser es beschützt vor ihrer augen brand ...
Auff ihre schwartze kleidung C.H.v.H. Ich sahe Lesbien umschlossen und umhüllt Mit kleidung/ welche selbst die traurigkeit erfunden/ Es war ein trübes tuch ihr um den schlaff gebunden/ Und ihre stirne war mit wehmuth angefüllt: Doch hat ...
Auf die bitterkeit der liebe C.H.v.H. Die nacht Egyptiens/ des Aetna wildes feuer/ Das wüten von der see/ der wüsten ungeheuer/ Des drachen gelbes gift/ der Garamanten sand/ Des neuen Zembles eyß/ der höllen heisser brand/ Der Scythen ...
Das Wort des Höchsten, eine Ode von I.J. Pyra Claudian de Consul. Manlii Theodori v. I. 7. 8. Ipsa quidem virtus pretium sibi – – – Attamen invitam blande vestigat et vltro Ambit honos – ...
[Flavie schaut meine thränen] C.H.v.H. Flavie schaut meine thränen Nur als wasser-perlen an/ Und mein seuffzer-reiches sehnen/ So ich doch nicht lassen kan/ Zeigt mir/ daß betrügerey Meiner treu belohnung sey. ...
... die ungerathne zeit] C.H.v.H. Es will die ungerathne zeit/ Daß ich zwey ... ... verspüret/ Wird durch der seuffzer trieb erregt/ Die meine matte zung#e führet/ Ich weiß/ daß iedes blat Mit meiner noth erbarmniß ...
Sonnet Straffe des fürwitzes C.H.v.H. Als ich die Lesbie nechst in der kammer fand/ Da sie sich überhin und schläffrig angeleget; So schaut ich eine brust/ die schöner äpffel träget/ Als iemals vorgebracht das reiche morgen-land. ...
Auff die abbildung des Cupido/ wie er die pfeile wetzte C.H.v.H. Cupido/ der dich mehr als seinen köcher liebt/ Will seinen schleiffer-zeug in deine kammer tragen/ Ich weiß/ daß er dir schon im geiste küsse giebt/ ...
[Du kennst mein treues hertze] C.H.v.H. Du kennst mein treues hertze/ Es lieget ja in deiner hand/ Als meiner liebe treues pfand/ So dich bedient im ernst und schertze. Kein garten blüht mir ohne dich/ ...
Sonnet Vergänglichkeit der schönheit C.H.v.H. Es wird der bleiche tod mit seiner kalten hand Dir endlich mit der zeit umb deine brüste streichen/ Der liebliche corall der lippen wird verbleichen; Der schultern warmer schnee wird werden kalter sand/ ...
Streit der schwartzen augen/ rothen lippen/ und weissen brüste C.H.v.H. Schwartze augen. Wir schwartzen wolcken wir/ mit sonnen angefüllet/ Wir schönes finsterniß/ da Venus wache hält; Wir duncklen brunnen wir/ da blitz und feuer ...
Grabschrifft Grafens Serini/ welcher/ dem vorgeben nach/ auf der jagt von einem wilden schwein soll seyn getödtet worden C.H.v.H. Mein auge war ein blitz/ mein arm ein donnerschlag/ Mein säbel war bemüht/ den monden bleich zu färben/ Aus meinem ...
Auf das Parisische frauenzimmer C.H.v.H. Paris verweigert mir fast einen kuß zu schencken. Kein auge will sich hier auf meine seite lencken/ Das liebliche geschlecht/ so reich an flammen ist/ Hat mich zu einem zweck des hasses ausserkiest. ...
[Wie lange soll noch meine pein] C.H.v.H. Wie lange soll noch meine pein/ Durch dich/ o grausame Caliste/ In der verzweifflungs-öden wüste Ein abgematter pilgrim seyn? Die zeit verlieret jahr um jahr/ Daß ich ...
Gedancken über die eitelkeit C.H.v.H. Was ist dis thun/ so dein gemüthe liebet? Dem liebe sich so leichtlich übergiebet? Ein weisser koth/ der farb und masque trägt/ Den ieder wind der eitelkeit bewegt/ Den mehr dein ...
Sonnet Er ist ein unglücklicher wecker C.H.v.H. Ich eilte Lesbien aus kurtzweil zu erwecken/ Als gleich Aurorens glantz um ihr gesichte stund/ Die rosen krönten ihr die wangen und den mund/ Durch weisses helffenbein ließ sich der ...
[Fach/ Amaranthe/ deine ballen] C.H.v.H. Fach/ Amaranthe/ deine ballen Mit frischen seuffzern wieder auff; Laß nicht die bälge niederfallen/ Flöß thau von deinen lippen drauff: Hüll ihre flammen In scharlach ein/ Zwing sie ...
Über die Worte: Herzlich lieb hab ich dich, Herr etc. Ps. XVIII, v. 2. 3. Mein Gott, was bistu mir auf Erden, Was wirstu mir im Himmel seyn? Dein Ruhm kan nicht ergründet werden, Denn ...
Als Flavia auff das land reisete C.H.v.H. Eilstu denn/ Flavia/ so schleunig auff das land? Wilstu zu dieser zeit dich in die rosen setzen? So hüte dich doch auch/ daß deine schöne hand Der rosen nachbarin/ ...
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Die vordergründig glückliche Ehe von Albertine und Fridolin verbirgt die ungestillten erotischen Begierden der beiden Partner, die sich in nächtlichen Eskapaden entladen. Schnitzlers Ergriffenheit von der Triebnatur des Menschen begleitet ihn seit seiner frühen Bekanntschaft mit Sigmund Freud, dessen Lehre er in seinem Werk literarisch spiegelt. Die Traumnovelle wurde 1999 unter dem Titel »Eyes Wide Shut« von Stanley Kubrick verfilmt.
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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