78. Die H. Schrifft Die Schrifft die ist ein Licht, den Gang uns recht zu weisen; Die Schrifft die ist die Kost, die Seele wol zu speisen; Die Schrifft die ist das Kraut, Gebrechligkeit zu dämpffen; Die Schrifft die ist das ...
20. An eben I.F.G Eure Schönheit ist der Himmel, Eure Tugend ist die Sonne, Dannenher auff unsre Länder fället Segen, Licht und Wonne.
69. Die H. Schrifft Die Schrifft, die ist ein Fluß, dadurch ein Elephant Muß schwimmen, und ein Schaf geht sicher an das Land.
5. Am H. Christtage Auff meiner Väter Blut kan keinen Ruhm ich gründen; Auff meines Bruders Blut, da kan er Stelle finden; Durch diesen bitt ich Trotz Welt, Hölle, Sünd und Tod. Mein Bruder ist zugleich mein Bruder und mein ...
Uber den großen N. Ihr Leute lobet doch den Menschen nicht so sehr/ Dieweil er groß/ Er hat ja bloß Nur einen Sparren mehr.
Uber die denen Priestern in N. vor die Häuser gesetzte Findlinge Zur Tugend werden sie ins Wäysen-Hauß genommen. Die Huren müssen drum noch Schrifft belesen seyn/ Denn Jesus band den Priest- und Jüngern ein: Laßt doch die Kindlein zu mir kommen ...
I Ich denke immer dein wie an die träume Drin · eine ganze lange selige nacht · Ein niegesehen antlitz uns zu-lacht So unaussprechlich lieb · dass bei dem dämmern Des bleichen morgens noch die tränen strömen Aus halbgeschlossnem aug ...
11. Vom h. Martins-Fest Hier mag auff St. Martin gar ungescheuter Sachen Ein iedes Weib dem Mann ein paar von Hörnern machen; Um diese Zeit und Tag sind Hörner hier gesund, Sind sonst das gantze Jahr mit wissen nicht vergunt.
I AM TOTENBETT Der Weise der kühn in das auge des lebens schaut Wird unbereit vom tode nimmer ereilt. Er klagt weder bittend um ein verlängertes leben Noch rechtet er mit den jahren verflossener jugend Noch fürchtet er sich vor unbekannten gefilden Noch zeichnet ...
12. Am H. Drey Könige Tag O Gott! dein Wort und Reich gieng erstlich auff vom Morgen Biß unsrer Gräntzen zu; hilff, daß wir falsch besorgen, Daß nicht von uns hinweg dein Wort und dein Altar Sich wende wieder hin, wo ...
I Vermummter guter reiter auf dem stillen rosse – Das unglück traf mein altes herz mit dem geschosse. Mein altes herzensblut in einem strahl entfuhr Um zu verflüchten in dem lichte auf der flur. Mein aug erlosch · ein schrei entfuhr aus meinem ...
Räthsel an die Mademoiselle N Ein Mensch von weißen Haar und feurigem Gesichte/ Bat den Cupido sehr daß er bey hellem Lichte/ Auff ein annehmlich Kind die Güldne Pfeile schoß. Er rührte zwar ihr Hertz/ doch gab sie sich nicht bloß. ...
54. Die H. Schrifft, der beste Schatz Wo eure göldne Frucht, Hesperides, ietzt stehet, Wo wer, Alcinous, in deinen Garten gehet, Wo Argo und sein Held nach Gold in Colchos schifft, Weiß keinen ich, der ietzt dahin die Wege ...
EIN KNABE DER MIR VON HERBST UND ABEND SANG:
42. Am Sontage der h. Dreyfaltigkeit Wer neu geboren wird durch Wasser und den Geist, Ob der ins Feuer darff, drein mancher ihn verweist? Wen Christus rother Schweiß und kostbar Blut besprenget, Darff sonsten keine Glut, die ihn befegt und senget. ...
I An Cyril Meir Scott Sie die in träumen lebten sehen wach Den abglanz jener pracht die sie verliessen Um gram und erde · und sie weinen stille Die stunden füllend mit erinnerung Ans blaue ufer wo mit sanftem tritt ...
I Dies ist die müde verzückung · Dies ist der liebe bedrückung · Dies ist aller wälder gesang Unter dem kusse der winde · Dies ist durch des laubes gewinde Der kleinen stimmen klang. O schwaches und frisches flüstern! ...
I Am weiher wo die rehe huschen Da war's wo wir von kampfes schweiss Zum erstenmal die stirnen wuschen Nach unsren fahrten hart und heiss. Nun ist mein bruder eingeschlafen – Die schwerter klangen heute scharf – Und ich ...
Uber den unglückseeligen und dabey gelässigen N.N. Man flieht unglückliche/ dich hat man gern um sich. Denn so dich deine nicht/ erfreun dich andrer Sachen. Wenn andre/ die betrübt/ betrübte wieder machen/ Vergnügst du sie und dich. Darum ...
47. Am 5 Sontage nach der h. Dreyfaltigkeit Wer, wie die Welt wil, fischt, fischt listig in der Nacht, Und wann er viel verbringt, so hat er nichts verbracht; Wer dann, wie Gott wil, fischt, fischt redlich an dem ...
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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.
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